Jay: Explosive Wahrheit (German Edition)
Aussicht genießen wollen, aber Jay war eindeutig die bessere Alternative. Sie knabberte sanft an seiner Unterlippe und ließ ihre Hand unter seine Jacke gleiten. Als sie gegen seine Waffe stieß, zögerte sie kurz, aber noch hatten sie Zeit, und ihr Job konnte warten. Sie genoss das Spiel seiner Muskeln unter ihrer Handfläche, als er den Kuss vertiefte.
Erst als die Fähre mit einem Ruck anlegte, lösten sie sich voneinander.
Jay fluchte wieder auf Paschtu. »Joss Rawiz hat es sich jetzt schon mit mir verdorben. Ich könnte mir für den Rest des Tages einige interessantere Dinge vorstellen, als bei ihm einzubrechen und ihn zum Reden zu bringen.«
Der Frust, der aus jedem von Jays Worten sprach, ließ Elizabeth schmunzeln. Sie genoss es, eine solche Leidenschaft in ihm zu wecken, und hätte nie geahnt, wie bittersüß das Gefühl der Macht über einen Mann schmeckte. Sie vergewisserte sich, dass niemand sie beobachtete, und strich mit ihrem Handrücken über den Reißverschluss seiner Jeans. »Die Nacht ist ja noch lang.«
Er schnappte nach Luft und wich etwas zurück. »Und die werden wir wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses im Gefängnis verbringen, wenn du so weitermachst.«
Gespielt unschuldig riss sie die Augen auf. »Erregung?«
Jay warf den Kopf in den Nacken und lachte. »Lass uns bloß gehen, ehe dir noch weitere Ideen kommen, die alle damit enden, dass ich dich dort in die Abstellkammer zerre und dir zeige, dass ich das Spiel auch beherrsche.«
Automatisch glitt ihr Blick zu der verschlossenen Tür hinter Jay. Dann schüttelte sie entschieden den Kopf. »Später.«
Er fasste nach ihrer Hand. »Das nehme ich als Versprechen.«
»So ist es auch gemeint.«
Sein warmes Lächeln galt nur ihr, und sie spürte, wie ihr ein Schauer den Rücken hinablief. Das war einfach zu perfekt, aber sie war bereit, das Risiko einzugehen. Jay war es wert, und vielleicht hatte er Recht und es gab eine gemeinsame Zukunft für sie. Je mehr Zeit sie mit ihm verbrachte, desto weniger verstand sie ihre Bedenken, auch wenn sie nach wie vor da waren.
Die Zeit reichte noch für einen kurzen Abstecher in den Central Park. Lachend stritten sie sich wie Kinder um eine Portion Zuckerwatte. Der Kampf um den letzten Fetzen der klebrigen Masse endete erst, als Jay ihre Hand abfing und seine Zunge über ihre Finger wandern ließ.
»Wir sollten den Job irgendjemand anderen überlassen und die Zeit sinnvoller nutzen.«
»Wenn mir jemand einfallen würde, wäre ich sofort dabei.«
Elizabeth seufzte tief. »Sekunde, ich kratze die letzten Reste meines Pflichtbewusstseins zusammen, dann kann es losgehen. Du bist unmöglich. Nur du bringst es fertig, die Stunden vor einer solchen Aktion in einen Kurzurlaub zu verwandeln.«
»Ist das eine Beschwerde?«
»Nein, eine Feststellung. Verdammt, wir müssen los. Sonst kommen wir zu spät zu unserem Scheidungstermin. Los jetzt, Jay.«
Eine ältere Frau sah ihnen ungläubig nach und Elizabeth konnte ihr es nicht verdenken. So verliebt, wie sie wirkten, musste jeder Gedanke an eine Scheidung absurd wirken, aber der Termin bei der Anwaltskanzlei etliche Stockwerke unterhalb von Joss Rawiz’ Wohnung war der einfachste Weg gewesen, in das Gebäude hineinzukommen. Allerdings würden sie bei dem bekannten Scheidungsanwalt niemals eintreffen, sondern den Termin, den ihnen Phil beschafft hatte, telefonisch stornieren, sobald sie am Pförtner vorbei waren.
Das Gebäude hatte gerade fünfzehn Stockwerke und war damit für New Yorker Verhältnisse geradezu flach. Die Fassade aus dem 18. Jahrhundert war professionell saniert und die Farbe bei sämtlichen Schmuckelementen liebevoll aufgefrischt worden. Das Haus gefiel Elizabeth auf den ersten Blick. Die Fenster boten ab der dritten Etage einen faszinierenden Ausblick direkt auf den Central Park. »Seine Geschäfte müssen verdammt gut gehen, wenn er sich die Wohnung ganz oben leisten kann.«
Jay nickte zustimmend. »Eigentümer der Wohnung ist eine Immobiliengesellschaft, die zu einer Firma auf den Bahamas gehört. Mich würde schon interessieren, worauf wir stoßen würden, wenn wir den Weg weiterverfolgen.«
Alarmiert wandte Elizabeth sich ihm zu. »Glaubst du, dass Rawiz für die Gegenseite arbeitet?«
»Nein, das kann ich ausschließen.«
»Verrätst du mir auch, wieso?«
Sie spürte seine Ablehnung, ehe er auch nur einen Ton sagte.
»Würde ich, wenn es nur mich betreffen würde, Beth. Aber das geht leider nicht.«
Obwohl sie ihn für
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