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Jeden Tag wurde ich dicker und müder: Mein Leben mit Hashimoto (German Edition)

Jeden Tag wurde ich dicker und müder: Mein Leben mit Hashimoto (German Edition)

Titel: Jeden Tag wurde ich dicker und müder: Mein Leben mit Hashimoto (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vanessa Blumhagen
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sein. Und vor allem, um keine Muskeln abzubauen. Denn je mehr Muskeln man hat, desto mehr Energie – auch in Ruhephasen – verbraucht der Körper, sprich: Umso höher ist die Stoffwechselrate. Und genau das bedeutet: Man nimmt ab! Und zwar Fett. Die Silhouette wird definierter, der Bauch flacher, die Beine schlanker. Im Anhang finden Sie einige Buchtipps zu dem Thema.
    Für mich war es – gerade zu Anfang – einfacher, diese Art der Ernährung durchzuhalten, wenn ich alle zehn Tage oder einen Tag pro Woche sündigen durfte, also alles essen konnte, worauf ich Lust hatte, Zucker hin oder her. Die Pfunde, die am nächsten Tag mehr auf der Waage prangten, waren nur Wasser. Denn ein Gramm Kohlenhydrate bindet im Schnitt drei Gramm Wasser im Körper. Bin ich direkt danach wieder auf die Steinzeit-Ernährung umgestiegen, hatte dieser Schludertag kaum bis keine Auswirkungen. Die zusätzliche Flüssigkeit im Gewebe verschwand schnell wieder, mein Stoffwechsel wurde dadurch sogar angeregt. Aber nur, wenn es wirklich bei diesem einen Tag blieb!
    Ich versuche zudem, zwischen den Mahlzeiten immer etwa vier bis fünf Stunden verstreichen zu lassen. So können Magen und Darm die Nahrung vollständig verdauen, bevor neue Arbeit auf sie zukommt. Und ich habe mir abgewöhnt, zwischendurch zu naschen. Erst wenn ich wieder Hunger habe, esse ich etwas. Nicht, weil es Zeit dafür ist. Oder »man« jetzt zu Abend oder zu Mittag isst.
    Das alles entspricht sicher nicht dem, was die meisten jeden Tag praktizieren. Und ich gebe zu, es ist nicht immer einfach, sich so zu ernähren. Ein belegtes Brötchen und eine Dose Cola oder einen Kaffee kriegt man an jeder Ecke. Von mir aus auch eine Currywurst mit Pommes frites oder alternativ mit einem latschigen Weißmehlbrötchen. Aber verlangen Sie mal an einer Frittenbude einen Salat zur Bratwurst! Unverständliche Blicke vonseiten des Personals sind da das Freundlichste, was Ihnen passieren wird ...
    Vor einiger Zeit kam ich nachts um halb zwei nach einem Event in mein Hotel in Frankfurt am Main. Rundherum war schon alles zu. Ich hatte seit dem Nachmittag nichts mehr zu essen bekommen. Bei der Party gab es nichts, und mir hing der Magen in den Knien. An Schlafen war so nicht zu denken. Und natürlich war auch das Restaurant des Hotels zu dieser unchristlichen Uhrzeit nicht mehr auf. Der junge Mann an der Rezeption drückte mir eine kleine Speisekarte mit kalten Gerichten in die Hand. Das gab es jetzt noch zu essen, meine Rettung! Ein Sandwich hätte ich in der Nobelherberge für 9 Euro bekommen – auch nicht gerade billig. Der gemischte Salat mit Pute kostete das Doppelte! Ich muss zugeben: Er war wirklich gut. Aber echt unverschämt teuer!
    Meine Schwiegermutter lädt uns wegen meiner Ernährungsweise schon lange nicht mehr zum Mittagessen zu ihr ein: »Ich weiß ja gar nicht, was ich Vanessa kochen soll!« Wir gehen dann eben alle zusammen essen. Da hat sie nicht so viel Arbeit. Aber genau das zeigt, dass solch eine Ernährung eben noch nicht wirklich in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. Ich bin es gewohnt, im Restaurant schief angeguckt zu werden, wenn ich alle Gerichte, die ich bestelle, »umbaue«. Das heißt, ich kombiniere Fisch oder Fleisch mit Salat oder Gemüse und streiche die Sättigungsbeilagen, sprich Kartoffeln, Nudeln, Reis und Ähnliches. Natürlich kommt es ab und zu vor, dass der Koch trotzdem Bratkartoffeln auf den Teller schmuggelt. Aber was soll’s. Ich muss sie ja nicht essen.
    Was ich damit sagen möchte: Lassen Sie sich nicht von den schiefen Blicken und blöden Kommentaren abschrecken, wenn Sie merken, dass es Ihnen guttut, die Kohlenhydrate wegzulassen oder zumindest einzuschränken. Freuen Sie sich innerlich auf die Zeit, wenn die Kilos gepurzelt sind und die anderen eingestehen müssen, dass Sie einfach gut aussehen. Und: Lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn Gazellen in Ihrer Gegenwart Zuckerbomben verschlingen. Es gibt eben Menschen, die haben einen Stoffwechsel, der einfach alles verbrennt. Und auch wenn das unfair ist, gönnen wir es ihnen. Auch wenn wir Hashimoto-Patienten da leider außen vor sind, leider ...

Gesund & aktiv
    Zusätzlich zur Kohlenhydrateinschränkung hat mir sicher noch das Stoffwechselprogramm »gesund & aktiv« sehr gutgetan. Es hilft einem nicht nur beim Abnehmen, sondern verbessert auch die Arbeit der Hormondrüsen im Körper – und das kann ja bei unserer grundlegenden Hormondysbalance prinzipiell nicht schaden. Anhand eines

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