Jenseits der Finsternis - Eine Vampir Romanze (German Edition)
war, konnte sie es mir nicht so einfach abnehmen, aber sie folgte mir zurück nach Manhattan und fand so Ihre Spur wieder, die sie verloren hatte.“
„Was meinen Sie mit verloren?“
„Valeria hat die Spur der Nachfahren selbst verfolgt. Jahrhunderte lang. Sie muss Ihnen schon einmal begegnet sein, aber ich weiß nicht wo. Sie hat es mir nicht gesagt. Aber im Laufe Ihres Lebens, Linda, hat Valeria Sie wieder aus den Augen verloren. Irgend etwas muss in Ihrer früheren Jugend vorgefallen sein. Vielleicht in Ihrer Kindheit...Erinnern Sie sich?“
„Nein“, antwortete Linda. Die Worte des Priesters verwirrten sie. „Ich bin ihr nie begegnet. Das müsste ich doch wissen.“
„Manchmal vergisst man die wichtigsten Dinge im Leben, besonders, wenn es traumatische Erlebnisse sind.“ Francis Garner sah sie durchdringend an.
Sein Blick machte Linda Taylor Angst.
„ Lassen Sie mich los!“ schrie Linda.
„ Oh...Das kann ich leider nicht, denn ich selbst wurde von Valeria in einen Vampir verwandelt. Seitdem sehne ich mich nach Erlösung. Und nur Sie, Linda, können mir diese Erlösung schenken.“
Er schnellte zu ihr vor und trieb seine Zähne in ihren Hals. Linda spürte, wie er begann, ihr Blut in sich einzusaugen. Sie stieß ihn weg und rannte aus der Kirchenbank auf das Eingangstor zu.
Hinter sich hörte sie den Schrei des Priesters.
Sie wandte sich um.
Einige Strahlen Mondlicht fielen durch eines der Kirchenfenster auf den Gang zwischen den Bänken. Er traf Francis Garner, der seinen Arm nach Linda ausstreckte.
„ Linda...“, keuchte er. „Dein Gift tötet alle Vampire...Alle...“ Dann sackte er in sich zusammen, und das Fleisch und die Haut löste sich von seinen Knochen und verdampfte in der Glut der Zerstörung. Nur seine braune Kutte blieb von ihm übrig.
Linda wandte sich um und rannte aus der Kirche. Draußen wurde sie von Lichtern der Autos geblendet. Sie fühlte sich benommen. Sie blickte sich um und sah schwarze Katzen, die sie umzingelten. Mit taumelnden Schritten entfernte sie sich von der kleinen Kirche, wäre dabei fast auf die stark befahrene Straße gelaufen. Ein Hupen stoppte sie. Sie sprang zurück und trat auf etwas Glitschiges. Sie blickte auf den Boden und sah, dass ihre Füße von schwarzen Schlangen umwuselt wurden. Linda sprang einige Schritte zur Seite.
Dabei bemerkte sie, dass sie noch immer das Stück Pergament in ihrer Hand hielt. Schnell steckte sie es in ihre Manteltasche.
Sie sah zur Kirche zurück. Die Katzen waren verschwunden, aber einige schwarze Vögel umkreisten den Glockenturm. All das sah sie im Zwielicht der Stadt und dem Schein des Mondes. Aber dieses Mal waren keine Wölfe hier. Keine der Kreaturen, die Damon seine Engel nannte.
Die Pforten öffnen sich , dachte sie. Mein Gott, sie öffnen sich weit.
12. Kapitel
Die rothaarige Frau stand vor einem abstrakten Gemälde. Hin und wieder trat sie von einem Bein auf das andere. Ihr lilafarbenes Abendkleid schmiegte sich dabei an ihre sinnliche Figur, und die Absätze ihrer Pumps erzeugten auf dem Boden des Museum of Modern Art ein leises Klicken.
Ihr Verfolger hatte keine Augen für die Kunst. Auch ihr Hang zu dem ihm verhassten Modetrend lilafarbener Kleidung interessierte ihn nicht. Aus ihrer Aufmachung schloss er, dass sie Europäerin war. Was ihn interessierte, war ausschließlich die verlockende pulsierende Kraft ihres Blutes. Was Menschen nicht wahrnahmen – diesen süßlichen Kupferduft – erfüllte für ihn die Luft zwischen den modernen Gemälden und Skulpturen. Es lockte ihn an, wie eine Orchidee eine Hornisse.
Die junge Frau drehte sich nach ihm um. Erst jetzt hatte sie ihn bemerkt, denn seine Bewegungen waren lautlos Er stand hinter ihr und warf einen gelangweilten Blick auf das Gemälde. „Zu meiner Zeit hat man ganz anders gemalt“, sagte er.
Die Frau drehte sich zu ihm und und war sofort gefangen von seinem hypnotischen Blick.
„ Dann sind Sie älter als Sie aussehen“, sagte sie schmunzelnd. Sie hatte einen französischen Akzent. „Man malt schon seit langem so.“ Ihr Gesicht war schön und strahlte einen deutlichen Hauch Sinnlichkeit aus.
Der schwarz gekleidete Mann lächelte. „Zumindest ist mein Kunstgeschmack älter als dieses Farbchaos.“
Die Frau lächelte.
Seine Handfläche streifte die ihre. Ein wohliger Schauer durchdrang die junge Französin. Einen Moment lang überlegte sie sich zu fliehen, solange sie noch konnte, aber das wollte sie gar nicht.
Für ein paar
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