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Jay: Explosive Wahrheit (German Edition)

Jay: Explosive Wahrheit (German Edition)

Titel: Jay: Explosive Wahrheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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nicht geeignet.
    Aus dem Arbeitszimmer drang unverständliches Gemurmel an ihr Ohr, als der Anrufbeantworter das Gespräch entgegennahm.
    »Das könnte interessant sein.«
    Elizabeth ging mit ihm ins Arbeitszimmer und betrachtete das Telefon. »Wenn wir den abhören, wird er das merken, aber da er uns ja sowieso bemerken wird, macht das auch kein Unterschied.«
    Jay widersprach nicht, sondern drückte auf den Wiedergabeknopf.
    »Hey Joss, ich hatte gehofft, du wärst schon zu Hause. Melde dich nachher mal. Es ist zwar ein bisschen kurzfristig, aber da zufällig gerade alle in Hamburg sind, wollen wir nächste Woche Sharas Geburtstag größer als geplant feiern. Es wäre großartig, wenn du es einrichten könntest. Job hin oder her, meine Tochter hat Sehnsucht nach ihrem Onkel, also sieh zu, dass du es hinbekommst. Wir würden uns freuen. Melde dich.«
    Hamburg … jetzt erinnerte er sich an die Zeitschrift mit dem auffälligen orangen Rand, die er auf dem Foto gesehen hatte. Sein Großvater hatte das deutsche Nachrichtenmagazin regelmäßig gelesen.
    Allmählich fügten sich die Teile des Puzzles zusammen. Als Luc mit seinen Männern von den regulären Einheiten zu den Anti-Terror-Teams gewechselt hatte, hatte er erwähnt, dass es andere Teams an der Ostküste und auch eins in Deutschland gab. Wenn Jay sich nicht sehr irrte, lebte ein Teil von Rawiz’ Familie in Hamburg.
    Damit hatte er neben seiner doppelten Tätigkeit das zweite Druckmittel gegen den Anwalt in der Hand.
    Obwohl ihm sein geplantes Vorgehen nicht gefiel, rechnete Jay sich gute Erfolgschancen aus, und es gab keine Alternative. Freundliche Fragen würden sie nicht weiterbringen, deshalb würde er den Anwalt einige Minuten lang durch seine ganz persönliche Hölle schicken müssen. Jay dachte an die Art, wie Joss ihn und Luc gegeneinander ausgespielt hatte, und seine Skrupel verflogen.
    »Ich weiß jetzt, wie wir vorgehen.«
    »Das wird auch langsam Zeit. Er kann jeden Moment nach Hause kommen.«
    Elizabeths trockener Kommentar brachte ihn zum Schmunzeln. Die Frau war unglaublich.
    Rasch skizzierte er seinen Plan und zögernd nickte sie. »Das wird ihm nicht gefallen, aber mir gefällt es auch nicht, wie er und seine Behörde uns behandelt haben. Das fällt dann unter ausgleichende Gerechtigkeit.«
    Elizabeths Augen weiteten sich, und sie griff in die Tasche ihrer Jacke. Nach einem Blick auf das Gerät seufzte sie. »Jemand ist im Fahrstuhl und fährt bis ganz nach oben. Es geht los.«
    Jay hielt sich im Durchgang zur Küche verborgen und lauschte angespannt auf die Geräusche vor der Haustür. Joss schien nichts von seinen ungebetenen Gästen zu bemerken. Der Anwalt kickte die Tür hinter sich mit dem Fuß ins Schloss, stellte seine Notebooktasche auf den Boden und wandte sich dem Bedienfeld der Alarmanlage an der Innenseite zu.
    Jay wartete, bis der Alarm deaktiviert worden war und schnellte dann vor.
    Joss zuckte zusammen, bekam aber keine Chance mehr, sich umzudrehen. Mit mehr Schwung als geplant prallte Jay gegen ihn, und Joss stieß mit dem Kopf hart gegen die Wand. Das hatte Jay nicht beabsichtigt, aber für Entschuldigungen war später Zeit. Joss sackte leicht zusammen, aber Jay riss ihn wieder hoch.
    »Ganz ruhig und versuch keinen deiner miesen Tricks, sonst ist das hier sofort vorbei.«
    Jay spürte, wie Joss’ Körper sich anspannte, als er auf Paschtu angesprochen wurde. »Ich verstehe die Sprache nicht. Was wollen Sie? Geld ist in meiner Brieftasche.«
    »Ich rate dir, dich ganz schnell an deine Muttersprache zu erinnern. Es hängt ganz alleine von dir ab, wie es hier weitergeht.« Jay stand immer noch dicht hinter ihm und presste ihm jetzt den Lauf seiner Waffe an den Hals. »Es geht hier nicht nur um dich, sondern auch um deine Familie. Wenn du kooperierst, passiert niemanden etwas.«
    Joss blieb bei seiner Taktik. »Ich habe keine Ahnung, wovon Sie sprechen.«
    Die angespannte Körperhaltung warnte Jay, dass Joss jeden Moment etwas ausgesprochen Dummes versuchen würde. Anscheinend war der Anwalt zu jedem Risiko bereit, wenn es um den Schutz seiner Familie ging.
    Joss hob die Hände auf Brusthöhe. »Im Wohnzimmer ist ein Tresor mit Geld. Ich kann …«
    Der Anwalt stieß sich von der Wand ab und wirbelte herum. Wenn Jay nicht darauf vorbeireitet gewesen wäre, hätte die Aktion vielleicht Erfolg gehabt. Sie hätte allerdings wesentlich wahrscheinlicher mit einer Kugel in Joss’ Kopf geendet. Obwohl der Anwalt schnell war, brachte

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