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Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc

Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc

Titel: Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: mulder43
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Anwalt. Vom Staat bestellt. Du musst nichts bezahlen. Hat man dir deine Rechte vorgelesen? Dir erklärt, dass du nichts sagen musst?«
    »Ja, Sir. Aber Sheriff Bell wollte mir ein paar Fragen stellen.«
    »Na, das ist ja toll, Jim«, sagte er zu Bell.
    »Was haben Sie sich dabei gedacht? Mit vier Polizisten hier drin?«
    »Wir haben an Mary Beth McConnell gedacht«, antwortete Mason.
    »Die er gekidnappt hat.«
    »Angeblich.«
    »Und vergewaltigt«, murmelte Mason.
    »Hab ich nicht!«, schrie Garrett.
    »Wir haben ein blutiges Taschentuch, das voll mit seinem Saft ist«, blaffte Mason.
    »Nein, nein!«, rief der Junge, dessen Gesicht gefährlich rot anlief.
    »Mary Beth hat sich verletzt. Das war's. Sie hat sich den Kopf angeschlagen, und ich hab ihr das Blut mit einem Kleenex abgewischt, das ich in der Tasche hatte. Und was das andere angeht... manchmal fass ich mich, Sie wissen schon, fass ich mich halt an... Ich weiß, dass ich's nicht tun sollte. Ich weiß, dass es falsch ist. Aber ich kann nicht anders.«
    »Schhh, Garrett«, sagte Fredericks,
    »du musst hier überhaupt nichts erklären.« Er wandte sich an Bell.
    »Also, das Verhör ist jetzt vorbei. Bringt ihn wieder in seine Zelle.« Als Jesse Corn ihn hinausführte, blieb Garrett plötzlich stehen und wandte sich an Sachs.
    »Bitte, Sie müssen was für mich tun. Bitte! In meinem Zimmer daheim - ich hab da ein paar Gläser.«
    »Mach schon, Jesse«, befahl Bell.
    »Schaff ihn raus.«
    »Moment«, hörte Sachs sich sagen. Dann an Garrett gewandt:
    »Die Gläser? Mit deinen Insekten?« Der Junge nickte.
    »Geben Sie ihnen Wasser? Oder lassen Sie sie wenigstens raus - nach draußen, damit sie irgendwie durchkommen. Mr. und Mrs. Babbage, die sorgen nicht dafür, dass sie am Leben bleiben. Bitte...« Sie zögerte, spürte, dass alle den Blick auf sie gerichtet hatten. Dann nickte sie.
    »In Ordnung. Ich versprech's.« Garrett schenkte ihr ein mattes Lächeln. Bell warf Sachs einen unergründlichen Blick zu und nickte dann zur Tür, worauf Jesse den Jungen hinausführte. Der Anwalt wollte ihm folgen, doch Bell stieß ihm den Zeigefinger in die Brust.
    »Sie gehen nirgendwo hin, Cal. Wir setzen uns hier hin und warten, bis McGuire aufkreuzt.«
    »Rühren Sie mich nicht an, Bell«, versetzte der Anwalt. Doch er setzte sich wie befohlen hin.
    »Herr im Himmel, wozu das ganze Tralala? Sie verhören einen Sechzehnjährigen, ohne -«
    »Nun mal halblang, Cal. Ich war nicht auf ein Geständnis aus, er hat auch keines abgelegt, und wenn er eines abgelegt hätte, hätte ich's nicht verwertet. Wir haben mehr Beweise, als wir brauchen, um ihn für immer einzubuchten. Mir geht's doch bloß darum, dass wir Mary Beth finden. Sie ist irgendwo auf den Outer Banks, und dort jemand zu finden, ohne dass man einen Anhaltspunkt hat, wird verdammt haarig.«
    »Kommt nicht in Frage. Er sagt kein Wort mehr.«
    »Sie könnte verdursten, Cal, sie könnte verhungern, einen Hitzschlag erleiden, krank werden...« Als der Anwalt nicht darauf einging, hakte der Sheriff nach.
    »Cal, der Junge ist eine Gefahr für die Allgemeinheit. Wir haben einen Haufen Anzeigen gegen ihn vorliegen -«
    »Das hat mir meine Sekretärin unterwegs schon alles vorgelesen. Herrje, da geht's doch hauptsächlich ums Schuleschwänzen. Ach, und weil er angeblich gespannt haben soll - obwohl er, was schon ziemlich komisch ist, nicht mal auf dem Grundstück des Anzeigenerstatters war, sondern sich bloß draußen auf dem Gehsteig rumgetrieben hat.«
    »Und das Hornissennest vor ein paar Jahren?«, sagte Mason aufgebracht.
    »Meg Blanchard?«
    »Ihr habt ihn laufen lassen«, wandte der Anwalt genüsslich ein.
    »Nicht mal Anklage wurde erhoben.«
    »Diesmal sieht's anders aus, Cal«, sagte Bell.
    »Wir haben Augenzeugen, wir haben handfeste Beweise, und jetzt ist auch noch Ed Schaeffer tot. Wir können mit dem Jungen so ziemlich alles anstellen, was wir wollen.« Ein schlanker Mann in einem zerknitterten blauen Seersucker-anzug kam in den Vernehmungsraum. Schütteres graues Haar, ein zerfurchtes Gesicht, etwa fünfundfünfzig Jahre alt. Er warf einen Blick auf Amelia, nickte ihr flüchtig zu und wandte sich dann mit finsterer Miene an Fredericks.
    »Nach all dem, was ich bislang gehört habe, gehe ich davon aus, dass dies einer der leichtesten Fälle sein wird, die mir in den letzten Jahren untergekommen sind. Mord, Entführung, Notzucht und so weiter und so fort.« Bell stellte Sachs Bryan McGuire vor, den

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