Jedi-Padawan 15 - Das Ende der Hoffnunf
Willensanstrengung war vonnöten, den Zorn aufzusaugen und darauf zu warten, bis er ein Ventil bekam.
»Ich überlasse Euch jetzt Eurem Schicksal«, sagte Balog und ging zu dem kleinen Transporter. Seine dunklen Augen glitzerten. »Keine Bewegung. Das gilt für Euch beide. Wenn Ihr versucht, mich aufzuhalten und Ihr stolpert oder verfehlt mich, reicht mir dieser Bruchteil einer Sekunde, um den Knopf zu drücken. Wenn Ihr Euch nähert, könnte ich erschrocken zusammenzucken und ihn drücken. Tausende von Dingen könnten schiefgehen - und wenn nur eines davon schief geht, wird Tahl sterben.«
Qui-Gon sprang. Er hatte sich noch nie zuvor schneller und sicherer bewegt. Er wusste, dass Balog ihn nicht sah. Der Absolute bemerkte, dass Qui-Gon gerade noch hier und im nächsten Augenblick genau neben ihm war. Mit gekonnter Präzision schnitt Qui-Gons Lichtschwert Balog den Finger ab und der Sender fiel zu Boden.
»Es sieht so aus, als wäret Ihr nicht zusammengezuckt«, sagte Qui-Gon.
Balog heulte vor Schmerz und Wut auf und lief auf das Transportgefährt zu, während er mit der intakten Hand nach seinem Blaster fingerte. Obi-Wan machte einen Satz nach vorn, während Qui-Gon zu Tahl ging. Eine weitere Explosion erschütterte die Höhle, noch größer als alle vorherigen. Der Explosionsschock riss Obi-Wan beinahe von den Beinen. Der Behälter mit Tahl begann, von der Wand zu rutschen. Qui-Gon sprang nach vorn, fing ihn auf und ließ ihn sanft zu Boden gleiten.
Anstatt Obi-Wan anzugreifen, schoss Balog auf den Behälter zu. Qui-Gon achtete nicht auf die Blasterstahlen, die um seinen Kopf herum zischten - er wusste, dass sein Padawan sie ablenken würde. Eine weitere Serie von Explosionen donnerte durch die Höhle und von der Decke rieselte Staub herab. Obi- Wan sprang in die kleine Kammer, als Balog sich in sein Transportfahrzeug zwängte.
»Lass ihn, Obi-Wan!«, rief Qui-Gon. Er aktivierte sein Lichtschwert und machte sich daran, den Behälter zu öffnen.
Balog öffnete das Außenschott der Flutkammer. Wasser stürzte herein und riss Obi-Wan von den Beinen. Sein Lichtschwert fiel bei dem Kontakt mit dem Wasser mit einem aggressiven Summen aus. Es würde eine ganze Weile dauern, bis es sich wieder aufladen würde.
Qui-Gon sah ein anderes Problem: Das innere Schott schloss sich nicht. Der Raum würde bald überflutet sein.
»Obi-Wan!«
Balogs Fahrzeug tauchte unter und bewegte sich gegen den Strom taumelnd auf das offene Außenschott zu.
»Lass ihn gehen!«, bellte Qui-Gon. »Tahl wird ertrinken!« Der Behälter schwamm jetzt. Qui-Gon hielt sein Lichtschwert höher. Wenn es in Kontakt mit dem Wasser kam, würde es ebenfalls ausfallen. Qui-Gon spürte, wie Tahls Kraft nachließ. Sie mussten sie unbedingt aus der Höhle schaffen.
Obi-Wan rappelte sich wieder auf. Das Wasser stand ihm jetzt bis zu den Knien. Sein Bein schmerzte, als er auf Qui-Gon zuging, der mittlerweile einen schmalen Spalt in den Behälter geschnitten hatte.
»Das klang nach der Waffenkammer«, sagte Qui-Gon angespannt. »Die Höhle könnte einstürzen. Lass uns Tahl hier herausbringen.«
Das Wasser stand ihnen jetzt beinahe bis zu den Hüften. Qui-Gon deaktivierte sein Lichtschwert und hängte es schnell an seinen Gürtel. Verzweifelt hob er Tahl aus dem Behälter. Sie sagte nichts und ihr Kopf fiel leblos auf ihre Brust, so als könnte sie ihn nicht aufrecht halten. Qui-Gon war voller Schmerz, als er sie so kraftlos sah. Sie wateten durch das Wasser zur Öffnung, die Obi-Wan in die Tür geschnitten hatte.
Als sie hindurch waren, konnten sie wieder normal gehen.
Das Wasser lief aus dem Loch in der Tür und drückte sie beinahe aus den Angeln, doch hier draußen stand es erst knöcheltief. Sie liefen platschend durch die überfluteten Gänge bis zum trockenen Bereich der Höhle. Der Rauch war jetzt dicht und beißend - er brannte ihnen in den Lungen. Die Höhle schien vollkommen verlassen.
Qui-Gon ließ Tahl so ab, dass sie auf den Beinen stand, doch sie knickte sofort ein. Er nahm sie wieder auf die Arme und drückte sie an sich. Er musste seinen Hass auf Balog um ihretwillen im Zaum halten. Was sie jetzt von ihm brauchte, war Ruhe und Besonnenheit.
»Tahl«, sagte er sanft. »Wir bringen Euch hier heraus.«
Sie legte eine Hand um seinen Nacken. Qui-Gon spürte die Geste, die kalte Hand an seinem Hals. Und sie ließ ihm beinahe das Blut in den Adern gefrieren. Es war genau die Geste, die sie in der Vision gemacht hatte. Die Geste, die ihm
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