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Jay: Explosive Wahrheit (German Edition)

Jay: Explosive Wahrheit (German Edition)

Titel: Jay: Explosive Wahrheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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seine Loyalität in gewisser Weise bewunderte, seufzte sie tief. »So geht das nicht, Jay. Du hast gerade die Grundlage für unser weiteres Zusammenleben zerstört. Nun werde ich die Konsequenzen ziehen müssen.«
    Er stutzte und grinste dann. »Lass mich raten, du willst dich scheiden lassen.«
    »Richtig, jedenfalls werde ich das lautstark verkünden. Könntest du mich jetzt bitte etwas ernster ansehen? So nimmt der Pförtner uns das nie ab.«
    An seiner Schauspielkunst gab es nichts auszusetzen. Während er durch die Drehtür ging und auf den Pförtner zueilte, beachtete er sie überhaupt nicht.
    »Ich habe in fünf Minuten einen Termin bei den Anwälten im dritten Stock.«
    »Ihr Name, Sir?«
    Jay sah den Mann an, als ob die Frage eine Beleidigung wäre. »Forrester, Henry Forrester.«
    »Bitte warten Sie hier, bis eine der Damen aus der Kanzlei Sie abholt.«
    »Warten? Hier? Mit der?« Die leichte Bewegung seines Kopfes in ihre Richtung war an Arroganz nicht zu überbieten. »Ich nehme auch gerne das Treppenhaus.«
    Elizabeth trat vor und lächelte den Pförtner an. »Ich möchte es ebenfalls so schnell wie möglich hinter mich bringen. Sehen Sie, der Fahrstuhl kommt gerade. Spricht etwas dagegen, dass wir selbst hochfahren? Mir läge viel daran, eine weitere Szene zu vermeiden. Sie sehen ja selbst, wie er ist.«
    »Möchten Sie vielleicht warten und Ihr … Mann nimmt diesen Aufzug?«
    »Vielen Dank. Das ist sehr freundlich von Ihnen, aber die paar Minuten sind es wert, wenn danach die Freiheit winkt.«
    Jay wartete, bis sich die Fahrstuhltüren hinter ihnen schlossen. Ihr Timing war perfekt, sie hatten die Kabine für sich alleine.
    »Deine Freiheit winkt? Was sagt dir das Wort ›Pathos‹?«
    »Hauptsache, es klappt. Geh mal zur Seite.«
    Mit zwei Handgriffen verband sie ein scheckkartengroßes Gerät mit der Bedientafel des Fahrstuhls. »Jetzt.«
    Jay drückte den Knopf mit der Taste ›3‹ und die Kabine setzte sich in Bewegung.
    »Was ist mit der Kamera?«
    Pure Ungeduld sprach aus ihrem Blick. »Der Störsender ist längst eingeschaltet, die Kamera überträgt erst wieder, wenn wir oben ausgestiegen sind. Meinst du nicht, dass dein Hinweis ein wenig spät kommt?«
    Da sie nicht ganz unrecht hatte, zog Jay es vor zu schweigen. Ohne anzuhalten fuhr der Fahrstuhl am dritten Stock vorbei und hielt erst, als sie die oberste Etage erreicht hatten. Normalerweise war der Lift so programmiert, dass er nicht im 15. Stock stoppte – es sei denn, man besaß einen passenden Schlüssel oder befand sich in Begleitung von Elizabeth.
    Als die Türen sich öffneten und er aussteigen wollte, hielt Elizabeth ihn zurück. »Drück auf Erdgeschoss, damit er wieder runterfährt.«
    Darauf hätte er auch selbst kommen können. Es wäre fatal, wenn durch eine solche Unachtsamkeit der Pförtner misstrauisch wurde. Vor ihnen lag ein eher kleiner Vorraum sowie die Tür zu der Wohnung, die wie erwartet äußerst massiv wirkte und mit einem elektronischen Schloss gesichert war. Trotz der Abstriche durch die Dachschräge musste die Größe der dahinterliegenden Räume beachtlich sein. Jay fragte sich unwillkürlich, wie der Anwalt leben mochte und wie er den Platz nutzte. In wenigen Minuten würden sie es erfahren. Da er so gut wie nichts über Joss Rawiz wusste, blieb ihm nur die Hoffnung, dass ihm die Einrichtung genug Hinweise für eine mögliche Taktik bot. Bisher hatte er nicht mehr als einen groben Plan, um den Mann zum Reden zu bringen.
    Elizabeth betrachtete mit gerunzelter Stirn eine Ecke über der Tür. Trotz Phils Informationen musste Jay genau hinsehen, um die kaum sichtbare Kamera zu entdecken.
    »Erstaunlich, dass er noch nicht auf Glasfaser umgestellt hat, dann hätte er uns wohl erwischt.«
    Nach dem kurzen Kommentar sah Elizabeth wieder auf das Display eines Geräts, das auf den ersten Blick wie ein Handy wirkte. Er spürte ihre zunehmende Anspannung, und als sich die zwei grünen Kurven endlich übereinander legten, stieß sie einen triumphierenden Laut aus. »Nicht schlecht, aber nicht gut genug für uns.«
    »Eher für dich. Bisher habe ich nichts Besonderes getan.«
    »Mir reicht es, dass du hier bist. Irgendwie hätte ich mir einen Einbruch weniger aufregend vorgestellt.«
    Ihr Lächeln war reichlich zitterig, und Jay beschloss, dass es Zeit für eine Ablenkung war. »Wie schön, dass dein Spielzeug jetzt nur noch einen grünen Strich anzeigt, aber damit ist die Tür noch nicht offen.«
    Die gewünschte Wirkung

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