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Je sueßer das Leben

Je sueßer das Leben

Titel: Je sueßer das Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Darien Gee
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lassen.«
    Livvy spürt, wie sich ihr Hals zuschnürt. Streiten hat keinen Sinn. Tom ist Pharmavertreter und muss etwas hermachen, nicht nur mit seiner Kleidung, sondern auch mit seinem fahrbaren Untersatz.
    »Die Gazette ist doch praktisch um die Ecke«, fügt er lässig hinzu.
    »Sie ist nicht um die Ecke, Tom. Du wirst mich jeden Morgen hinbringen und auf dem Rückweg wieder abholen müssen.«
    »Liv, ich bin ständig unterwegs und muss Kunden besuchen. Du kannst nicht darauf zählen, dass ich dich jeden Tag zur Arbeit bringe.« Tom nimmt sein Bier und verzieht sich damit ins Wohnzimmer. Livvy folgt ihm und drängt die Tränen zurück, während er die Fernbedienung nimmt und sich seufzend aufs Sofa fallen lässt.
    Steh auf! , will sie schreien. Halt mich fest . Sag, dass alles gut wird!
    Tom bemerkt, dass sie dasteht, und wirft ihr einen genervten Blick zu. »Ich hatte einen furchtbaren Tag, Livvy. Ich muss jetzt erst mal runterkommen. Kannst du heute Abend kochen? Bist ein Schatz.« Er dreht sich wieder zum Fernseher und zappt sich durch zum Golfkanal.
    Sie hört, wie er einem Golfer zuruft, er soll endlich den Ball schlagen. Livvy macht auf dem Absatz kehrt und geht in die Küche. Wie gerne würde sie jetzt jemanden anrufen und ihr Herz ausschütten. Sie will allerdings nicht, dass Edie über ihre finanziellen Schwierigkeiten Bescheid weiß, und ihre Freunde würden sie alle nicht verstehen. Sie könnte ihre Eltern in Florida anrufen, aber ihr Vater wäre enttäuscht und würde sie wahrscheinlich für völlig verantwortungslos erklären, womit er auch nicht ganz unrecht hätte. Der einzige Mensch, der Verständnis für sie hätte, wäre Julia. Zuerst würde sie ihr bestimmt eine Standpauke halten, aber dann würde sie zusammen mit Livvy überlegen, wie sie sich aus dieser Patsche befreien konnte. Julia hat ihr immer geholfen.
    Aber Julia würde nicht ans Telefon gehen.

Kapitel 3
    »Bitte hier unterschreiben.« Der UPS -Mann deutet auf die gepunktete Linie, und Hannah kritzelt mit dem elektronischen Stift ihren Namen darauf. Als er ihr das lange, schmale Paket überreicht, wirft er einen Blick auf die Adresse des Absenders. »Von Hans …« Er kann den Nachnamen nicht aussprechen und stockt.
    »… Weishaar.« Hannah nimmt das Paket und stellt erfreut fest, dass die Verpackung und die Ecken unbeschädigt aussehen. Sehr gut.
    Der UPS -Mann lächelt ein wenig verlegen, aber es ist ein hübsches Lächeln. Er ist groß, hat hellblonde Haare, sieht gut aus, der Typ Mann, dem die Frauen zu Füßen liegen. Bei solchen Männern bekamen ihre Eltern immer fast einen Herzanfall, weil sie Angst hatten, dass sich Hannah in einen von ihnen verlieben könnte, aber da kannten sie ihre Tochter schlecht. Hannah steht eher auf den finsteren, nachdenklichen Typ Mann, nicht auf den, der aussieht, als ob er zufrieden wäre, wenn er mit einer Flasche Bier und einem Surfbrett am Strand sitzen kann.
    »Normalerweise habe ich keine Probleme mit Namen«, fährt er entschuldigend fort, und Hannah ist versucht, ihm zu sagen, dass er sich nicht entschuldigen muss, dass sie den Namen anfangs auch nicht aussprechen konnte.
    Stattdessen sagt sie einfach: »Es ist ein deutscher Name. Deutsche Namen sind schwer.«
    »Sind Sie neu in der Stadt?«
    Sie nickt. »Ich bin vor drei Monaten von New York hierhergezogen.«
    Sein Lächeln wird breiter. »Herzlich willkommen in Avalon« – er wirft einen Blick auf seinen kleinen Computer –, »Hannah. Das sind Sie, oder? Hannah de Brisay?« Er wirft erneut einen Blick auf das Display, unsicher dieses Mal.
    Hannah ist diesen verunsicherten zweiten Blick gewohnt, das passiert einfach, wenn man asiatischer Abstammung ist und einen nichtasiatischen Nachnamen hat. Sie klärt ihn auf: »De Brisay ist mein Ehename.« Sie widersteht dem Impuls, eine weitere Erklärung hinzuzufügen, aber in ihrem Kopf blitzen automatisch die Schlagzeilen über ihre stürmische Beziehung mit Philippe auf.
    Wenn zwei Wunderkinder aufeinandertreffen – Cello und Violine verloben sich!
    Hannah Wang, der aufgehende Stern am Cello-Himmel, und der Geiger Philippe de Brisay heiraten in New York
    Die Stars der klassischen Musik – Schluss mit der Harmonie?
    »Er ist französisch. Mein Nachname ist französisch.« Sehnt sie sich so sehr nach einem Gespräch, dass sie schon anfängt, mit dem UPS -Mann zu plaudern? »Mein Mann ist Franzose«, fügt sie noch hinzu. Halt endlich die Klappe, Hannah!
    »Ah, ich verstehe.« Er lächelt immer

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