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Jedi-Padawan 07 - Der bedrohte Tempel

Jedi-Padawan 07 - Der bedrohte Tempel

Titel: Jedi-Padawan 07 - Der bedrohte Tempel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Watson
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Wangen wurden beinahe so rot wie die von Obi-Wan.
    »Wenn dir etwas einfällt, was weiterhelfen könnte, gehe bitte zu Qui-Gon«, sagte Obi-Wan steif.
    »Sicher«, murmelte Siri. »Obi-Wan ...«
    Doch der konnte es nicht ertragen, eine Entschuldigung oder Ausrede zu hören. Siri hatte genau das gesagt, was sie fühlte.
    »Ich muss gehen«, unterbrach Obi-Wan sie und ging hastig davon.

Kapitel 6

    Qui-Gon stand im Tech Center neben Miro Daroon. Um sie herum verlief ein blaues Display, das die gesamte Wand des runden Raumes einnahm. Das Display zeigte Diagramme von jedem Tunnel und jedem Wartungskorridor, jedem Laufsteg und jeder Zugangsluke im Tempel.
    Zunächst waren Qui-Gon die schematischen Darstellungen wie ein Labyrinth erschienen. Doch dank Miros Erklärungen hatte er schnell die Logik des Diagramms erfasst.
    Aber Logik half ihm nicht, den Eindringling aufzuspüren. Es gab dutzende von Tunneln, die hoch genug waren, so dass jemand von Brucks Größe aufrecht darin gehen konnte. Auf jeder Ebene waren an wichtigen Stellen Luken angebracht, die Zugang zu beinahe jedem Bereich des Tempels ermöglichten -bis auf die mit den höchsten Sicherheitsvorkehrungen, wie zum Beispiel die Schatzkammer.
    Das Problem war nicht herauszufinden, auf welchen Wegen sich der Eindringling bewegte. Das Problem war, diesen Weg einzuschränken. Qui-Gon hatte bereits die Jedi-Ritterin Tahl kontaktiert, mit der er die Ermittlungen führte. Sie sollte Teams losschicken, die die Infrastrukur überprüften. Aber das würde
    Zeit kosten - Zeit, die sie nicht hatten. Er hoffte noch immer auf einen Hinweis.
    Hinter ihnen öffnete sich zischend eine Tür. Qui-Gon erkannte in einer Spiegelung auf dem Display, dass es Obi-Wan war. Er bemerkte, dass der Junge ihn gesehen hatte und zögerte.
    »Sind neue Probleme aufgetaucht?«, fragte Qui-Gon Miro.
    Er wollte, dass Obi-Wan blieb, konnte ihn aber nicht darum bitten, da er sich sonst dem Wunsch des Rats widersetzen würde. Doch er glaubte, dass Obi-Wan nicht gehen würde, wenn er mit Miro die Probleme im Tempel besprach und er ihn nicht auffordern würde, den Raum zu verlassen.
    Das also hat Yoda gemeint, dachte Qui-Gon.
    Miro seufzte. Er war ein großer Außenweltler vom Planeten Piton. Er war dünn wie ein Stock, hatte eine hohe Stirn und blasse, beinah weiße Augen. Pitons lebten unter der Erde ihres Planeten. Sie hatten nur wenig Pigmente in ihrer fast durchsichtigen Haut. Sie waren vollkommen unbehaart, Miro trug eine Mütze und eine getönte Brille, um seine Augen vor allzu hellem Licht zu schützen.
    »Als ich versucht habe, die Energieversorgung der Wartungslifte wieder herzustellen, ist die Luftzirkulation im Nordflügel ausgefallen. Wir müssen alle Schüler in provisorische Unterkünfte im Hauptgebäude bringen.«
    In der Reflexion auf dem Display sah Qui-Gon, wie Obi-Wan die Diagramme studierte.
    »Also sind jetzt zwei Flügel des Tempels geschlossen«, murmelte Qui-Gon nachdenklich. »Ihr müsst sehr frustriert sein, Miro.«
    Miros leidvolles Gesicht warf noch mehr Falten, als es ohnehin schon hatte. »Frustriert ist noch gelinde ausgedrückt, Qui-Gon. Ich kenne dieses System in- und auswendig. Aber wenn ich ein Problem gelöst habe, tauchen drei neue auf. Ich habe noch nie eine solch vollkommene Sabotage erlebt, noch nicht einmal in hypothetischen Modellen. Meine letzte Möglichkeit wäre, das ganze System abzuschalten, um es auf meinem eigenen Programm laufen zu lassen. Aber das würde ich lieber nicht tun.«
    Qui-Gon war angesichts dieser Neuigkeiten beunruhigt. Miro war ein brillanter, einfallsreicher Experte in Sachen Technik. Jeder, der es mit ihm aufnehmen wollte, musste ein technisches Genie sein. Bruck war dazu sicher nicht in der Lage. Ihm schien, als suchte er nach einem nicht greifbaren Wesen, das die Jedi hasste, großes strategisches Talent besaß und dazu noch ein technisches Wunderkind war.
    Voller Unbehagen atmete Qui-Gon tief ein. Diese Erkenntnis hatte schon eine Zeit lang in seinem Hinterkopf geschlummert, kalt und stetig, wie Wasser, das sich durch kleine Risse in einen Felsblock arbeitete. Jetzt fror das Wasser fest, wurde Sicherheit und spaltete den Felsen in Stücke.
    »Xanatos«, murmelte er.
    Obi-Wan zuckte zusammen. Miro sah Qui-Gon erschrocken an. »Ihr denkt, dass Xanatos etwas damit zu tun hat?«
    »Schon möglich ...«, murmelte Qui-Gon.
    Die Hinweise wurden jetzt immer deutlicher. Er hatte ein persönliches, von Rache getragenes Motiv hinter den

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