Jede Dunkle Nacht Hat Ein Helles Ende
es das weite Betätigungsfeld der Ehrenämter. Überall werden händeringend Menschen gesucht, die sich freiwillig engagieren – besonders in der Arbeit mit sozial Benachteiligten, mit Einwanderern, Kindern, Kranken, Behinderten und Älteren, in Sportclubs, in der häuslichen Pflege, in der Begleitung alter und schwacher Mitbürger … Sie müssen gar nichts Besonderes können, um etwas Gutes beizutragen. Schon indem Sie jemandem vorlesen, ihm zuhören oder Gesellschaft leisten, können Sie ihm eine große Freude machen.
Ehrenämter gibt es unter anderem in den Bereichen Soziales, Sport, Kultur und Politik. Fragen Sie zum Beispiel im Rathaus nach, bei der Caritas oder der Diakonie oder bei gemeinnützigen Vereinen. Probieren Sie aus, was Ihnen liegt und Freude bereitet. Verlassen Sie Ihre vier Wände, gehen Sie nach draußen und engagieren Sie sich – in einem Umfang, der Ihnen guttut und Sie nicht überfordert. Sie werden nicht lange suchen müssen, um für sich ein Ehrenamt in Ihrer Nähe zu finden. Es erfordert etwas Mut, den ersten Schritt zu tun, aber dann geht es wie von selbst.
Sie werden neue Menschen kennenlernen und Ihren Lebenshorizont erweitern. Sie werden mehr Fülle und Freude erleben, und Ihre eigene Situation wird sich relativieren. Sie werden das Gefühl haben, eventuelle Fehler aus der Vergangenheit auszugleichen. Es wird Sie erleichtern, sich zu beweisen und von sich selbst weg auf andere zu schauen.
Das Gedenken
Der Gedanke an früher tröstet, tut jedoch gleichzeitig weh – am meisten kurz nach dem Verlust. Oft finden Sie die Zimmer und persönlichen Sachen noch so vor, wie der Verstorbene sie hinterlassen hat. All die Gegenstände und Kleidungsstücke, an denen gemeinsame Erinnerungen hängen. Am Schrank hängt noch die Bluse, frisch gebügelt für einen gemeinsamen Konzertbesuch. Ein aufgeschlagenes Buch auf dem Nachttisch … Noch schlimmer: ein verwaistes Kinderzimmer! Fröhlich sind nur noch die Farben. Jedes Ding, jeder Ort, an dem Sie gemeinsam waren, erzählt von besseren Zeiten, ist zu einem Mahnmal Ihres Unglücks geworden.
Manche Trauernden werfen alles weg oder ziehen sogar in eine andere Wohnung, nur um den schmerzhaften Erinnerungen zu entfliehen. Andere lassen dagegen alles genau so, wie es war, um dem Verstorbenen auf diese Weise nahe zu sein. Alle Möglichkeiten und Ausdrucksformen stehen auch Ihnen offen; finden Sie Ihren Weg, aber überstürzen Sie nichts.
Erinnerungen – unvergänglich, aber nicht statisch
Mit den Erinnerungen verhält es sich wie mit dem gesamten Trauerprozess: Das Vergangene ist objektiv unveränderlich, aber in Ihnen findet eine Entwicklung statt. Sie durchlaufen die Phasen Ihrer Trauer, und Ihre Gedanken und Gefühle werden sich unterdessen transformieren. Was zunächst noch unerträglich schmerzt, kann sich im Verlauf der Trauerarbeit zum Trostspender verwandeln und Dankbarkeit in Ihnen auslösen. Dann haben Sie ein wichtiges Ziel erreicht: Nicht mehr der Verlust steht im Vordergrund, sondern die Zeit, die Sie gemeinsam verbracht haben. Die Vergangenheit gehört zu Ihnen. Ihre Geschichte stellt zusammen mit der Gegenwart und Ihrer Zukunft Ihr Leben dar. Auch wenn sich nun vieles verändern wird, bleibt das Vergangene ein wichtiger Bestandteil Ihres Daseins. Erinnerungen machen Ihre Biografie aus, denn sie bilden Ihr gelebtes Leben ab. Sie bleiben bestehen, auch wenn der andere nicht mehr da ist. Und sie schaffen eine Verbindung zu ihm. Die Erinnerung hilft, dem Verstorbenen seinen Platz zuzuordnen und ihn nicht völlig zu verlieren.
Die Erinnerungen bleiben
Ohne ihr Gedächtnis verlieren Menschen ihre gesamte Identität. Sie wissen nicht mehr, wer sie sind. Das zeigt, wie wichtig die Erinnerung ist – auch im Trauerprozess. Die Rückschau auf das Leben mit dem Verstorbenen gehört zu Ihrer Identität. Sie zeigt Ihnen, wer Sie sind und wer der andere war. Erinnerungen müssen gepflegt werden, damit sie nicht verlorengehen.
Anregung: Imagination
Stellen Sie sich in Ihren Gedanken noch einmal Erlebnisse vor, die Sie mit dem Verstorbenen verbinden. Machen Sie sich ein möglichst plastisches inneres Bild davon. Durchleben Sie zum Beispiel noch einmal, wie Sie sich zum ersten Mal begegnet sind. Was haben Sie in diesem Moment gedacht und gefühlt? Suchen Sie in Ihrer Erinnerung nach weiteren besonderen Situationen und rufen Sie diese zurück in Ihr Bewusstsein. Diese Rückschau auf die gemeinsame Zeit vertieft Ihre Erinnerung und zeigt Ihnen, was
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