Jedi-Padawan 20 - Die dunkle Gefolgschaft
verstand, was er ihm sagte. Doch er wusste auch, dass er es mit dem Kopf verstand, dass es für sein Herz allerdings viel schwerer war.
Qui-Gon drehte sich ohne ein weiteres Wort um und ging aus der Sackgasse wieder hinaus auf die Straße. »Lass uns noch einmal rekapitulieren, was wir bis jetzt in Erfahrung gebracht haben«, sagte er. In Wirklichkeit war er sich nicht so sicher über ihr weiteres Vorgehen, wie er jetzt vorgab. Doch er wollte seinem Padawan das Gefühl geben, dass sie eine Richtung hatten, in die sie gehen konnten.
»Wir wissen, dass Dr. Lundi eine große und treue Gefolgschaft unter den Studenten hat - und unter vielen anderen. In der ganzen Galaxis gibt es Sith-Sekten, die höchstwahrscheinlich in Kontakt miteinander stehen. Das wäre eine Erklärung dafür, weshalb so viele Leute so erpicht darauf sind, uns aufzuhalten. Wir wissen auch, dass Lundi hinter einem Sith-Holocron her ist und dass er eine schwer zu beschaffende Bohrausrüstung benötigt, um an ihn heranzukommen. Oder zumindest hätte er die Ausrüstung gern gehabt, um an den Holocron zu kommen. Wir wissen auch, dass die Frage des richtigen Timings eine Rolle bei all dem spielt und die Frage, ob Lundi den mächtigen Holocron überhaupt allein beherrschen kann.«
»Das ist nur die wütende Aussage eines überspannten, eingebildeten Studenten«, sagte Obi-Wan. »Von einem, der unbe-dingt auf das Schiff wollte.«
Qui-Gon blieb kurz stehen und ging dann weiter. »Das ist wahr«, sagte er. »Aber wir haben auch schon aus viel eigenartigeren Quellen zuverlässige Informationen erhalten.«
Obi-Wan ging nicht darauf ein und Qui-Gon drängte ihn auch nicht dazu. Der Junge brauchte Zeit, um seine Emotionen zu beherrschen.
Die Jedi beschlossen, zum Hangar zurückzugehen. Wenn sie schnell genug wären, könnten sie sich vielleicht vor dem Start an Bord von Dr. Lundis neu angemietetem Schiff schmuggeln.
Während sie über den Marktplatz gingen, holte Qui-Gon seinen Comlink vom Gürtel. Es war an der Zeit, den Rat der Jedi zu kontaktieren. Diese Mission war alles andere als einfach und er wollte Yoda über die jüngsten Entwicklungen auf dem Laufenden halten.
Er war allerdings überrascht, welche Informationen Yoda für ihn bereit hielt.
»Informationen über eine zweite, größere Sammlung von Sith-Gegenständen wir haben«, sagte Yoda mit bedeutungsschwerer Stimme. Er klang gefasst, doch Qui-Gon spürte, dass Yoda beunruhigt war. »Ein anonymer Informant es war.«
Qui-Gon hörte sich aufmerksam alles an, was Yoda zu sagen hatte, wobei er immer wieder kurz stehen blieb. Obi-Wan verlangsamte seinen Schritt jeweils mit ihm und sah ihn ebenso wissbegierig wie besorgt an. Als die Übertragung beendet war, seufzte Qui-Gon tief. Ihn überkam langsam ein schlechtes Gefühl bei dieser Sache.
»Sie haben noch mehr Sith-Artefakte gefunden«, begann Qui-Gon zu berichten.
»Ich dachte mir schon, dass es so etwas war«, gab Obi-Wan mit einem ernsten Nicken zurück. »Was haben sie gefunden?«
»Ein ganzes Lagerhaus voller teilweise fertig gestellter Waffen und Geräte. Und Schriften von Dr. Lundi. An die Wand war das Erkennungszeichen der Sith gemalt.«
Obi-Wan schwieg einen Augenblick, als sie weiter zum Hangar gingen. »Wo war das Lagerhaus?«, fragte er schließlich.
»Umgul, im Mid Rim«, gab Qui-Gon zurück. Er beschleunigte seinen Schritt etwas. Je schneller sie zum Hangar zurück kommen würden, desto besser.
Obi-Wan hielt mit seinem Meister Schritt. »Weit entfernt von der ersten Fundstelle«, sagte er nachdenklich.
»Genau.« Qui-Gon nickte zustimmend. Obwohl sein Pada-wan und er erst vor kurzem auf die Sith-Anhänger aufmerksam geworden waren, waren sie nun schon ein fester, bedrohlicher Bestandteil ihres Lebens geworden.
Qui-Gon ging an einem Wesen vorbei, das elektronisches Spielzeug verkaufte und an einer humanoiden Frau, die einen Wagen voller Obst vor sich her schob.
Sind sie Anhänger der Sith-ldeologie?, fragte sich Qui-Gon.
Plötzlich tauchte vor ihm eine kleine Gruppe von Leuten auf und er verlor seinen Padawan kurz aus den Augen. Normalerweise hätte ihn das nicht beunruhigt. Er konnte seinen Padawan unmöglich die ganze Zeit im Auge behalten. Aber aus irgendeinem Grund war er dieses Mal beunruhigt.
Noch bevor er sich durch die Menge wühlen konnte, brach plötzlich Blasterfeuer aus.
Kapitel 7
Obi-Wan hatte in weniger als einer Sekunde sein Lichtschwert aktiviert. Doch wegen der schreienden Horde von Menschen um ihn
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