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Jedi-Akademie 02 - Der Geist des Dunklen Lords

Jedi-Akademie 02 - Der Geist des Dunklen Lords

Titel: Jedi-Akademie 02 - Der Geist des Dunklen Lords Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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gerade noch rechtzeitig mit dem Handschuh über die Brille zu wischen, um nach links auszuscheren und dem Zusammenstoß mit einem monolithischen Eisvorsprung zu entgehen.
    Ehe Han sein Gleichgewicht wiedergewonnen hatte, schoß er über einen klaffenden, tief abfallenden Spalt in dem schmelzenden Gletscher. Einen zeitlosen Moment lang starrte er in den scheinbar Millionen Kilometer tiefen Abgrund und landete dann auf der anderen Seite. Hinter sich hörte er ein Krachen, als sich ein Block uralten Eises von der Wand löste und in die Spalte stürzte.
    Vor ihm erreichte Kyp ein unübersichtliches, geröllübersätes Gletscherfeld. Die Laserbojen wichen auseinander, schienen aufzugeben und es den tollkühnen Turboskiläufern zu überlassen, sich ihren Weg zu suchen. Kyp schwankte, als er über kleine Hügel aus Eis und Schnee bretterte. Er verstärkte das Repulsorfeld und flog dicht über dem Boden dahin.
    Als der schartige Gletscher unwegsamer wurde und überall grobkörnige Schneeverwehungen auftauchten, biß Han die Zähne zusammen und knurrte eine Verwünschung. Irgendwie gelang es ihm, das Gleichgewicht zu wahren, aber Kyp hatte etwas von seinem Vorsprung eingebüßt. Bald war er dicht hinter dem Jungen, wurde schneller und schneller – und plötzlich erwachte sein Ehrgeiz. Später, wenn er in einer Bar saß und mit dem Erlebten prahlte, würde er sich einreden, daß die ganze Sache ein Riesenspaß gewesen war.
    Von jenem Leichtsinn getrieben, den er soeben noch bei Kyp verflucht hatte, gab Han volle Energie auf die Düsen und machte einen gewaltigen Satz nach vorn, der ihn an Kyps Seite brachte.
    Vor ihnen breitete sich ein Schneefeld aus, glitzernd weiß und frei von anderen Turbuskispuren – obwohl es in diesem bitterkalten Klima seit mehr als einem Monat nicht mehr geschneit hatte –, ein Beweis dafür, wie wenige Leute verrückt genug waren, die gefährliche Piste auszuprobieren.
    Ein Stück weiter lag das abgesperrte Ziel wie ein sicherer Hafen: Kommunikationsgeräte, Aufwärmhütten, auf Bereitschaft geschaltete Medi-Droiden, die binnen eines Augenblicks reaktiviert werden konnten, und eine alte Trinkhalle, in der man früher heiße Getränke bekommen hatte und die schon vor langer Zeit geschlossen worden war. Sie hatten es fast geschafft!
    Kyp warf ihm einen Seitenblick zu. Lachfältchen umspielten seine dunklen Augen. Er kauerte nieder und schaltete seine Skier auf volle Kraft. Han beugte sich nach vorn, um seinen Luftwiderstand zu verringern. Neuschnee umwirbelte ihn, zischte in seinen Ohren.
    Die Linie aus Laserbojen erlosch wie Metallaugen, die sich schlossen. Han blieb keine Zeit, sich darüber zu wundern, denn im nächsten Moment wölbte sich vor ihm die glatte Schneedecke hoch und sackte dann in sich zusammen.
    Ein mahlender, knirschender Lärm verriet die Überlastung mächtiger Maschinen. Dampffontänen stiegen aus dem eingestürzten Schneefeld hoch, als die rotglühende Nase eines mechanischen Thermobohrers an die Oberfläche brach. Die schraubenförmige Spitze rotierte weiter und fraß sich aus dem massiven Eis.
    »Paß auf!« schrie Han, aber Kyp war bereits nach links ausgeschert, mit einer Hand schwer auf einen Deflektorstock gestützt, mit der anderen in der Luft rudernd. Han aktivierte die Stabilisatordüsen und schoß nach rechts, als die titanische Eisverarbeitungsmaschine die Öffnung ihres Tunnels verbreiterte und ihre klauenähnlichen Greifarme in die Wände bohrte.
    Han raste an der klaffenden Grube vorbei und spürte, wie ein heißer Dampfstrahl seine Wangen streifte. Seine Brille beschlug erneut, aber er fand seinen Weg zu dem steilen Wasserfall, dem letzten Hindernis vor der Ziellinie. Am Rand des Abgrunds hingen lange Ranken aus Eiszapfen wie baumelnde Kabel, die im Laufe der Jahrhunderte während der kurzen Tauperiode entstanden waren.
    Kyp schnellte sich über den Rand des gefrorenen Flusses und zündete beide Skidüsen. Han machte es ihm nach, preßte die Stöcke an die Seiten und sah, wie der feste Schnee hochflog und mit einem lauten Klatschen, das über die Eisfelder hallte und sich mit dem Geräusch von Kyps Landung vermischte, die Unterseite seiner Skier traf.
    Die beiden rasten weiter und kamen dann vor der Ansammlung der Fertigbauhütten schlitternd zum Halt. Kyp schlug die Kapuze seines Parkas zurück und lachte. Han hielt sich an seinen Deflektorstöcken fest und spürte, wie sein ganzer Körper vor Erleichterung und einer Überdosis Adrenalin zitterte. Dann kicherte

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