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Jeden Abend, jeden Morgen - immer!

Jeden Abend, jeden Morgen - immer!

Titel: Jeden Abend, jeden Morgen - immer! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jackie Merritt
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ging Jake den ganzen Ritt über hart mit sich ins Gericht. Nichts würde zwischen ihm und Carly vorfallen, oder er wollte verdammt sein, nichts, was sie nicht ihrem Vater berichten konnte. Wenn er Stuart das nächste Mal begegnete, wollte er ihm ehrlich in die Augen schauen können, so wie immer.
    Abgekämpft und hungrig, wie Jake war, begrüßte er das Ende des langen Ritts von Herzen. Leise sagte er: “Wir sind zu Hause, Carly.”
    Sie regte sich und murmelte: “Zu Hause?”
    “Beim Haupthaus. Ich steige jetzt ab und helfe dir dann herunter. Halt dich am Sattel fest.”
    Halb im Schlaf befolgte sie automatisch seine Anordnungen. Sie ließ zu, dass er sie um die Taille packte und vom Pferd hob, und sie gab keinen Mucks von sich, als er sie auf die Arme nahm und ins Haus und in ihr Zimmer trug.
    Verschwommen nahm sie wahr, dass sie aufs Bett gelegt wurde. Als Jake die Decke über sie breitete, war sie schon fest eingeschlafen.
    Er betrachtete sie einen Moment lang und bereute erneut, dass er sie so hart angefahren hatte. Dann merkte er, dass seine Gefühle der Reue in Verlangen umschlugen. Und fast berstend vor sexueller Spannung stürmte er aus Careys Zimmer.
    Carly schlief die Nacht durch bis tief in den Vormittag. Als sie sich schließlich aus dem Bett schleppte, fühlte sie sich elend und zerschlagen. Sie nahm ein heißes Bad und zog sich mühsam an.
    Irgendwie kam ihr der gestrige Tag unwirklich vor. Aber nur, bis sie sich an Banyons Zorn und seinen Kuss erinnerte. Diese Erinnerungen waren sehr real und brachten sie augenblicklich von Neuem in Rage. Er hatte kein Recht, sie zu küssen, was zum Teufel war in ihn gefahren? Überdies hatte er kein Recht, so mit ihr zu reden, wie er es getan hatte, und sie würde ihm nie verzeihen, dass er sie ein verwöhntes Gör genannt hatte. Wenn er darauf spekulierte, dass seine Feindseligkeit sie von der Ranch vertreiben würde, hatte er sich gewaltig getäuscht. Sie würde bleiben, solange es ihr gefiel, ob es ihm passte oder nicht. Im Grunde genoss sie sogar die Aussicht, ihn mit ihrer Anwesenheit zur Weißglut zu treiben. Wenn es je einen Mann gegeben hatte, der eine Lektion verdiente, dann Jake Banyon, dieser eingebildete Rüpel.
    Carly ging nach unten und bereitete sich ein Frühstück. Danach trank sie noch eine Tasse Kaffee und blickte aus dem Küchenfenster auf den Hof. Kein Mensch war zu sehen. Vermutlich hatte Banyon seine Mannschaft wieder ins Gelände geschickt.
    Carly seufzte. Die Stille im Haus wirkte bedrückend. Was sollte sie mit dem Tag anfangen?
    Irgendwohin fahren, sagte ihr eine innere Stimme, und Carly nickte. Ja, die Umgebung erforschen und vielleicht nach Tamarack, dem nächstgelegenen Ort fahren, das würde ihre Laune verbessern.
    Schnell spülte sie ihr Geschirr ab. Die Schlüssel für das Auto in der Garage waren bald gefunden, und sie ging nach oben, um ihre Tasche zu holen. Auf dem Weg zur Garage erinnerte sie sich an Banyons Vorwürfe, dass sie gestern niemandem über ihre Pläne Bescheid gesagt habe. Obwohl seine selbstherrliche Art sie aufregte, hatte sie aus ihrem unbedachten Verhalten dennoch gelernt. Zwar ging es ihr gegen den Strich, sich wie eine Halbwüchsige abzumelden, aber sie würde Barney mitteilen, dass sie ein wenig mit dem Wagen spazieren fuhr. Sie kehrte um und trat ins Küchenhaus.
    Barney begrüßte sie mit einem breiten Lächeln. “Wie geht es Ihnen?”
    “Gut, Barney, danke für die Nachfrage.”
    “Das ist schön. Wie haben uns gestern große Sorgen gemacht und sind heute ehrlich erleichtert, wenn ich das so sagen darf.”
    Zum ersten Mal empfand Carly echte Scham für ihr unrühmliches Abenteuer. “Das habe ich nicht gewollt, Barney”, erwiderte sie leise. “Es wird nicht wieder vorkommen.”
    “Sie haben den Hengst aus der Nähe gesehen, nicht wahr? Er hat Ihnen sicher schreckliche Angst gemacht, aber ich bin unheimlich neugierig. Erzählen Sie, wie sieht er aus?”
    “Es ist das prächtigste Pferd, das ich je gesehen habe. Sein schwarzes Fell glänzt wie Seide, und wenn er sich auf die Hinterbeine stellt, bewegen seine Muskeln sich wie Meereswellen. Er ist wunderschön, Barney, anders kann ich es nicht bezeichnen.”
    “Hm, vielleicht bekomme ich ihn ja auch einmal zu sehen. Jake ist heute mit den Männern hinter ihm her. Er meint, das Revier liegt irgendwo in den Hügeln oberhalb des Waldes. Jake würde alles tun, um unsere Stuten zurückzuholen, vor allem Goldie.”
    Carlys Puls setzte einen Schlag lang aus.

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