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Je mehr ich dir gebe (German Edition)

Je mehr ich dir gebe (German Edition)

Titel: Je mehr ich dir gebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beate Dölling
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mitgebracht, für jeden zwei und ich geb auch keins ab.« Sie ist ja heute wieder mal sehr direkt. Kolja sieht ein bisschen verloren aus.
    Julia weiß nicht so recht, was sie sagen soll, sie fühlt ihren Herzschlag im Schoß. Alles in ihr fühlt sich noch so warm und offen an, auch ein bisschen wund. Sie würde jetzt gern knutschen, in Koljas Küssen versinken, wie in einem Daunenkissen. Charly pfeift einen Hit von Miley Cyrus, obwohl sie die Tussi nicht ausstehen kann.
    »Tja, so ist sie, meine Freundin«, sagt Julia und schmunzelt, jetzt möchte sie doch gern mit Charly allein sein.
    »Ach, überhaupt kein Problem«, sagt Kolja. »Ich muss eh los. Macht euch einen schönen Tag, Mädels.« Sein Blick ist noch ganz glasig. »So was wie mit dir habe ich noch nie erlebt«, flüstert er ihr ins Ohr. »Du bist einfach … einfach … wahnsinnig sexy!«
    Julia küsst ihn mitten auf den Mund. Der schmeckt noch ein bisschen salzig.
    »Was ist heute Abend?«, fragt Kolja.
    »Heute Abend bleib ich zu Hause.«
    »Ich ruf dich an. Falls du es dir anders überlegst. Du weißt, ich kann dich jederzeit abholen!«
    »Mein lieber Scholli!«, sagt Charly und hat schon Butter und Käse aus dem Kühlschrank geholt. Sie kennt sich hier aus. Julia bei ihr auch. »Da hat es aber eine voll erwischt! Der ist ja hin und weg von dir, dieser Charmeur .« Sie nimmt Besteck aus der Schublade. »Hat es dich auch so erwischt?«
    Julia zuckt die Schultern. »Stell dir vor, wir hatten gerade wilden Sex auf dem Sofa.« Sie kichert.
    Charly schüttelt sich. »Huch, dann lass uns lieber auf dem Balkon frühstücken.«
    Julia verdreht die Augen. »Wir haben noch nie im Wohnzimmer gefrühstückt, du Doofe.«
    »Mach mal frischen Orangensaft und quatsch hier nicht rum.«
    Draußen auf der Terrasse beißt Charly in das Brötchen, dass es kracht, und sagt mit vollem Mund: » Wilder Sex  … so hast du noch nie geredet. Habt ihr es wirklich in euerm Wohnzimmer getrieben?«
    Julia nippt am Milchkaffee, schaut über die Tasse hinweg und nickt.
    »Ist ja ekelig!«
    Julia prustet los, steckt Charly an.
    »Dann seid ihr jetzt richtig zusammen, oder was?«
    Julia nickt noch mal, sagt: »Obwohl …«
    »Obwohl was?«
    »Ich weiß auch nicht. Es ist komisch …« Julia muss es jetzt einfach sagen. »Durch Kolja ist es, als wäre ich – irgendwie – bei Jonas.«
    »Wie das denn?« Charly stellt die Tasse ab.
    »Wenn er mich streichelt, ist es so, als würde mich Jonas streicheln. – Und dann ist da noch was, wilder Sex eben. Aber das hat dann nichts mehr mit Jonas zu tun, jedenfalls nicht direkt, und ist trotzdem total geil!«
    »Also so ganz kapier ich das nicht.«
    »Ich kapier’s ja selber nicht. Auf jeden Fall ist Jonas irgendwie dabei, auch wenn es nichts mit ihm zu tun hat.«
    »Du kannst Jonas also immer noch nicht loslassen.«
    Julia zuckt zusammen. Es ist, als hätte jemand sie gerade in die Seite gestochen. Sie krümmt sich, stößt ihren Milchkaffee um. Charly springt auf. »Was ist?«
    Julia hält sich die Hand auf die Hüfte, erwartet Blut, das ihr durch die Finger sickert. So sehr sticht es.
    »Was ist los, Julia?«
    Dann ist der Schmerz genauso schnell, wie er gekommen ist, wieder vorbei.
    »Keine Ahnung, ich hatte plötzlich einen Stich in die Seite bekommen. Wirklich schlimm, als hätte mich jemand mit einer Schere gestochen. – Vielleicht Jonas, der es doch nicht erträgt, wenn ich wilden Sex mit Kolja habe.«
    Charly guckt wie ein kaputtes Auto. »Häh? Das meinst du doch wohl nicht ernst!«
    »Ich weiß manchmal gar nicht, was ich meine.« Julia beißt sich auf die Lippen.
    »Was ist mit dem Schmerz?«
    »Weg.«
    »Gut, dann war es bestimmt nichts Ernstes. – Bist du sicher, dass alles okay ist, oder soll ich einen Krankenwagen rufen?«
    »Hör auf, dich lustig zu machen!« Julia reckt sich, fühlt die Seite. »Ja. Alles wieder okay.«
    Charly deutet auf die Kaffeepfütze. »Dann hol ich mal einen Lappen.«
    Julia bewegt sich in alle Richtungen – aber es tut wirklich nichts mehr weh. Seltsam.
    »Vielleicht hast du dir vorhin beim wilden Sex einen Nerv eingeklemmt.« Charly grinst breit. »Und überhaupt, Tote haben keine Scheren. Und mit einer Schere sticht man nicht, sondern schneidet. Es sei denn, du bist in irgendeinem Gruselfilm. Das bist du doch nicht, Julia, oder?« Charly rückt ganz nah an sie heran.
    »Natürlich nicht!«
    »Dann hör endlich auf, dir andauernd einzureden, Jonas käme zu dir.«
    »Das rede ich mir nicht

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