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Je sueßer das Leben

Je sueßer das Leben

Titel: Je sueßer das Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Darien Gee
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eingerichtet (wie nicht anders zu erwarten), und jedes Stück wurde mit Bedacht ausgesucht. Eine grüne Chenilledecke hängt über der Lehne des Sofas, auf dem Vivian offenbar gerade noch lag, er erkennt den Abdruck ihres Körpers auf dem Polster. Schnell wendet er den Blick ab.
    Bei ihm zu Hause sieht es völlig anders aus, überall liegt Gracies Spielzeug herum, die Möbel passen nicht zusammen und befinden sich in unterschiedlichen Stadien des Verfalls. Sie hatten immer vorgehabt, sich eine neue Wohnzimmereinrichtung zu kaufen und die Wände zu streichen, aber aus unschwer zu erratenden Gründen ist das nie geschehen.
    Mark weiß, dass ihr Haus die Antithese zu seinem Beruf darstellt, in dem es ausschließlich um die Synthese von Schönheit und Funktion geht. Er kennt die Witze, die man sich über Architekten und ihre Eigenheiten erzählt, aber obwohl er keinen schwarzen Rollkragenpullover und keine schicke Brille trägt (weil er glücklicherweise keine braucht), hält er sich dennoch für einen typischen Vertreter seines Standes. Das hat er die letzten Jahre bloß vergessen.
    Er stellt die Tüte mit den Einkäufen auf der Arbeitsplatte ab. Die offene Küche ist beeindruckend, sie ist schlicht in Holz gehalten, weist aber auch einige futuristische Elemente auf. Das Walnussholz lässt sie warm und gemütlich erscheinen, einen Kontrast dazu bilden die ultramodernen Edelstahlgeräte und Granitoberflächen. Er hebt den Kopf und betrachtet eine mehrarmige Pendellampe, die von der Decke hängt.
    »Sie hat vierundzwanzig Birnen«, erklärt ihm Vivian, wirft einen Blick in die Tüte und holt die Flasche Perrier heraus. »Ich hatte sie ursprünglich für die Renovierung des McAllister-Hauses ausgesucht, aber Mrs. McAllister wollte sie partout nicht haben. Daher habe ich den Lieferanten angerufen, und er bot sie mir zum Einkaufspreis an. Er hatte keine Lust auf den Papierkram bei einer Rücknahme.«
    »Verstehe. Du übst deinen Beruf also nur aus, damit du dir heimlich für wenig Geld deine Wohnung einrichten kannst.«
    »Ich will nicht lügen. Möbel und Lampen sind für mich das, was Schuhe für andere Frauen sind.« Vivian holt zwei Gläser. »Wie ist das bei Julia? Ist sie eher der Schuhtyp?« Sie gießt Wasser in die Gläser und reicht ihm eines.
    Sie haben Vivian einige Jahre nach Joshs Tod eingestellt, und bestimmt hat ihr irgendjemand aus dem Büro die Geschichte erzählt. Außer mit Dorothy und Victor hat er nie mit jemandem darüber gesprochen und will auch jetzt nicht damit anfangen. Irgendwie bringt ihn Vivians scheinbar unschuldige Frage nach Julia in Rechtfertigungsdruck. Und in dem Moment fällt es ihm wieder ein – er hat versprochen, früher nach Hause zu kommen und auf Gracie aufzupassen, damit Julia ausgehen kann. Ihre Bitte hat ihn überrascht, und er hat sofort zugestimmt, ohne auch nur zu fragen, wohin sie will. Und jetzt ist er zu spät dran.
    Mark lehnt das angebotene Glas ab. »Danke, ich muss gehen. Ich hoffe, du bist bald wieder auf dem Damm. Und danke noch mal für das Geschenk. Das war wirklich sehr großzügig und überhaupt nicht nötig.« Er sprudelt die Worte hervor, während er zur Tür geht.
    »Ich weiß, das hast du schon gesagt«, sagt Vivian in neckendem Tonfall und folgt ihm. »Es hat mir nun mal Spaß gemacht.« Sie lächelt ihn mit leicht geneigtem Kopf an und legt eine Hand auf seinen Arm.
    Mark spürt, wie das Adrenalin durch seine Adern schießt. Schnell dreht er sich um, so dass ihre Hand von seinem Arm rutscht, ohne dass es beabsichtigt wirkt, und schiebt sich näher zur Tür. Warum ist er bloß reingekommen? Er wünschte, er hätte es nicht getan. »Ich wollte ja auch nur sagen, dass es nicht nötig war. Es ist wirklich sehr nett, und es bedeutet mir viel, dass du an mich gedacht hast, und …«
    »Mein Gott!« Vivian lacht und schüttelt ungläubig den Kopf. »Es ist doch kein Verlobungsring, Mark – es ist nur ein Kompass. Wir müssen kein Wort mehr darüber verlieren. Aber um es ein letztes Mal zu sagen, ich hab’s gern gemacht.«
    Er sieht sie verlegen an, sein Verhalten ist ihm peinlich. »Okay.« Er macht die Tür auf.
    Vivian schlägt sich mit der Hand gegen die Stirn. »Jetzt hätte ich es beinahe vergessen. Ich habe Abonnementkarten für das Chicago Symphony Orchestra. Hast du Lust, mich mal zu begleiten? Ich bin sogar zu den Empfängen eingeladen, die nach den Konzerten gegeben werden.«
    »Vivian.« Seine Verwirrtheit ist wie weggeblasen. Er ist auf eine seltsame

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