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Jeden Abend, jeden Morgen - immer!

Jeden Abend, jeden Morgen - immer!

Titel: Jeden Abend, jeden Morgen - immer! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jackie Merritt
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bin das jedenfalls nicht gewohnt!” Sie wusste, dass sie Banyon unrecht tat. Doch das änderte nichts an ihrer Empörung darüber, mit welcher Selbstverständlichkeit er sie schon wieder geküsst hatte. Jake hatte nichts anderes verdient als eine kräftige Ohrfeige.
    Deshalb stürzte sie sich nun auch auf ihn und holte aus. Doch er packte sie so geschickt bei den Händen, dass sie völlig verdutzt war.
    Mit Augen, die schwarz wie Kohle wirkten, blickte er sie an. “Versuch das nicht noch einmal”, sagte er kalt.
    “Würdest du etwa zurückschlagen?”, fragte sie patzig, obwohl es sie schauderte. Ihr Exmann hatte sie mehrfach geschlagen.
    “Ich bin noch bei keiner Frau tätlich geworden, aber so ein Verhalten lasse ich mir nicht bieten – weder von einem Mann noch von einer Frau.”
    Carly schämte sich. Er hatte recht, und sie würde ihn nie wieder körperlich angreifen. Aber das letzte Wort wollte sie ihm nicht überlassen. “Ich habe doch gemerkt, dass du mich nicht hier haben willst, Banyon. Du warst von Anfang an feindselig. Vielleicht liegt das in deiner Natur. Aber was du wohl nicht weißt, die Ranch ist nicht der Nabel der Welt, und du langweilst mich.”
    “Du redest Unsinn, Dummchen.” Er ließ sie los und ging zur Tür.
    “Du Flegel! Ich bin nicht dumm!”
    “Dann verhalte dich entsprechend.” Jake riss die Tür auf, und weg war er.
    Die Tür klappte zu, und Carly stand in der dunklen Küche, während es draußen Nacht wurde und ihr Tränen über die Wangen liefen. Warum hatte sie seinen Kuss erwidert? Und warum hatte er diese Macht, sie um den Verstand zu bringen?
    Wenn es nicht um den Hengst ginge, würde ich abreisen, dachte Carly. Dieser verdammte Jake Banyon! Er hatte sie heute Abend vollkommen an die Wand gespielt, und sie hasste ihn dafür. Wie konnte er es wagen, sie fast bis zur Besinnungslosigkeit zu küssen und sie dann Dummchen nennen?
    Aber ich bin ja ein Dummchen, gestand sie sich ein. Ich habe mich benommen wie ein sexhungriges Flittchen und ihn dann beschuldigt, die Situation ausgenutzt zu haben.
    Lustlos stieg Carly die Treppe hoch. Nach einer Dusche ging sie zu Bett und war zum Glück müde genug, um sofort einzuschlafen. Sie hörte nicht, dass Jake ins Haus zurückkam und vor ihrer Zimmertür verharrte. Er wollte sich für den katastrophalen Abend entschuldigen, aber er verwarf den Gedanken und ging resigniert in sein Zimmer. Er würde nie eine freundschaftliche Beziehung zu Carly Paxton aufbauen können.
    Doch das eigentliche Problem war, dass er ohnehin etwas ganz anderes von Carly wollte. Zum ersten Mal seit Jahren spürte er wieder heißes Begehren, aber er wollte nicht irgendeine Frau, sondern ausgerechnet die Tochter seines Chefs.
    Verflixt, sie zerstörte seinen Seelenfrieden, um den er sich so sehr bemüht hatte.
    Das Leben war unfair.

6. KAPITEL
    Jake hatte eine unruhige Nacht. Immer wieder wachte er auf und musste an Carly denken, die nur ein paar Türen entfernt schlief. Was sie wohl anhatte? Sicherlich etwas Seidiges oder auch gar nichts. Die Vorstellung war so nervenaufreibend, dass Jake fluchend auf sein Kopfkissen einhieb.
    Dann lag er still da und machte Carly innerlich Vorwürfe, weil sie seinen Seelenfrieden störte, seine Vergangenheit wieder belebte und seine Lust weckte. Seltsam, als er sich Sorgen wegen des Besuchs einer Frau auf der Ranch gemacht hatte, war ihm wilde Gier nach ihrem Körper nicht in den Sinn gekommen.
    Oder doch? Hatte er unbewusst geahnt, wie er nach so langer Enthaltsamkeit auf eine attraktive Frau reagieren würde? Und betrachtete sein Unterbewusstsein Carly jetzt als Partnerin für ausgiebigen, hemmungslosen Sex?
    Jake stöhnte auf und zog sich das Kissen über den Kopf. Wie sollte er Carlys Anwesenheit überleben? Gab es vielleicht eine Möglichkeit, ihren Besuch abzukürzen, ohne Stuart zu beleidigen?
    Der Gedanke an Stuart ernüchterte ihn. Er nahm das Kissen vom Gesicht, starrte in die Dunkelheit und dachte an Carlys Bockigkeit.
    Du bist nicht mein Wächter, Banyon, ich reite aus, wann ich will.
    Er konnte ihre Worte förmlich hören. Offensichtlich schlug sie alle seine Warnungen in den Wind, sie hielt ihn für anmaßend und überheblich.
    Aber wenn ihr kindischer Trotz sie nun in Schwierigkeiten brächte? Es lief ihm kalt den Rücken herunter, als er sich vorstellte, Stuart eine schlimme Nachricht überbringen zu müssen, wenn sein Boss ihn in den nächsten Tagen nach seiner Rückkehr aus London anrief.
    Nein, dachte Jake

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