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Jedi Quest 05 - Meister der Täuschung

Jedi Quest 05 - Meister der Täuschung

Titel: Jedi Quest 05 - Meister der Täuschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Watson
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seinen Augen gesehen hast, dann hat er ihn losgelassen und weiter gekämpft. Das ist die Lektion, die du lernen musst. Du wirst dieses Gefühl spüren. Aber du musst es loslassen können.«
    Zu seiner Überraschung kam sie plötzlich nach vorn und packte ihn bei den Schultern. »Das musst du schaffen, Anakin. Du musst diese Lektion lernen. Sie ist die allerwichtigste.«
    Er wusste nicht, was er sagen sollte. Er konnte ihr zwar versprechen, dass er es lernen würde, aber sein Versprechen würden keinen Wert haben. Er wusste, dass sie als Jedi sich nur von seinen Taten überzeugen lassen würde.
    »Vielen Dank für die Zeit, die Ihr mir mit diesen Unterrichtsstunden geschenkt habt«, sagte er.
    Sie ließ die Hände sinken. Jetzt lag nur noch Traurigkeit in ihrem Blick. Das war das Schlimmste, was er sich vorstellen konnte. »Geh und iss etwas.«
    Soara ging zum Turbolift. Anakin ging zum See hinüber. Er kniete sich an dem tiefen Teich am Fuße des Wasserfalls nieder und steckte seinen Kopf unter Wasser. Als er wieder hochkam, spritzte er kleine Tropfen umher, die im Licht der Illuminationsbänke wie Edelsteine glitzerten.
    Er würde sich von dieser Sache nicht entmutigen lassen, schwor er sich. Er hatte einen Fehler gemacht. Und Soara hätte das verstehen müssen. Er war ein Padawan und noch kein Jedi. Und natürlich machte er Fehler. Es war einfach nicht fair.
    Sie hatte gesagt, dass sie daran zweifelte, dass er jemals ein großer Jedi werden würde. Und doch hatte sie sein Potenzial erkannt. Er würde sie überraschen. Er würde sie alle überraschen.
    Er stand auf und ließ den See hinter sich. Als Erstes würde er Obi-Wan überraschen. Mit Tic Verduns Hilfe würde er Granta Omega finden.

Kapitel 12

    Nach seiner Rückkehr nach Coruscant ging Obi-Wan nicht zum Tempel, sondern geradewegs zum Senatsgebäude. Er blieb kurz in der riesigen Vorhalle stehen und informierte sich an einem der Wegweiser-Terminals. Er tippte Sano Sauros Namen ein und sofort erschien ein Plan mit dem schnellsten Weg zu dessen Büro. Obi-Wan musste mehrere Flügel des Senatsgebäudes durchqueren. Das System konnte den Plan auch auf einer Durafolie ausdrucken, doch die brauchte Obi-Wan nicht. Er prägte sich den Weg ein und ging los.
    Seit seiner Zeit als Jedi-Schüler war das Senatsgebäude voller Wesen aus der Galaxis gewesen, doch in den letzten Jahren schienen all die Gänge und Säle noch voller zu sein. Die Stäbe der Senatoren waren durch Partner, Berater, Angestellte, Sekretäre, Assistenten und Droiden aufgeblasen. Komitees und Unterkomitees beschäftigten sich mit Anhörungen, die teilweise Monate dauerten, manchmal sogar Jahre. Obi-Wan hatte immer wieder Senatoren gesehen, die man für ihren Einsatz bewundern musste, doch das wurde seltener. Der Senat regierte noch immer, aber es dauerte immer länger, auch nur die kleinsten Dinge zu regeln. Koalitionen wurden gebildet, gegenseitige Gefallen erfüllt, Credits angehäuft. Betrügereien zogen Wut nach sich, die oft Anlass für Jahre andauernde Missstimmungen zwischen den Parteien war. Der Senat, den Obi-Wan gekannt hatte, hatte sich verändert.
    Und doch wollte er ihm weiter dienen. Er glaubte nicht, dass ohne den Senat Frieden in der Galaxis möglich war.
    Was für eine Art Senator war Sano Sauro? Obi-Wan wollte kein Urteil fällen, bevor er ihn nicht gesprochen hatte. Es war jetzt zehn Jahre her, dass sich ihre Wege gekreuzt hatten. Wesen veränderten sich im Laufe der Zeit. Obi-Wan hatte Sauro als ambitionierten Anwalt kennen gelernt, der die Jedi angegriffen und sich über die Macht lustig gemacht hatte. Vielleicht hatte Sauro in einem arbeitsreichen Leben Frieden gefunden? Obi-Wan ging nicht davon aus, dass ihn Schwierigkeiten erwarteten. Er hoffte einfach das Beste.
    Und doch war die Erinnerung unangenehm, wie sehr Sano Sauro ihn als jungen Padawan aufgewühlt hatte. Der Mann war kalt wie Eis gewesen. Obi-Wan hatte das Gefühl gehabt, als könnte er nicht ohne einen spöttischen Unterton reden. Er hatte das Gefühl gehabt, dass alles, was er dem Ankläger gesagt hatte, dumm oder töricht war. Jetzt war er ein Jedi-Ritter und ließ sich nicht mehr so leicht einschüchtern. Es würde sicher interessant werden, wie die Begegnung ablaufen würde, wenn sich Sano Sauro nicht geändert hatte.
    Obi-Wan erreichte die Büros von Sano Sauro und trat ein. Eine Gruppe von Assistenten arbeitete an verschiedenen Schreibtischen. Eine mit Ornamenten verzierte Tür führte in einen weiteren Raum.

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