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Jenseits der Augenlider: Garandors Licht (German Edition)

Jenseits der Augenlider: Garandors Licht (German Edition)

Titel: Jenseits der Augenlider: Garandors Licht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Dorpema
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Dante.“ räusperte sich der Zwerg erneut, ein wenig lauter diesmal. Nun hatte der Mensch ihn bemerkt.
    „ Garandor.“ antwortete dieser einladend und freundlich. Er trieb sein Pferd kurz an, damit er sich auf gleicher Höhe mit dem Zwerg befand.
    „ Du wurdest von Elfen unterrichtet, nicht wahr?“ Garandor schalt sich einen Trottel. Er hätte sich vorher ein Gesprächsthema ausdenken sollen, dann hätte er diese fade Frage nicht stellen müssen.
    „ Das ist richtig. In Neustein gibt es eine Fechtschule und seit dem letzten Trollkrieg unterrichten dort auch Elfen.“
    „ Sind sie den Menschen und Zwergen wirklich so überlegen, wie man sagt?“ fragte er neugierig.
    „ Mit Sicherheit. Solúnis ist ein hervorragender Fechter. Der beste, den ich in meinem Leben gesehen habe. Ich habe in all den Monden in Neustein, keinen einzigen Treffer gegen ihn landen können. Sie sind unfassbar flink und geschickt, die Elfen.“
    Dante fiel unverzüglich in einen lockeren Plauderton. Er war offensichtlich ebenfalls glücklich darüber, Garandor als Gefährten an seiner Seite zu haben. Wenn auch nur als Freund, nicht als Beschützer.
    „ Ich weiß noch nicht, was du in der Festung für einer Arbeit nachgegangen bist. Erzähl es mir. Hat es dir im Eisenturm gefallen?“ er sprach schnell und interessiert, ohne falsch zu wirken.
    „ Ich bin ein Steinmetz.“ begann Garandor. „Ich habe einige der Verzierungen in den Sälen und Gängen erschaffen. Womöglich nicht das, was du dir erhofft hattest. Ich bin kein Krieger, ich kann mit Waffen nicht umgehen.“ fuhr der Zwerg leise fort. Er wollte vermeiden, dass Waldoran über seine Schwächen erfuhr, obwohl er wusste, dass es überlebenswichtig sein konnte. Andererseits, setzte er seine Gedanken fort, war Waldoran sich Garandors Schwächen mit Sicherheit bewusst; Torabur hatte den elfischen Auserwählten vermutlich aufgeklärt.
    Der junge Ritter sah ihn mit neugierigen, runden Augen an.
    „ Die Kampfszenen sind wunderschön, Garandor. Mach dir keine Gedanken, nicht jeder ist zum Krieger geboren.“ antwortete Dante beschwichtigend und wurde zur selben Zeit mit einem gewissen Stolz erfüllt. Stolz darüber dass er zum Beschützer eines Zwergs aufgestiegen war.
    Garandor lächelte zum ersten Mal seit ihrem Aufbruch am frühen Morgen und nickte dann gedankenverloren. Der Mensch hatte ihn bereits für sich gewonnen; die Sympathie die er ausstrahlte war enorm. Die Laune des Zwergs verbesserte sich ein wenig. Dank Dante würde die Reise womöglich auszuhalten sein.
    Das Dreigestirn kam, trotz Garandors unterdrückter Schmerzen, zügig voran. Ausgeruht und – zumindest traf dies für zwei der drei Mitglieder zu – ehrgeizig, stapften sie hartnäckig weiter, um so viele Schritte wie möglich hinter sich zu bringen. Nach einiger Zeit gelangten sie in einen dichten Wald mit turmhohen Bäumen. Der Elfenfürst blieb abrupt stehen, als sei der Wald plötzlich vor ihnen aufgetaucht, dabei hatten sie ihn schon von weitem gesehen. Das Land war relativ flach und der Schotterweg hatte auf beinahe direktem Wege auf die Baumgrenze zugeführt.
    „ Wartet hier.“ befahl er knapp. Garandor und Dante blieben stehen und wechselten verwirrte Blicke, während Waldoran vom grünen See verschluckt wurde. Weder der zaghafte Zwerg noch der mutige Mensch setzten dem Elfenfürsten nach. Der Wald schien sie in sein Schweigen einzuhüllen und so warteten sie in vollkommener Stille auf die Wiederkehr Waldorans.
    Nachdem dieser nach einer unbestimmten Zahl verflossener Sandkörner von seiner Erkundungsmission wiederkehrte und sich davon überzeugt hatte, dass sie sich nicht in Gefahr befanden, durchbohrte er sie mit seinen Augen und säuselte in einem unangenehmen, hohen Zwergisch,
    „ Wir können nun rasten.“ Dante sah ihn verwundert an, weswegen er die Worte in der Sprache der Menschen wiederholte. Auf diese Letzte würden sie sich einigen müssen, da sie die einzige war, welcher alle drei Mitglieder des Trupps mächtig waren.
    Ohne ein weiteres Wort setzte sich der Elfenfürst mit dem Gesicht zum Wald auf den Boden. Garandor vermutete, dass Waldoran ganz und gar nicht erschöpft war und lediglich Wache hielt, und machte sich auf die Suche nach einem geeigneten Platz zum Ausruhen. Bald hatte er sich im Schutz einer gigantischen Eiche auf den Boden niedergelassen, um sich dankbar an den mächtigen Baumstamm zu lehnen.
    Dante legte sich, mit seinem Beutel als Kopfkissen, ebenfalls auf die Erde, doch blieb

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