Jedi-Padawan 20 - Die dunkle Gefolgschaft
Tempel besorgen.
Qui-Gon ging vom Cockpit in den Schiffsrumpf und aktivierte seinen Comlink. Er hatte schon von Kodai gehört und war der Meinung, dass der Planet irgendwo im Territorium des Outer Rim lag. Wenn er sich nicht irrte, war die Oberfläche zum größten Teil von einem riesigen Meer bedeckt.
Sein Comlink erwachte knisternd zum Leben und einen Augenblick später erklang die Stimme der Tempel-Archivarin Jocasta Nu in dem Schiffsrumpf.
»Es ist gut, von Euch zu hören, Qui-Gon«, sagte sie. »Wie läuft die Mission?«
»Das ist im Augenblick schwer zu sagen«, gab der Jedi zurück. »Ich hoffte, Ihr könntet mir Informationen über den Planeten Kodai geben.«
»Kodai im Outer Rim?«, fragte sie. Es herrschte einen Moment Stille, als Jocasta die Anfrage in den Computer im Tempel eingab. »Ich glaube, mich an etwas wie ein großes Meer zu erinnern, das einst alles überflutet hat.«
Qui-Gon hörte, wie Jocasta Tasten und Knöpfe an einem Computer drückte. Dann sprach sie.
»Kodai wird tatsächlich von einem riesigen Meer bedeckt«, berichtete sie. »Ein Meer, dessen Pegel vor ein paar hundert Jahren so stark anstieg, dass es die meisten Landbewohner des Planeten ertränkte. Heute gibt es nur noch eine kleine Landfläche mit einer einzigen Stadt, die von ein paar tausend Kodaia-nern bewohnt wird. Sie verbringen die meiste Zeit damit, ihr Leben an Land zu sichern, obwohl viele von ihnen davon ausgehen, dass das Meer irgendwann wieder ansteigen und sie alle töten wird.« Jocasta schwieg einen Augenblick. Qui-Gon nahm an, dass sie schon still weiterlas.
»Interessant«, murmelte sie. »Es sieht so aus, als hätte es in den letzten hundert Jahren keine weiteren Flutwellen gegeben. Das Gegenteil scheint der Fall zu sein. Alle zehn Jahre, wenn die beiden Monde des Planeten in Konjunktion stehen, herrscht eine extrem niedrige Ebbe.«
»Ich verstehe«, sagte Qui-Gon und speicherte all diese Informationen in seinem Hinterkopf.
»Das ist noch nicht alles«, fuhr Jocasta fort. »Besonders faszinierend ist der Umstand, dass die beiden Monde übermorgen in diese Konstellation kommen werden.«
»Interessanter Zeitpunkt«, sagte Qui-Gon. Es war jetzt offensichtlich, dass Lundis Reise nach Kodai zu diesem speziellen Zeitpunkt und seine Suche nach einer Bohrausrüstung keine Zufälle waren. Doch ihm war noch immer nicht klar, weshalb sie solche Schwierigkeiten gehabt hatten, einen Flug nach Kodai zu bekommen.
Jocasta schwieg einige Sekunden, während Qui-Gon diese neuen Informationen verdaute. Da sie die Übertragung nicht beendete, ging Qui-Gon davon aus, dass sie noch mehr zu sagen hatte.
»Noch etwas?«, fragte er schließlich.
»Ja«, gab Jocasta langsam zurück. »Man hat noch eine Sammlung mit Sith-Material gefunden, dieses Mal auf dem Planeten Tynna in der Expansionsregion. Und auf dem friedlichen Planeten Nubia hat es eine unerklärliche Explosion gegeben. Bislang hat sich noch niemand dazu bekannt, aber an einer der Außenwände des zerstörten Gebäudes hat jemand die einfache Zeichnung eines Sith-Holocron hinterlassen.«
Qui-Gon schloss einen Moment die Augen. Die Entdeckung einer weiteren Sith-Sammlung überraschte ihn nicht. Aber eine Explosion - das war etwas Neues, Tödliches. Die Lage spitzte sich zu und er fühlte sich mit der Aufgabe, sie zu entschärfen, enorm unter Druck gesetzt.
»Vielen Dank für die Informationen«, sagte Qui-Gon zu Jocasta. »Wir melden uns wieder, wenn wir mehr wissen.«
»Natürlich, Qui-Gon. Ich bin hier, wenn Ihr mich braucht.«
Als Jocasta ihren Comlink abschaltete, durchfuhr Qui-Gon ein Gefühl der Trauer. Er wünschte sich, dass diese Abschiedsworte von der Frau im Tempel gekommen wären, die ihm in der Vergangenheit immer bei seinen Nachforschungen geholfen hatte - Tahl. Qui-Gon hatte Tahl von ganzem Herzen geliebt und obwohl ihr Tod nun schon viele Monate zurücklag, schmerzte ihn ihre Abwesenheit doch wie ein Schwert in seiner Brust.
Qui-Gon legte seinen Comlink weg und setzte sich auf den Boden, um zu meditieren, bis der Weg wieder klar zu sehen war. Er spürte gerade, wie sich sein Körper zu entspannen begann, als Obi-Wan in den Raum lief.
»Meister!«, rief er. »Es ist eine Bombe an Bord!«
Kapitel 9
Qui-Gon stand einen Sekundenbruchteil später wieder auf den Beinen. Er folgte seinem Padawan auf die Brücke, wo die Bombe unter einer niedrigen Konsole angebracht war. Qui-Gon beugte sich hinunter und untersuchte das Objekt vorsichtig. Es war schwarz,
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