Jenny heftig in Noeten
gar nichts, ihr Idioten!
Aber er sagte nichts. Stattdessen sah er sich suchend auf dem Parkplatz um. Als er mich entdeckte, rief er: »Jen!«
Alle Köpfe fuhren herum.
»JEN!«, rief er noch einmal. Und winkte mir. »KOMM SCHON!«
Ich spürte, dass ich so rot anlief wie der Neonschriftzug vom Chi-Chi.
Luke wollte anscheinend, dass ich zu ihm in die Limousine stieg. Luke Striker wollte, dass ich in den Sonnenuntergang fuhr (okay, nicht ganz, es war erst halb zwei) – mit ihm, in seiner Limousine.
»O mein Gott!«, hörte ich Trina flüstern. »Alles klar. Er kennt dich kaum. Deshalb brüllt er auch deinen Namen. Er will dich, Jen. Dich .«
Ich schüttelte den Kopf. »Nein«, sagte ich. »Das kann nicht sein…«
Es konnte nicht sein. Seine Worte, sein vorwurfsvoller Ton, seine wütenden blauen Augen damals vor dem Mädchenklo hatten sich für alle Ewigkeit in mein Gedächtnis eingebrannt. Nein,
das konnte echt nicht sein.
»JENNY!« Er klang jetzt richtig ungeduldig.
»Er will dich«, wiederholte Trina. »Wieso gehst du nicht zu ihm hin?«
Aber wie denn? Wie sollte ich zu ihm, solange sich all diese Weiber um die Limousine drängten und mich hasserfüllt anfunkelten? In diesem Moment kamen mehrere Streifenwagen die Clayton Mall Street entlanggefahren (der Officer hatte offenbar Verstärkung angefordert).
»Verdammt!«, schrie Trina. »Geh endlich!«
Und sie gab mir einen Schubs. Einen richtig heftigen. Ich wäre wahrscheinlich sogar hingefallen, wenn mich der nette Officer nicht am Arm gepackt und festgehalten hätte. »Bist du Jenny?«, fragte er.
Ich nickte hastig, und bevor ich wusste, was geschah, hatte mich der Officer – der mich immer noch am Arm festhielt – durch die kreischende Menge zu Lukes Limousine geleitet, die hintere Wagentür aufgerissen, mich hineingeschoben… und die Tür hinter mir zugeschlagen.
Luke ließ sich auf die Rückbank fallen und drückte die Türverriegelung.
»Los!«, brüllte er dem Chauffeur zu. »Los, los, los!«
Und wir fuhren los.
Fragt Annie
Stellt Annie eure drängendsten Fragen zum Thema zwischenmenschliche Beziehungen. Na los, traut euch! Der Clayton Highschool Register behält sich vor, Briefe an Annie abzudrucken, wobei Namen und E-Mail-Adressen der Ratsuchenden selbstverständlich vertraulich behandelt werden.
Liebe Annie,
ich hab einen Freund, den ich echt nett finde. Ich nenne ihn mal Chuck. Und Chuck sagt, dass er mich auch nett findet. Aber jetzt zu meinem Problem: Chuck meldet sich nie bei mir. Ich rufe ihn vielleicht fünfmal täglich an, simse bestimmt zehnmal, schreibe Mails und spreche auf seine Mailbox. Chuck ruft nie an und simst und mailt mir auch nie. In letzter Zeit klingt seine Mutter außerdem irgendwie genervt, wenn ich anrufe. Aber wie sollen wir denn in Kontakt bleiben, wenn er mich nie anruft? Bitte hilf mir.
Eine Kontaktfreudige
Liebe Kontaktfreudige,
soll ich dir mal sagen, weshalb Chuck weder anruft noch simst oder mailt? Weil du ihm keine Chance lässt!!!!! Bei dir muss der arme Kerl ja einen Verfolgungswahn kriegen. Lass Chuck in Ruhe und er kommt von selbst zu dir. Bleib cool und er ruft an. Und wenn nicht – tja. Dann könnte es sein, dass er dir damit etwas zu verstehen geben will.
Annie
Neun
Als mich der freundliche Officer zu Luke Striker in die Limo schob, wusste ich nicht, was ich tun, geschweige denn denken sollte. Ich meine, äh… Wollte er etwa was von mir? War er in mich verknallt? Ich gebe zu, dass mir das sehr, sehr unwahrscheinlich erschien, aber… Hey, es sind schon die irrsten Sachen passiert.
Andererseits litt Luke allen Medienberichten zufolge immer noch schwer unter der Trennung von Angelique Tremaine. Konnte er da wirklich locker den Hebel umlegen, seine zauberhafte Filmpartnerin vergessen und sich in… na ja, in Jenny Greenley verlieben?
Und falls dem so war, merkte er denn nicht, dass ich nichts von ihm wollte? Jedenfalls nicht das ?
Anscheinend nicht. Er beugte sich nämlich zum Fahrer vor und sagte: »Zu mir, Pete. Und versuch, den Rattenschwanz abzuhängen, wenn’s geht.«
Ich warf einen Blick nach hinten und sah, dass einige der sensationslüsternen Autofahrer, die vor dem Chi-Chi angehalten hatten, um zu glotzen, uns jetzt dicht auf den Fersen waren.
Obwohl das irgendwie schon aufregend war (besonders als Pete über rote Ampeln raste, um sie abzuhängen), lenkte es mich nicht von meinem aktuellen Problem ab.
Nämlich der Frage, weshalb Amerikas Traumboy Nummer eins, Luke Striker,
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