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Je länger, je lieber - Roman

Je länger, je lieber - Roman

Titel: Je länger, je lieber - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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Stimme noch etwas rauer klingen. »Ich könnte mir nichts Schöneres vorstellen.«
    »Dann lass uns gehen.«
    »Nichts lieber als das.« Er griff nach ihrer Hand und zog sie hinter sich her aus dem Wintergarten, über die mondbeschienene Obstwiese, Richtung Bachlauf. Mimis nackte Füße streiften durchs hohe, kühle Gras. Ihre Hand lag in Brunos warmer Hand. Sie duckten sich unter Ästen hindurch, zogen am Schilf vorbei, bis sie schließlich die andere Seite des Sees erreichten und bei dem Baum anhielten, an dem der Autoreifen an einem langen Seil vom Ast hing. Mimi spürte den Wein. Er machte sie ganz weich. Ohne zu zögern zog sie sich das T-Shirt und die Jogginghose aus. Jetzt stand sie in BH und Slip vor Bruno, dessen wohlgeformter Körper vom Mondlicht sanft überzogen wurde. Er trug nichts weiter als seine Boxershorts. »Okay. Und du willst es wirklich, ja?«
    »Ja!«, räusperte sich Mimi. »Ja, ich will es wirklich. Und wenn du nichts dagegen hast, springe ich zuerst.« Es sollte genauso sein wie damals, vor über zwanzig Jahren, als sie als Erste gesprungen war und Bruno kurz darauf neben ihr ins Wasser tauchte, um ihre Hände zu halten. Nur würden sie sich dieses Mal vielleicht küssen. Was René konnte, konnte sie auch. Wenn er sich nicht mehr verheiratet fühlte, war auch sie nicht mehr gebunden. Dann war sie eine freie Frau, die tun und lassen konnte, was sie wollte. Und wenn es bedeutete, dass sie sich nachts und halbnackt von einem alten Autoreifen in einen Waldsee fallen ließ.
    »Und du hast keine Angst?« Bruno trat etwas näher heran, dass sich beinahe ihre Oberkörper berührten. Sie spürte die Wärme, die von ihm ausstrahlte. Sein Atem kitzelte an ihrem Hals, als er in ihr Ohr flüsterte: »Es ist gefährlich, was wir da vorhaben. Ein richtiges Abenteuer.«
    »Nein.« Mimi schüttelte langsam den Kopf. »Mehr als das. Es ist ein uneinschätzbares Risiko. Vermutlich werden wir es nicht überleben.«
    »Wie romantisch!« Bruno griff wieder nach ihrer Hand und führte sie an den Sträuchern vorbei über Baumwurzeln zum Ufer. Er suchte nach einem langen Ast und zog damit den Autoreifen heran. »Ich komme gleich nach.«
    »Vielen Dank. Schiebst du mich an?«
    Während Bruno das Seil hielt, sprang Mimi auf den Autoreifen und ließ sich über die glitzernde Wasseroberfläche schwingen. Die Luft umspielte ihre nackten Beine, ihre Schultern, das Gesicht. Sie hörte das sanfte Plätschern des Wassers, das leise Rauschen der Bäume, und sie spürte Brunos Hände auf ihren Hüften, die ihr neuen Schwung gaben. Als sie hoch genug flog, stellte sie sich auf den Reifen und stürzte sich kopfüber in die Tiefe. Das Wasser schlug kalt über ihr zusammen. Da waren keine Fangarme. Keine Schlingpflanzen. Da war einfach nur unendliche Kühle, die sich um ihren Körper legte. Und kurz darauf zwei Hände, die nach ihren tasteten. Gemeinsam tauchten sie wieder auf, nur eine Armlänge voneinander entfernt, und hielten einander an den Händen. Der Mond stand direkt über ihnen. Mimi sah sein Lächeln. Er blinzelte. Seine Stimme klang rau und doch sanft, als er wisperte: »Hallo, Yamyam.«
    »Hallo«, stieß sie atemlos hervor. Mehr wusste sie nicht zu sagen. Dann bewegten sie sich langsam aufeinander zu und küssten sich zärtlich.
    Als sie die Augen wieder aufschlug, hing ihr Blick an seinen Lippen. Sie flüsterte: »Ich wollte dich schon so lange küssen.«
    Bruno war nun ganz nah bei ihr. »Schon so lange?« Er schlang seine Arme um ihre Taille und zog sie ganz dicht zu sich heran. »Was heißt denn schon so lange?«
    Mimi legte ihre Arme um seinen Nacken. Ihre Lippen berührten sich beinahe. »Dass ich dich schon seit Ewigkeiten küssen will. Seitdem ich vierzehn bin, oder fünfzehn. Seitdem träume ich davon und frage mich, wie es sich wohl anfühlt, von dir geküsst zu werden.«
    »Da hast du ja Glück, dass ich hier mit dir im See schwimme und du es direkt ausprobieren kannst.« Bruno hob ihre Oberschenkel an und legte sie sich um die Hüfte. Dann zog er sie noch enger an sich. Seine kühlen Lippen streiften ihre Lippen. Sie war so hungrig, diesen Mann zu küssen, von ihm gehalten zu werden. Das war die Vollendung ihres Sprungs in Teenagertagen. Seine Hände strichen ihre langen Haare zurück, legten sich auf ihre feuchten Wangen. Seine Küsse wechselten von sanft zu heftig. Mimi stöhnte auf, als er den Verschluss ihres BH s öffnete und zärtlich über ihre Brüste strich. Ihre Hände taten alles, um seine

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