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Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc

Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc

Titel: Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: mulder43
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schreit um Hilfe. Gibt einen Schuss an die Decke ab. Und draußen steht jemand -ein
    »besorgter« Bürger vielleicht, der behauptet, er hätte den Lärm gehört und angenommen, Sachs wäre bewaffnet - und erschießt sie. Sie rührte sich nicht.
    »Nun stehen Sie schon auf und verziehen sich nach draußen.« Farr zog seinen Revolver. Langsam stand sie auf. Du und ich, Rhyme...
    »Sie waren ziemlich dicht dran, Lincoln«, sagte Jim Bell.
    »Haben die Sache zu neunzig Prozent gelöst«, fügte er nach kurzem Nachdenken hinzu.
    »Und nach meiner Erfahrung im Polizeidienst ist das ein guter Prozentsatz. Pech, dass ich zu den zehn Prozent gehöre, wo Sie daneben gelegen haben.« Bell stellte die Klimaanlage an. Da das Fenster geschlossen war, heizte sich das Zimmer augenblicklich auf. Rhyme spürte, wie ihm der Schweiß auf die Stirn trat. Sein Atem ging mühsamer.
    »Zwei Familien am Blackwater Canal wollten Mr. Davetts Kähnen keine Durchfahrterlaubnis erteilen«, fuhr der Sheriff fort. Ein hochachtungsvolles Mister Davett, stellte Rhyme fest.
    »Daher hat der Chef seines Wachdiensts ein paar von uns eingespannt, damit wir die Sache regeln. Wir haben ein langes Gespräch mit den Conklins geführt, worauf die sich schließlich einverstanden erklärt haben. Aber Garretts Vater hätte nie zugestimmt. Wir wollten, dass es aussieht wie ein Autounfall, deshalb haben wir uns einen Kanister von dem Scheißzeug besorgt.« Er deutete mit dem Kopf auf die Flasche, die am Tisch stand.
    »Wir wollten sie betäuben. Wir haben gewusst, dass die ganze Familie mittwochs immer gemeinsam zum Abendessen ausgeht. Wir haben das Gift in die Autolüftung gekippt und uns im Wald versteckt. Sie sind eingestiegen, und Garretts Vater hat die Klimaanlage angeschaltet. Das Zeug ist nur so über sie drübergespritzt. Wir hatten zu viel genommen -« Wieder warf er einen Blick auf die Flasche.
    »Das da reicht doppelt und dreifach, wenn man jemand umbringen will.« Er dachte nach, runzelte die Stirn, als er sich wieder daran erinnerte.
    »Alle drei, Vater, Mutter und Tochter, haben gezuckt und gezappelt und Krämpfe gekriegt. War schlimm anzusehen. Garrett war nicht im Auto, aber er kam angerannt und hat gemerkt, was da vor sich ging. Er wollte rein, konnte aber nicht. Trotzdem hat er eine tüchtige Portion von dem Zeug abgekriegt, und mit einem Mal hat er sich aufgeführt, als ob er nicht mehr recht bei Trost wär. Er ist einfach in den Wald getorkelt, bevor wir ihn uns schnappen konnten. Und als er wieder auftauchte - ein, zwei Wochen später -, konnte er sich an nichts mehr erinnern. Vermutlich wegen der Chemika-liensache, die Sie vorhin erwähnt haben. Daher haben wir ihn vorerst in Ruhe gelassen - wär zu verdächtig gewesen, wenn's kurz nach seiner Familie auch ihn erwischt hätte. Wie's dann weiterging, haben Sie ja schon rausgekriegt. Wir haben die Leichen verbrannt und in Blackwater Landing vergraben. Dem Leichenbeschauer hunderttausend Dollar für einen frisierten Totenschein zugesteckt. Und wenn wieder mal jemand irgendwelche komischen Fragen gestellt hat, weil er Krebs gekriegt hat, haben sich Culbeau und die anderen darum gekümmert.«
    »Diese Beerdigung, die wir gesehen haben, als wir hier ankamen. Sie haben den Jungen umgebracht, richtig?«
    »Todd Wilkes?«, sagte Bell.
    »Nein. Der hat sich selber umgebracht.«
    »Aber nur, weil er durch das Toxaphen krank geworden war, stimmt's? Was hatte er denn? Krebs? Einen Leberschaden? Einen Hirnschaden?«
    »Kann schon sein. Ich weiß es nicht.« Doch die Miene des Sheriffs verriet, dass er es sehr wohl wusste.
    »Aber Garrett hatte damit nichts zu tun, oder?«
    »Nein.«
    »Was hat es mit diesen Männern bei der Schwarzbrennerhütte auf sich? Den beiden, die über Mary Beth herfallen wollten?« Wieder nickte Bell, diesmal eine Idee grimmiger.
    »Tom Boston und Lott Cooper. Die waren auch mit von der Partie - die haben das Giftzeug von Davett draußen in den Bergen ausprobiert, wo die Gegend nicht so dicht besiedelt ist. Sie haben gewusst, dass wir Mary Beth suchen, aber als Lott sie gefunden hat, hat er sich wahrscheinlich gedacht, dass sie sich erst ein bisschen mit ihr amüsieren könnten, bevor er mir Bescheid sagt. Und noch was, ja. Wir haben Billy Stail damit beauftragt, dass er sie umbringt, aber Garrett war schneller.«
    »Und Sie brauchten meine Hilfe, um sie zu finden. Nicht etwa, um sie zu retten - sondern weil Sie sie umbringen und die Beweise vernichten wollten, die sie

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