Jay: Explosive Wahrheit (German Edition)
zeigte sich sofort, empört blinzelte Elizabeth ihn an. »Wenn du Phil zugehört hättest, wüsstest du, dass wir jetzt die Frequenz kennen, auf der die Kamera ihr Signal an einen unbekannten Ort sendet, und damit kann ich den Inhalt mühelos manipulieren.«
Er biss sich auf die Lippen, um sein aufsteigendes Lachen zurückzuhalten, und nickte, während er stumm beobachtete, wie sie weiter vorging. Nur wenige Tastendrucke später gab sie ihm ein Zeichen, ihr zur Tür zu folgen.
»Jetzt wird nur der leere Vorraum übertragen, und wir müssen warten, bis unser kleiner Helfer den richtigen Code für die Tür ermittelt hat.«
Zum zweiten Mal kam das scheckkartengroße Gerät zum Einsatz, und nach knapp zwei Minuten öffnete sich das Schloss mit einem leisen Klicken.
Elizabeth drückte sanft gegen die Tür und öffnete sie nur wenige Zentimeter. Als sie ihm ungeduldig zuwinkte, stand er schon hinter ihr, eine Taschenlampe in der Hand, und leuchtete in den dunklen Raum. Über die äußeren Sicherheitseinrichtungen hatten sie dank Phils Kontakten weitestgehend Bescheid gewusst, jetzt mussten sie improvisieren.
Elizabeth atmete scharf ein. »Da unten, Bewegungsmelder. Gib die Lampe her.«
Langsam ließ sie den Strahl über die Wand und den Boden wandern, bis sie nickte. »Hab’ ich dich, du raffinierter Hund. Mach keinen Unsinn, bis ich es dir sage.«
Damit war dann vermutlich er gemeint, während sich die andere, wesentlich unschmeichelhaftere Bezeichnung hoffentlich auf den Anwalt bezog. Da Jay nur warten konnte, nahm er sich die Zeit, Elizabeths konzentriertes Arbeiten zu bewundern. Sie kaute zwar an ihrer Unterlippe, aber ihre Bewegungen waren ruhig und präzise. Sie wusste genau, was sie tat, und ihre vorherige Nervosität war verschwunden.
Es dauerte einige Zeit, bis sie die Tür aufriss und mit einladender Geste ins Innere deutet. »Bitte hereinzukommen. Himmel, ich glaube, der Typ leidet an Verfolgungswahn. Dass er hier drinnen auch noch eine Sicherung hat, ist irgendwie nicht normal.«
Jay konnte die Vorsicht durchaus nachvollziehen, und ahnte, dass Phil sich ähnlich absicherte, wenn er nicht gerade unterwegs war, um einen seiner ominösen Aufträge auszuführen. »Jedenfalls hast du das Problem perfekt gelöst. Glückwunsch, Saunders. Wenn du von deinem aktuellen Job genug hast, kannst du jederzeit bei mir als Einbrecher anfangen. Zusammen würde uns eine großartige Karriere bevorstehen.«
»Wieso zusammen? Was hast du denn schon groß gemacht?«
»Ich war professioneller Taschenlampenhalter und Rückhaltgeber.«
Sie lachte auf. »So gesehen hast du recht, Partner. Und was machen wir jetzt?«
»Wir sehen uns um, entfernen sämtliche Waffen, die unser unfreiwilliger Gesprächspartner bestimmt an strategischen Punkten versteckt hat und verschaffen uns einen Eindruck darüber, was uns erwartet.«
»Klingt einfach. Ich übernehme die Technik. Eigentlich würde mir ein uneingeschränkter Zugriff auf die DEA-Server reichen.«
»Wie bitte?«
Elizabeths Hand fuhr zu ihrem Mund hoch. »Mist, das hatte ich noch gar nicht erwähnt, oder?«
Mühsam beherrschte Jay seine Ungeduld und das Verlangen, sie wahlweise zu schütteln oder zu küssen. »Das kann ich dir erst beantworten, wenn ich weiß, worum es geht.«
»Als du mit der Verbindung zur DEA angekommen bist, habe ich mich auf ihren Servern ein bisschen umgesehen. Ich konnte aber nur feststellen, dass sie was haben, und mir nicht ansehen, was genau. Das Ganze war zu gut abgesichert.«
Tief durchatmend, zwang Jay sich zur Ruhe. »Das hattest du bisher tatsächlich noch nicht erwähnt. Also gut, wenn er uns nicht freiwillig erzählt, was wir wissen wollen, nimmst du dir seinen Computer vor. Vielleicht findest du auch schon vorher einen Weg, um an die Daten heranzukommen. Das könnte uns einiges ersparen.«
Sie legte ihm eine Hand auf den Arm. »Es tut mir leid, Jay. Ich hatte das völlig vergessen. Am Morgen, bevor das Restaurant in die Luft geflogen ist, habe ich mich auf dem Server der DEA eingeklinkt und bemerkt, dass sämtliche Dateien verschlüsselt waren. Und zwar so, dass ich sie nicht knacken konnte. Das wäre aber ziemlich einfach möglich, wenn ich einen Zugang zu einem ihrer Rechner hätte. Es ist seitdem so viel passiert, dass ich nicht mehr daran gedacht habe. Das war nicht besonders professionell.«
Sie sah ihn so zerknirscht an, dass sein Ärger verflog und er sie kurz an sich zog. »Du hast mildernde Umstände, Saunders. Eigentlich hat
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