Jedi Quest 11 - Die letzte Machtprobe
Arm wieder mit dem Ärmel seiner Tunika und dankte seinem Meister mit einem Blick.
Und dann hörte etwas. Flüsternde Stimmen, so wie bei seiner Ankunft. Und er sah, dass die anderen dieselben Stimmen hörten. Leise, kehlig und eindringlich. Aber was sagten sie? Das war unmöglich zu sagen. Etwas Böses. Etwas, das er nicht hören wollte.
»Sie wachen auf«, sagte Ry-Gaul.
»Sie wissen, dass wir hier sind«, fügte Siri hinzu.
Die toten Sith-Lords, die in den riesigen Mausoleen schlummerten, hatten die Gegenwart der Jedi gespürt. Die dunkle Energie kroch aus den Gräbern. Anakin erfasste alles: Wut, Bosheit und Schmerz.
»Lasst uns im ersten Grab nachschauen«, schlug Obi-Wan vor.
Da ist er nicht!, wollte Anakin rufen, doch er hätte nicht sagen können, woher er das wusste. Er konnte diesem Wissen nicht trauen. Es konnte der Sith sein, der ihn zu verwirren versuchte.
Wut kochte in ihm hoch. Er hasste dieses Gefühl. Er wollte auf sein eigenes Wissen vertrauen. Und er wollte alles wissen. Das wäre wahre Macht.
»Bleibt zusammen«, warnte Soara.
Das Grab war gewaltig. Zwei steinerne Kreaturen bewachten es mit gebleckten Zähnen und mit zum Angriff erhobenen Klauen. Anakin erkannte Tuk'ata in den Statuen. Obi-Wan drückte gegen die Steinpforte, die sich sofort ächzend öffnete. Die Jedi gingen dicht aneinander gedrängt hinein. Ihre Lichtschwerter hielten sie in Kampfposition erhoben. Ihre Waffen dienten ihnen sowohl zur Beleuchtung als auch zur Verteidigung.
An der ganzen Mauer entlang lagen Grabstellen. Auf den Steinplatten ruhten lebensgroße Statuen der toten Sith-Lords. Das Geflüster, das die Luft erfüllte, schwoll an. Anakin konnte jedes Wort auf seiner Haut wie einen kleinen, faulig riechenden Windhauch spüren.
Eindringen nicht wir Macht Sith Dunkelheit Beherrschung gnadenlos...
Anakin hörte in zufälliger Folge gezischte, hasserfüllte Worte. Er rief die Macht auf, damit sie ihm dabei half die Worte wie ein bedeutungsloses Rauschen auszublenden.
Die Dunkelheit war vollkommen. Das Licht ihrer Schwerter konnte sie kaum durchdringen. Sie gingen noch ein paar Schritte weiter.
Da stieß Darra plötzlich einen Schrei aus. Ein menschliches Skelett hatte sich aus einer dunklen Ecke erhoben, stieß sie an und warf sie zu Boden. Die Knochen umfingen sie ein wie ein Käfig. Sie versuchte sich mit dem Lichtschwert zu befreien, doch sie konnte ihren Arm nicht bewegen.
Soaras Lichtschwert durchschnitt die Luft und eine Sekunde später waren die Knochen nur noch Staub. Sie trat vor um Darra zu helfen.
»Vorsicht.«, begann Obi-Wan.
Doch es war zu spät. Ein Energienetz fiel von der Decke und fing Soara und Darra ein. Im selben Augenblick begann Blasterfeuer in wilden Blitzen durch das Grab zu zucken. Sie konnten nicht sagen, aus welcher Richtung es kam.
Obi-Wan machte einen Satz um Soara und Darra zu schützen. Tru und Ry-Gaul duckten sich und versuchten die Quelle des Feuers zu entdecken. Anakin folgte ihnen, während Ferus und Siri mit den Lichtschwertern nach dem Energienetz schlugen um Soara und Darra freizubekommen.
Da brach ein Feuerball aus der hinteren Mauer des Mausoleums hervor. Schnell und tödlich rollte er auf sie zu.
»Wir müssen von hier verschwinden!«, rief Obi-Wan.
Soara befreite sich mit den Beinen aus dem Netz, griff nach Darras Arm und zerrte sie heraus. Die Jedi hechteten zur Tür. Doch sie war abgeschlossen.
Sie saßen in der Falle.
Kapitel 20
Es gab keinen anderen Ausweg als nach oben zu springen. Die Hitze des Feuerballs begann sie schon zu versengen, als sie einen Satz in die Luft machten. Die flammende Kugel rollte unter ihnen hindurch und schlug in die Steintür ein. Die Jedi konnten sich mit Hilfe der Macht die wenigen lebensnotwendigen Sekunden in der Luft halten. Von dort aus sahen sie erstaunt zu, wie das Feuer durch die geschlossene Tür raste. Es fraß sich einfach durch den massiven Fels, als wäre er aus Pappmache.
Die Jedi landeten auf dem glühenden Boden und liefen sofort hinaus. Das Feuer brannte nieder, bis nichts als Asche auf dem Untergrund zurückblieb.
»Alles in Ordnung?«, fragte Soara ihre Schülerin.
Darra nickte, doch sie sah noch immer erschöpft aus. Die elektrischen Schocks aus dem Energienetz hatten ihr offenbar zugesetzt.
Eins war Obi-Wan jetzt klar geworden: Sie konnten nicht jedes einzelne Grab auf diese Weise durchsuchen. Sie würden dabei ihre ganze Energie und Konzentration einbüßen.
Er wandte sich der langen Reihe von
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