Jedi Quest 09 - Wachablösung
bewegungsgesteuerten Türen im Warm Welcome Inn auf Coruscant. Eine Datei nach der anderen zeigte Passwort akzeptiert an. Obi-Wan las die erste Datei durch. Die Stimmen der anderen traten in den Hintergrund, als er die Informationen durchsah.
Und trotz der warmen Nacht lief es ihm eiskalt den Rücken hinab. Die Buchstaben schienen vor seinen Augen zu pulsieren. Ein Name, den er nicht zu lesen erwartet hatte. Aber hätte er nicht darauf vorbereitet sein müssen? War es nicht einfach normal, dass sich Zan Arbor dem mächtigsten Verbrecher der Galaxis zuwandte? Einem Mann, der den Wohlstand und die Organisation besaß, um ihr bei welch üblem Plan auch immer zu helfen? Oder hatte er etwa mit ihr Kontakt aufgenommen, mit der einzigen Wissenschaftlerin, die skrupellos genug war, um sich ihm anzuschließen? Teilten sie nicht dieselbe Besessenheit herauszufinden, wie die Macht funktionierte?
Granta Omega.
Die Kopie einer Nachricht, eine Danksagung für Omegas Gastfreundschaft während ihres ersten Treffens.
Eine kurze Mitteilung, dass sie das Vanquor-System verlassen musste und sich bald wieder melden würde.
Eine Bestätigung ihres nächsten Treffens, in dem sie ihr gemeinsames Interesse an der Macht besprechen wollten.
Noch eine Nachricht, in der sie versprach, sämtliche abgespeicherte Korrespondenz zu vernichten - ein Versprechen, das sie natürlich nicht gehalten hatte, vielleicht um sich abzusichern.
Obi-Wan sah die nächste Datei durch. Omega und Zan Arbor verhielten sich beide sehr vorsichtig. Sie sprachen niemals genau aus, was sie überhaupt planten. Es war allerdings herauszulesen, dass die Operation auf einem Planeten im Kern stattfinden würde. Sie würde ihnen nicht nur Reichtum, sondern auch Einfluss bescheren.
Siris Stimme riss Obi-Wan aus seinen Gedanken.
»Ich habe euch beiden genau zugehört, so wie Obi-Wan auch«, sagte sie und warf ihm einen bösen Blick zu, denn es war offensichtlich, dass er nicht im Geringsten aufgepasst hatte. »Ihr habt beide auf eure Art Recht. Dennoch müssen wir eine Entscheidung treffen. Ich glaube, wir sollten weitermachen und Joylins Gruppe helfen. Obi-Wan?«
»Wir müssen noch einen anderen Faktor in Betracht ziehen«, sagte Obi-Wan. »Diese Dateien weisen darauf hin, dass Zan Arbor mit Granta Omega zusammensteckt.«
»Omega!«, stieß Anakin überrascht hervor.
Siri und Ferus sahen plötzlich düster drein. Sie alle wussten, dass diese beiden Verbrecherhirne gemeinsam mehr als doppelt so viel Schaden anzurichten imstande waren, wenn sie Partner wurden.
Die Blicke von Obi-Wan und Siri trafen sich. Siri nickte.
»Wir werden der Widerstandsbewegung helfen«, sagte Obi-Wan. »Wir müssen das Risiko eingehen. Wir müssen Jenna Zan Arbor vom Planeten schaffen. Wir haben nur bis morgen Zeit, dann fliegt unsere Deckung auf. Unsere beste Chance besteht darin, ihr klarzumachen, dass ihre Sicherheit hier gefährdet ist. Wir werden ihr die Flucht anbieten und sie wird darauf eingehen. Aber da ist noch etwas.«
Siri hob die Augenbraue. Er bemerkte, dass sie wieder wie sie selbst aussah, in Robe und Hosen gekleidet. Es war, als wäre ihr Anblick in einem wehendem Seidengewand ein Trugbild gewesen.
»Wir sollten sie vielleicht nicht zum Gefängnisplaneten bringen«, fuhr er fort. »Wenn wir es richtig anstellen, könnte sie uns direkt zu Omega führen.«
»Wir müssten mit Mace Kontakt aufnehmen«, sagte Siri.
Obi-Wan nickte. »Ich glaube, er wäre einverstanden. Ich werde heute Nacht Kontakt mit ihm aufnehmen. Es wird uns helfen, wenn er sich daran macht, mit dem Senat eine Zustimmung für die Unterstützung der Revolte auszuhandeln. Aber die wird nicht rechtzeitig kommen.«
Ihre Mission hatte plötzlich enorm an Bedeutung gewonnen. Granta Omega schien für sie wieder in Reichweite zu sein. Dieses Mal würde Obi-Wan ihn nicht entwischen lassen.
»Wir können später entscheiden, wohin wir Zan Arbor bringen«, sagte er. »Doch wir sollten uns einig sein, ob wir Granta Omega mit ihr als Köder suchen wollen.«
»Ich bin einverstanden«, sagte Siri leise.
»Ich auch«, sagte Anakin.
Ferus nickte.
»Dann lasst uns jetzt schlafen gehen«, schlug Obi-Wan vor.
Er wusste allerdings, dass er selbst nicht würde schlafen können.
Romin besaß nur einen Mond, doch der war ein großer, heller Satellit. In dieser Nacht erschien Obi-Wan dessen Licht gleißend. Es hielt den Schlaf von ihm fern.
Irgendwann gab er auf. Er stand von seiner Liege auf, öffnete die Doppeltür zur
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