Jedi-Padawan 15 - Das Ende der Hoffnunf
gezeigt hatte, wie nahe sie dem Tod war.
Sie schaffte es, ihn anzulächeln. »Es ist zu spät für mich, lieber Freund.«
Kapitel 17
Sie wussten, dass die Jedi-Meister zusahen. Sie waren erst zehn Jahre alt - zu jung, um als Padawane ausgewählt zu werden. Doch sie wussten, dass diese Wahl bald kommen würde. Ein paar Jedi-Schüler waren sogar schon mit elf Jahren ausgewählt worden.
Man nannte dieses Tag >Schautag< und sie führten den Jedi-Meistern Übungen vor. Beherrschung der Macht, balancieren, schwimmen. Manchmal teilten sie sich in Gruppen von drei oder vier. Es war ein Spiel, doch es hatte auch einen ernsten Hintergrund.
Die letzte Übung bestand aus mehreren LichtschwertKämpfen. Ein paar davon sollten mit Augenbinden ausgetragen werden, einige wurden zwei gegen einen geführt. Qui-Gon gewann alle Kämpfe. Am Schluss waren nur noch er, Clee Rhara und Tahl übrig. Und Tahl besiegte schließlich Clee Rhara.
»Es sieht so aus, als wären nur noch wir beide übrig«, flüsterte sie, als sie sich vor dem letzten Kampf vor ihm verbeugte. »Keine Sorge. Ich werde es dir leicht machen.«
Sie hatten schon oft gegeneinander gekämpft. Qui-Gon wusste, wie schnell sie war. Sie wusste, wie stark er war.
Diese Kenntnis der Fähigkeiten des anderen machte den Kampf nur noch interessanter. Qui-Gon fand jeden Kampf gegen Tahl sowohl anstrengend als auch anregend. Ein solcher Kampf kitzelte das Letzte aus einem heraus.
Sie wirbelten in der Kampfarena umher und nutzten dabei jeden Quadratzentimeter des Bodens und sogar der Wände. Alle Jedi-Schüler bewunderten Tahls gymnastische Fähigkeiten. Sie konnte an einer glatten Wand hochlaufen, an der Oberkante umdrehen und sich mit einem geschwungenen, rückhändig geführten Hieb auf einen stürzen, dass es einem schwindlig wurde.
Tahl kämpfte stark. Qui-Gon bewunderte, dass sie jedes Mal wieder neue Kraft schöpfte, wenn er annahm, dass sie ermüdete. Er war nicht so beweglich wie sie, konnte sie aber durch seine strategischen Kniffe beeindrucken. Er sah ihre überrascht funkelnden Augen und die zusammengebissenen Zähne, als sie seine Hiebe parierte und mit einer Serie von Drehungen konterte.
Der Kampf war zeitlich nicht begrenzt. Er würde erst enden, wenn einer von ihnen einen Treffer landete. Die Erschöpfung verlangsamte ihre Bewegungen, doch sie hielten weder inne noch machten sie Fehler. Qui-Gon hörte das Murmeln der Zuschauer, die sich fragten, wie lange die beiden Schüler wohl noch durchhalten würden. Er fühlte, dass noch mehr Jedi-Meister hinzukamen.
Tahls Gesicht war eine Maske. Sie war tief in sich gekehrt und hatte einen Geisteszustand jenseits ihrer Erschöpfung erreicht, einen Zustand purer Willenskraft. Qui-Gon hatte sich noch nie so müde gefühlt. Die Muskeln seiner Arme zitterten. Seine Beine fühlten sich weich an. Und doch machte er keinen einzigen Fehler oder wurde langsamer.
Dann rutschte Tahl mit einem Fuß ab. Der Boden war nass vom Schweiß der beiden Kämpfer. Sie verlor nur für einen Sekundenbruchteil ihre Deckung, doch das reichte. Qui-Gon kam nach vorn, trat mit einem Bein nach ihrem Lichtschwert und entriss es ihr. Im gleichen Augenblick brachte er die Klinge seines Lichtschwerts dicht an Tahl heran. Er berührte sie nicht. Er wollte ihr nicht einmal den kleinsten Stich mit dem Übungslichtschwert versetzen.
»Sieg für Qui-Gon«, sagte einer der Jedi-Meister.
Qui-Gon und Tahl verneigten sich voreinander. Dann brachen sie erschöpft auf einer Bank zusammen.
»Ein guter Kampf«, sagte er keuchend.
»Er wäre besser gewesen, wenn ich gewonnen hätte.«
Er schüttelte den Kopf. »Gibst du niemals auf?«
Sie wischte sich mit einem Handtuch den Schweiß von der Stirn. »Niemals.«
Qui-Gon fühlte sich verloren, so als befände er sich mitten in einem Traum. Er erlebte seine Vision. Seine größte Angst hatte ihn hier und jetzt heimgesucht. Er hatte angenommen, in dieser Vision wahre Verzweiflung gespürt zu haben, doch die Realität war um einiges schlimmer.
Tahl schloss die Augen. Qui-Gon spürte, wie ihre Muskeln nachgaben und sie erschlaffte, als hätte sie plötzlich keine Knochen mehr. Er hätte niemals gedacht, dass Tahl sich so zerbrechlich anfühlen konnte. Er kannte nur ihre starke Seite.
Er drückte sie an seine Brust.
»Ihr solltet mich hier lassen«, flüsterte sie. »Ich habe nicht mehr lange .«
Er senkte seinen Kopf, um ihr etwas ins Ohr zu sagen. »Nein. Es ist nicht zu spät. Ihr gebt doch sonst niemals
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