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Jeder Kuss ein Treffer

Jeder Kuss ein Treffer

Titel: Jeder Kuss ein Treffer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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ausgezogen hatte. Sie lagen zusammengeknüllt am Fußende. Schnell zog sie sich an, ein wenig befangen unter seinem aufmerksamen Blick.
    »Sexy«, befand er.
    Annie fühlte sich nicht sexy, sie war verzweifelt. Sie wies auf die Glastür, die auf ihren Balkon führte. »Du musst außen rumgehen.«
    »In der Unterhose?«
    »Ja!«
    Wes seufzte und schüttelte den Kopf, dann zog er die Balkontür auf und schaute hinaus. »Weißt du, dass hier keine Treppe nach unten ist?«
    »Du kannst von meinem Balkon zu deinem klettern«, schlug Annie vor.
    Ungläubig starrte Wes sie an. »Das soll wohl ein Witz sein, was?«
    »Die Balkone liegen nur einen guten Meter auseinander. Das schaffst du ohne weiteres.«
    »Das ist das Dümmste, was ich je gehört habe, und ich habe in meinem Leben schon so manches gehört. Das ist einfach nur verrückt, Annie! Kann es sein, dass der Sex dich ein bisschen durcheinandergebracht hat?«
    Annie folgte ihm auf den Balkon. »Kinderspiel«, sagte sie.
    Einen Moment lang stand er da und erwog die Situation. »Wenn ich es nicht schaffe, möchte ich mit meiner Harley begraben werden.«
    Annie hörte Stimmen von unten. »Schnell!«, flüsterte sie. Sie hielt den Atem an, als er über das schmiedeeiserne Geländer kletterte und die Füße auf den schmalen Vorsprung jenseits der Brüstung stellte. Mit großer Vorsicht hielt Wes sich am Geländer fest und wollte gerade die einen Meter breite Lücke zu seinem Balkon überqueren, als sich ein Stück Eisen löste. Die Schrauben im Stein rissen heraus.
    Voller Schrecken beobachtete Annie, wie die schmiedeeiserne Stange nachgab.
    Wes drehte sich und versuchte, die Brüstung seines Balkons zu fassen zu bekommen, verpasste sie aber um einige Zentimeter. Er fiel hinunter und landete in der dichten Stechpalmenhecke. Annie schrie auf.
    Sie hastete ins Haus, spurtete durch ihr Zimmer und die Treppe hinunter und rannte fast in Theenie und Lovelle, die ihren Schrei gehört hatten und oben nach dem Rechten sehen wollten.
    »Was ist passiert?«, fragte Theenie.
    »Wes ist vom Balkon gefallen!«
    Die drei versuchten, aneinander vorbeizukommen, und versperrten sich gegenseitig den Weg. Schließlich gelang es Annie, sich an den beiden vorbeizudrücken. Mit zitternden Händen entriegelte sie die Tür und warf sie auf. Wie von Sinnen hetzte sie los.
    Theenie und Lovelle starrten sich an.
    »Was, glaubst du, hat der Mann auf Annies Balkon gemacht?«, fragte Theenie.
    »Oh, denk doch mal nach, Theenie«, sagte Lovelle.
    Unten mühte sich Wes, aus der Hecke herauszukommen. Er fluchte jedes Mal, wenn ihn eines der spitzen Blätter stach. Schließlich rollte er sich herunter und fiel zu Boden. Laut stöhnte er auf.
    Annie kniete sich neben ihn. Dass seine Augen offen waren, musste ein gutes Zeichen sein. »Bist du verletzt? Soll ich den Krankenwagen rufen?«
    Wes stützte sich auf, warf einen Blick auf die Kratzer und Stiche an seinen Armen und schüttelte den Kopf. »Ich glaube, ich dusche lieber mal ordentlich.«
    Als Annie sein Gesicht und seine Arme mit den bereits blutenden kleinen Wunden sah, zuckte sie zusammen. »Es tut mir leid«, sagte sie. »Ich wusste nicht, dass der Balkon kaputt war.«
    Plötzlich tauchte Doc im Bademantel auf, eine Zeitung unter den Arm geklemmt. »Was ist das hier für ein Lärm?«, verlangte er in mürrischem Ton zu wissen. Beim Anblick von Wes weiteten sich seine Augen. »Oh-oh.« Er sah Annie an. »Du hast ihm doch nicht wieder eins übergebraten, oder?«
    Als Antwort wies sie auf den Balkon vor ihrem Zimmer.
    Theenie und Lovelle bogen um die Ecke des Hauses und blieben stehen.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Lovelle. Annie nickte.
    Doc schaute auf Wes hinunter. »Sie müssen sich eine andere Unterkunft suchen, mein Sohn.
Ich
muss mir eine andere Unterkunft suchen. Bei meiner Tochter war es viel ruhiger, obwohl die vier Kinder hat.«
    »Warum sind Sie denn schon wieder hier?«, fragte Theenie. »Ich dachte, Sie wollten so lange bei Ihrer Tochter bleiben, bis sie wieder gesund ist.«
    »Ich war nur im Weg«, sagte er.
    »Und wieso bekommen Sie immer Ihre Zeitung und wir nicht?«, fragte Theenie.
    Doc antwortete nicht. »Ist wirklich alles in Ordnung bei Ihnen?«, fragte er Wes.
    »Ja. Der Busch hat meinen Sturz abgefangen.«
    Doc grinste. »Gut. Dann muss ich Sie ja nicht einschläfern.«
    Plötzlich tauchte ein schläfriger Erdle auf. »Ich habe einen Schrei gehört. Was ist denn mit dem passiert?« Er wies mit dem Kinn auf Wes.
    Theenie

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