Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jedi Quest 06 - Die Akademie der Angst

Jedi Quest 06 - Die Akademie der Angst

Titel: Jedi Quest 06 - Die Akademie der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Watson
Vom Netzwerk:
seiner Antwort Zeit. Er beobachtete die anderen Schüler und bemerkte, wer die Antwort sofort eingab, wer nur ratlos das System anstarrte, wer beim Nachbarn die Antwort abzuschreiben versuchte, und wer wem die Antwort zuflüsterte. Dann gab er seine Antwort ein.
    Die holografische Darstellung von Rearqu 10 blinkte auf. Der Professor las die Anzahl der richtigen und falschen Antworten laut ab, die auf einem Display vorne im Raum erschienen.
    »Nur vierzig Prozent waren richtig«, sagte Aeradin bedeutungsvoll. »Beschämend.«
    Über ihren Köpfen blinkte die nächste Aufgabe auf. Anakin bemerkte, dass Ferus die Antwort eintippte, bevor das Blinken überhaupt aufgehört hatte. Der Schüler, der neben ihm saß, sah neidisch zu ihm hinüber, doch Ferus hatte sein Datapad so angewinkelt, dass niemand es lesen konnte. Sogar in seiner Tarnung musste Ferus noch der perfekte Schüler sein.
    Anakin gab seine Antwort ein. Von der anderen Seite des Raumes lächelte ihn ein Mädchen mit dunklen Haaren an, die sie zu einem dicken Knoten im Nacken zusammengeflochten hatte. Er erwiderte ihr Lächeln. Sie war in seiner Klasse für Politische Philosophie und ihm war bereits aufgefallen, wie klug sie war. Sie konnte alle Seiten einer Sache betrachten und eine tiefere Bedeutung darin finden.
    Der Test ging weiter. Endlich hörten die Fragen auf. Professor Aeradin rechnete die Ergebnisse auf seinem Datapad zusammen und schaute auf.
    »Und der beste Schüler des Tages ist ...«
    Der Name leuchtete holografisch auf. FERUS OLIN.
    »Ich möchte unserem neuen Schüler Ferus Olin zu diesem hervorragenden Ergebnis gratulieren. Er war am schnellsten. Ausgezeichnete Leistung.«
    »Vielen Dank, Professor Aeradin«, sagte Ferus.
    Plötzlich tauchte ein zweites Hologramm neben Ferus' Namen auf. Die Lichtpartikel formten sich zu Worten, die größer und heller leuchteten: IST EIN WICHTIGTUER.
    Alle im Saal begannen zu lachen. Professor Aeradin hob den Kopf und sah die Worte. Er ließ seinen Blick über die Schüler schweifen, während seine Antennen beleidigt zitterten.
    »Wer war das? Sofort aufstehen!«
    Das Lachen erstarb und im Hörsaal wurde es ruhig. Professor Aeradins ernster Blick wanderte von Schüler zu Schüler, als er versuchte, den Übeltäter zu finden.
    Anakin griff nach der Macht. Er spürte Bewegungen, Flüstern, ein Zucken, ein Rascheln. Er spürte die Gefühle im Raum: unterdrückte Heiterkeit, Nervosität. Ungeduld. Langeweile. Hunger.
    Triumph.
    Sein Blick wanderte zu einem kleinen gedrungenen Jungen, der Professor Aeradin unschuldig ansah.
    Der Professor zögerte. »Wenn ich jemals herausfinde ...«
    Er wurde von einem leisen Klingeln unterbrochen. Aus versteckten Lautsprechern erklang eine Stimme. »Ende des Tests. Fünf Minuten bis zur vierten Stunde. Fünf Minuten.«
    »Raus mit euch«, sagte Professor Aeradin hilflos, denn die Schüler standen bereits auf, nahmen ihre Datapads und eilten babbelnd zu den Türen.
    Anakin ging auf den kleinen Jungen zu. Da er blonde Bürstenhaare hatte, konnte er ihn leicht im Auge behalten. Wenn irgendjemand den holografischen Projektor des Professors manipulieren konnte, würde er auch die Sicherheitssysteme umgehen können.
    Ihm fiel auf, dass alle Schüler zu zweit oder in Gruppen gingen. Doch der kleine Junge war allein.
    »Das war ein ziemlich guter Trick«, sagte Anakin, als er neben dem Jungen herging.
    »Was?« Der Junge warf ihm einen erschrockenen Blick mit seinen intelligent wirkenden, grauen Augen zu.
    »Das Hologramm.« Anakin winkte mit der Hand. »Das warst du. Keine Sorge, ich werde es niemandem sagen. Ich war ziemlich beeindruckt.« Er grinste den Jungen freundlich an. »Anakin Skywalker.«
    Der Junge zögerte einen Moment. »Reymet Autem.«
    »Wie hast du das gemacht?«, fragte Anakin.
    »Es steckt alles in den Fingern.« Reymet tat so, als würde er etwas in ein Datapad eintippen und grinste. Seine grauen Augen leuchteten. »Für ein kleines Genie ist das ein Klacks.«
    Sie gingen gemeinsam den Korridor entlang. Bevor er es sehen konnte, spürte Anakin, wie Ferus zu ihnen aufschloss.
    Reymet wedelte mit der Hand. »Willkommen im komfortabelsten Gefängnis der Galaxis. Es ist nichts Großartiges, aber wir bezeichnen es als unser Zuhause.«
    »Was macht ihr hier, wenn ihr einmal Spaß haben wollt?«, fragte Anakin.
    Reymet hob die Schultern. »Ich sorge selbst für meinen Spaß.«
    Der Lärm der Schüler, die eilig unterwegs zum Mittagessen waren, übertönte ihre Worte.

Weitere Kostenlose Bücher