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Jay: Explosive Wahrheit (German Edition)

Jay: Explosive Wahrheit (German Edition)

Titel: Jay: Explosive Wahrheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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Vielleicht wäre sogar einiges nie geschehen, wenn er vorher ihre kühle Fassade durchschaut hätte, aber das konnte er nicht ändern.
    »Ich schätze, morgen früh. Jetzt müssen wir mit den anderen reden. Danke, Elizabeth.«
    »Wie bitte?«
    »Ich habe mich bedankt.«
    »Das meinte ich nicht. Seit wann benutzt du meinen vollständigen Vornamen, Jacob ?«
    Sein Versuch, ernst zu bleiben, scheiterte kläglich. »Wie zum Teufel hast du das herausgefunden?«
    »Ich werde dir kaum meine kleinen Tricks verraten. Es wäre doch langweilig, wenn ich dich nicht länger überraschen könnte.«
    Das würde frühestens in hundert Jahren passieren. Allmählich gewöhnte er sich an den Gedanken, dass er den temperamentvollen Rotkopf mochte, und je länger er darüber nachdachte, desto weniger Gründe fielen ihm ein, warum er dringend die Finger von ihr lassen sollte.
    Die Teammitglieder reagierten mit Erleichterung auf die Nachricht, dass sie weitermachen konnten, aber dennoch war die Stimmung gedrückt.
    Jenna kaute auf der Spitze eines Bleistiftes herum, eine Angewohnheit, die sie eigentlich schon vor Monaten abgelegt hatte. »Dann sollen wir mithelfen, Beweise gegen Clive zusammenzutragen.«
    Ehe Jay antworten konnte, kam Elizabeth ihm zuvor. »Du kannst es so sehen oder anders. Wenn wir losziehen und verkünden, dass wir seine Unschuld beweisen wollen, werden sie glauben, dass wir subjektiv sind und die Wahrheit nicht sehen wollen. Die Reaktion von Dempsey und der Inneren darauf kannst du dir vorstellen. Wenn du das Gleiche tust, aber dabei angeblich nach Beweisen für seine Schuld suchst, wird man dich in Ruhe lassen. Dennoch solltest du dir darüber im Klaren sein, dass im Moment völlig offen ist, wie das Ergebnis sein wird.«
    »Du glaubst also, dass er es war?«
    Jennas Frage klang wie eine Anklage, aber Elizabeth wich ihrem Blick nicht aus. »Es ist nicht entscheidend, was ich glaube, sondern was wir an Fakten zusammentragen, die ihm helfen können. Ich persönlich kann mir nur schwer vorstellen, dass er gekauft oder unter Druck gesetzt wurde. Solange es kein Motiv und keine weiteren Hinweise gibt, wird die Interne kein formelles Anklageverfahren einleiten können. Sie haben nur ein Indiz, allerdings ein schwerwiegendes, und das ist sein verdächtiges Verhalten bei der geplanten Festnahme und die Tatsache, dass nur Jay, er und ich über Zeit und Ort des Einsatzes informiert waren.«
    Jenna nickte und war offensichtlich zufrieden. Ganz anders Tina.
    »Das klingt ja alles schön und gut, Beth, aber für wen arbeitest du nun eigentlich?«
    »Wie meinst du das?«
    Tina stieß sich vom Schreibtisch ab, gegen den sie sich gelehnt hatte, und baute sich direkt vor ihr auf.
    »Nun halte mich bitte nicht für bescheuert. Wir alle kennen Dempsey und zählen die Tage bis zu seinem Abschied. Jeder von uns hat damit gerechnet, dass Jay deinen Posten bekommt, wenn Frank woandershin versetzt wird. Natürlich war jedem von uns klar, dass er die Beförderung ablehnen würde. Aber dann tauchst du plötzlich auf und vergräbst dich in deinem Büro, bis Jay dich da rauszerrt. Das kann ich alles noch glauben, aber dass wir jetzt weitermachen dürfen, obwohl wir mit Innendienst oder Suspendierung gerechnet haben, passt nicht. Das würde Dempsey nie dulden. Da muss euch jemand von ganz weit oben Rückendeckung geben, und da Jay diese Kontakte nicht hat, bist du das große Fragezeichen.«
    Ein unangenehmes Schweigen breitete sich im Büro aus und Jay musste sich zwingen, nichts zu Elizabeths Verteidigung zu sagen. Diesen Kampf musste sie alleine durchstehen und nach Möglichkeit gewinnen. Er täte ihr keinen Gefallen, wenn er Tina jetzt zurückpfiff.
    Den Kopf etwas seitlich gelegt, klatschte Elizabeth in die Hände. Statt spöttisch wirkte die Geste durch ihr Lächeln ehrlich. »Glückwunsch, Tina. Eine sehr saubere Beweisführung. Ich hoffe, du bist bei den weiteren Ermittlungen ebenso erfolgreich. Dann fangen wir vorne an und ehe ihr auf Jay losgeht, der weiß auch erst seit wenigen Minuten Bescheid. In Washington sitzen zwar viele Theoretiker, aber auch denen ist nicht entgangen, dass es in San Diego Probleme gibt, die sicherlich auch mit der unbefriedigenden Besetzung des Chefpostens zu tun haben. Ich weiß, dass ihr Praktiker von den Auswertungen der Statistiker nichts haltet, aber dass eure Erfolgsquote so in den Keller gegangen ist, ohne dass es auch nur einen erkennbaren Grund dafür gab, fiel eben auf. Ich beschäftige mich eigentlich

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