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Jeden Tag ein Happy End

Jeden Tag ein Happy End

Titel: Jeden Tag ein Happy End Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Devan Sipher
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heiratete. Ich hätte ihm am liebsten eine reingehauen.
    »In Israel würde ich als alte Jungfer gelten«, stimmte ihm Roxanne zu.
    Ich werde einsam und allein sterben.
    Ich stellte mir vor, wie ich allein und ausgemergelt in einem riesigen Krankenzimmer lag, während eine endlose Reihe ergrauter Pärchen langsam an der Tür vorbeizog. Die vielen Paare, über die ich im Laufe der Jahre geschrieben hatte. Während sie an meiner Tür vorbeigingen, flüsterten sie einander zu: »Sieh mal, Schatz. So würden wir jetzt auch daliegen, wenn wir uns nicht getroffen hätten.« Dann würden sie weiterschlurfen, wobei sie Händchen hielten und einen Tropf an einem Gestell vor sich herschoben.
    Ich würde nie eine Frau so gut kennen, dass ich genau wusste, wann sie Schokolade brauchte. Ich würde niemorgens von einem Kind geweckt werden, das auf mein Bett hüpfte und zu mir unter die Decke krabbelte. Und ich würde garantiert meinen Job verlieren, wenn ich mich nicht endlich zusammenriss.
    »Und ich sag so zu ihm: ›Für einen Zwölfjährigen hast du ganz schöne Muckis!‹«, erzählte Roxanne gerade.
    »›Du aber auch!‹, habe ich darauf gesagt«, lachte Ari.
    »Das findet er tatsächlich bis heute witzig. Hat der ein Glück, dass er mich gefunden hat.«
    Glücklicherweise war Roxannes und Aris Geschichte nicht allzu kompliziert. Tolle Party. Lauer Abend. Zwei sportliche Menschen. Von einigen Lagen luftiger Kleidung abgesehen hatte dem olympischen Traum von der Vereinigung der Völker wirklich nicht viel im Weg gestanden.
    »Ich habe gedacht, ich sehe sie nie wieder«, sagte Ari.
    Anscheinend hatte ich zwischendurch etwas Wichtiges verpasst. »Wieso, wie ging es denn nach der Party weiter?«, fragte ich.
    »Das habe ich doch gerade gesagt«, erwiderte Roxanne ungeduldig. »Ich bin wieder nach Hause gefahren. Ich war ja nur beruflich da.«
    »Sie sind einfach wieder abgereist?« Ich überflog hastig meine Notizen auf der Suche nach der Stelle, an der ich gedanklich abgeschweift war.
    »Und hat mir nicht Telefonnummer gegeben«, sagte Ari. »Sie hat sich eine Weile – wie sagt man – verziert.«
    Sie hatte ihm jedoch gesagt, dass sie die Abschlussfeierlichkeiten von der Kabine des Senders NBC aus verfolgen würde. Anstatt mit den anderen Sportlern unten auf dem Spielfeld zu stehen, war es ihm gelungen, sich mit einem Blumenstrauß und einem Button der israelischen Mannschaft als Geschenk für sie durch die Security zu mogeln. »Aber sie hatte mir nicht Nummer der Kabine gesagt«,sagte er. »Ich laufe also von Tür zu Tür, und ich frage immer: ›Ist hier NBC?‹«
    »Woher sollte ich denn wissen, dass er so etwas Verrücktes machen würde?«, warf sie ein. »Ich dachte, er hätte mich schon nach fünf Minuten wieder vergessen. Es wurden insgesamt einhundertdreißigtausend Kondome unter den Sportlern in Athen verteilt. An Gelegenheiten hat es ihm nun wirklich nicht gemangelt.«
    »Ich wollte keine Gelegenheit«, sagte er. »Ich wollte dich.«
    Ich werde einsam und allein sterben .
    »Elend sorgt eben für Verkaufszahlen«, erklärte uns Tucker und schlug im Takt zu seinen Worten auf den Schreibtisch. »Unsere Leser wollen kein emotionales Gesülze. Die wollen Geschichten über Vergewaltigung, Mord und Leute, denen von der Ethikkommission der Mund verboten wurde.«
    So viel hatte er seit Monaten nicht mehr in meiner Gegenwart gesprochen. Renée hatte ihm gerade unsere neueste Idee für den Blog vorgestellt. Es war der dritte Vorschlag innerhalb von drei Wochen, aber dieser hier hatte Potenzial. Unser Plan war, Multimedia-Interviews mit Hochzeitsveranstaltern der gehobene Preisklasse zu posten, dazu Fotos und Videos ihrer letzten Events. Alles, was das Herz eines Hochzeitsfans eben begehrt. Leider war Tucker überhaupt nicht begeistert davon.
    Renée versuchte ihn zu überzeugen. »Wir würden den Lesern damit Informationen zu den neuesten Trends bieten, Designer-Brautmode, Celebrity-Floristen – «
    »Da wird mir ja ganz warm ums Herz«, unterbrach Tucker sie. »Mal ehrlich, wen interessieren denn heutzutage überhaupt noch Hochzeiten?«
    Hm, zum Beispiel die paar Millionen, die jede Woche unsere Artikel darüber lesen.
    »Die aktuelle Scheidungsrate zeigt doch deutlich, dass Hochzeiten völliger Schwachsinn sind.« Tucker war nebenbei bemerkt mittlerweile zum dritten Mal verheiratet. »Ich habe keine Lust mehr, irgendetwas über einen Wall-Street-Typen zu lesen, der ein Model heiratet, oder welches Kleid sie anhatte. Ich

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