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Jeden Tag ein Happy End

Jeden Tag ein Happy End

Titel: Jeden Tag ein Happy End Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Devan Sipher
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klirrte. Mein altes Ich hätte sich jetzt Sorgen darüber gemacht, welcher Fehler mir wohl unterlaufen war, aber mein neuesIch entschied, dass der Artikel Schnee von gestern war. Die Zeitung bezahlte mich nicht mehr, und ich war nicht mehr für Roxanne zuständig.
    Dann ging mir jedoch auf, dass sie damit in Tuckers Zuständigkeitsbereich fiel. Ein besseres Abschiedsgeschenk hätte ich mir gar nicht wünschen können, als ihm eine wütende Braut zu hinterlassen. Vor allem eine, die bei der ›Today Show‹ arbeitete. Ich ging an mein Handy.
    »Sie wollen wohl nicht mit mir reden?«, fragte Roxanne zur Begrüßung. »Ich kann mir schon denken, warum.« Wenn sie wusste, dass ich bei der Zeitung aufgehört hatte, wieso rief sie mich dann noch an? Ich würde ihr einfach schnell Tuckers Telefonnummer geben, dann könnte ich endlich mit der Sache abschließen.
    »Egal, was ›Good Morning America‹ Ihnen für ein Interview bietet, wir bieten mehr«, sagte Roxanne. Ich hatte keineswegs vor, mich zu meiner Arbeitslosigkeit interviewen zu lassen, weder von der einen noch von der anderen Show. Es überraschte mich auch, dass sie die Neuigkeit wichtig genug fand. Die mussten echt händeringend auf der Suche nach Themen sein. »Ich biete Ihnen einen besseren Sendeplatz, eine größere Limousine – was Sie wollen.«
    »Ich trete nicht bei ›Good Morning America‹ auf«, beruhigte ich sie.
    »Gehen Sie etwa zu ›Regis and Kelly‹? Ich meine das jetzt nicht böse, aber denen geht’s doch nur um die Größe. Je größer der Name ist, desto mehr Sendezeit bekommt man. Die reden die ganze Sendung lang garantiert nur mit James Marsden und schieben Sie dann am Ende nur noch kurz hinterher.«
    Ich hatte keine Ahnung, wovon sie redete. »Was hat denn James Marsden damit zu tun?«
    »Haben Sie den Film überhaupt schon gesehen?«
    »Welchen Film?«
    »Machen Sie sich gerade über mich lustig? Oder wissen Sie wirklich nicht, dass es einen Film über Sie gibt?«
    Sie irrte sich garantiert. Oder? Ich schnappte mir meine Zeitung und blätterte zum Kinoteil. ›American Zombie‹, › Horton hört ein Hu!‹, › 10 000 B. C.‹. In einem Film über mein Leben würde mit Sicherheit kein Lendenschurz vorkommen.
    Dann fiel mir ein, dass Tucker irgendetwas über einen neuen Film gesagt hatte. Er hatte jedoch nicht erwähnt, dass es darin um mich ging. Er hatte gesagt, es ginge um eine Brautjungfer.
    »›Always a Bridesmaid‹ ist diese Woche auf Platz 1 in Amerika«, sagte Roxanne. »Wo haben Sie denn gesteckt, dass Sie das nicht mitbekommen haben?«
    Darauf fiel mir keine Antwort ein. In diesem Moment entdeckte ich die ganzseitige Anzeige für den Film. Sechs Farbfotos von Katherine Heigl in jeweils einem anderen Kleid.
    »Das überrascht Sie jetzt vielleicht, Roxanne, aber ich war noch nie im Leben Brautjungfer und sehe Katherine Heigl auch kein bisschen ähnlich.«
    »Lange Leitung heute, hm?«, sagte Roxanne. »Heigl spielt natürlich die Brautjungfer. Sie verliebt sich aber in einen Typen, der die Hochzeitskolumne bei einer Zeitung schreibt, die sehr stark an ›The Paper‹ erinnert. Das sind Sie. Der Typ trägt sogar so eine schmale Krawatte wie Sie immer.«
    Roxanne hatte keinen Grund zu lügen. Anscheinend hatte tatsächlich jemand einen Film über mich geschrieben. Wer? Warum? Ganz schön aufregend. Und auch ein bisschen viel, das alles. Mit so einer Nachricht rechnete man natürlich nicht, während man auf der Seventh Avenuestand, links und rechts die Krankenwagen an einem vorbeirasten und Penner einen um Kleingeld anbettelten. Ich hätte am liebsten allen laut zugerufen, dass ich bald mit Matt Lauer bei der ›Today Show‹ quatschen würde. Einen besseren Beweis dafür, dass mein Leben eine neue, unerschrockene Richtung eingeschlagen hatte, gab es doch nicht. Endlich ließ ich die Vergangenheit hinter mir.
    »Die Drehbuchautorin kennen Sie, glaube ich«, sagte Roxanne. »Lori irgendwas. Ach nein, Laurel. Laurel Miller.«
    Gott hasste mich anscheinend.

Always a Bridesmaid
    I ch saß in der Dunkelheit und starrte vor mich hin. Außer mir war nur noch eine Handvoll Leute in der Mittagsvorstellung. Sie aßen Popcorn, und ich überlegte, ob ihnen wohl auffiel, dass James Marsden und ich das gleiche Jackett trugen.
    Er war ich. Nur mit etwas weißeren Zähnen. (Ich musste mir unbedingt mal diese Zahnbleichstreifen kaufen.) Er sah aus wie mein Klamotten-Avatar. Mit dem Hut sah James ein bisschen doof aus, aber unser

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