Jenseits der Finsternis - Eine Vampir Romanze (German Edition)
Valeria sich durch die Luft dem Wagen näherte. Sie wollte mit einem Satz auf das Autodach springen, als sie mitten in der Bewegung inne hielt. Sie machte eine Handbewegung, und auch ihre Vasallen verharrten, und der Schwarm Fledermäuse zerstob in alle Himmelsrichtungen.
Auf den Gleisen der U-Bahn stand Damon Adrian. Mit nur einer Handbewegung gebot er Valeria inne zu halten.
„ Stop“, sagte er. „Noch bin ich der Meister.“ Seine Augen glühten. Er hätte sie ohne zu zögern getötete, aber ihre eigenen Kräfte waren zu stark.
Die Vampirfrau faucht, aber sie konnte seiner Macht nichts entgegensetzen. Noch nicht. Also breitete sie ihre Flügel wieder aus und erhob sich in den Nachthimmel wie ein Drache. Bald schon verschmolz sie mit der Dunkelheit. Sie kannte das Geheimnis, um Damons Macht an sich zu reißen. Sie wusste, dass es in Lindas Blut lag. Bald würde sie sie in ihrem Besitz haben, während Damon nichts vom Fluch des Alchemisten wusste Leider konnte sie Linda nicht jetzt in ihre Gewalt bringen. Natürlich würde sie ihm alles erzählen. Aber es war noch nicht zu spät. Sie hatte noch immer ihren treuen Vasallen Jay Barnes. Ihm würde es nicht schwer fallen, an Linda heran zu kommen. Die Ärztin würde sich darüber keine Gedanken machen.
Damon ging auf das Taxi zu, legte seine Arme um Linda, zog sie behutsam hervor und trug sie von den Gleisen. Er bewegte sie lautlos, glitt über die Straße des nächtlichen New York wie ein Eisläufer.
„ Meine Geliebte“, flüsterte er, und war sich selbst nicht bewusst, warum er diese Worte sagte. Er wusste nur, dass die junge Ärztin Gefühle in ihm geweckt hatte, die er seit ewigen Zeiten nicht mehr gekannt hatte. Genau genommen hatte er noch nie so empfunden.
„ Ich bringe dich an einen sicheren Ort“, sagte er. „Die Nacht wird deine Wunden kühlen.“
Einige wenige silbergraue Wölfe folgen ihm.
15. Kapitel
Damon blätterte in dem Tagebuch Aldin von Gwynedds. Alles, was er sah, kannte er bereits. Es gab nichts Neues für ihn zu entdecken, nur allzu vertraut waren ihm die uralten Formeln und magischen Rituale. Die Zeichnungen und Texte, die sich mit so unterschiedlichen Dingen wie Medizin, Architektur und der Beschwörung von Toten befassten. Was er allerdings noch nie gesehen hatte, war das Stück Pergament, das mit Aldins Blut geschrieben war. Nun hielt er ihn endlich in seinen Händen: den Bannspruch, der die Vampire töten konnte. Dabei verspürte er ein brennendes Gefühl an seinen Fingern. Obwohl die mit Blut geschriebenen Worte aus der Feder seines Mentors und Freundes Aldin von Gwynedd stammten, waren sie doch zugleich auch gegen ihn gerichtet. Damon warf das dem alten Alchemisten nicht vor. Es war ihm schließlich darum gegangen, sein eigenes Kind und seine Kindeskinder zu schützen.
Und du bist Aldins Nachfahrin , dachte Damon und sah zu Linda, die schlafend neben ihm in seiner Stretchlimousine lag. Bald würde er sie aus ihrer Bewusstlosigkeit wecken. Darum konnte ich dich nicht beißen. Dein Blut hat mich daran gehindert. Ich hätte mich selbst damit getötet.
Er legte das Pergament wieder in das Tagebuch des seit Jahrhunderten toten Alchemisten zurück und verstaute beides wieder in Lindas Manteltasche. Damon wandte sich seinem Chauffeur zu. „Bringen Sie uns zu der Kirche in South Manhattan“, sagte er. Dann ließ er die getönte Trennscheibe zwischen ihm und dem Chauffeur hochfahren. Falls Linda früher als gedacht erwachen sollte, war es vielleicht besser, wenn sie sein Gesicht nicht zu sehen bekam. In letzter Zeit hatte sie schon genug Vampire gesehen. Damon konnte nicht widerstehen, einige seiner Art für sich arbeiten zu lassen und ihnen damit Zuflucht zu bieten. Er dachte an die Französin Anouk. Sie hatte wohl längst alles vergessen, was geschehen war. Zumindest hatte er sie vor einem Dasein als Vampirin verschont. Dennoch verfluchte er seinen Vampirinstinkt und seinen Jagdtrieb.
Als sie bei der kleinen Kirche angekommen war, die Linda erst vor kurzem in Panik verlassen hatte, trug Damon sie zu dem Friedhof, der dahinter lag. Er brachte sie zu einer Bank, ließ mit einem Atemhauch den Schnee schmelzen und setze sie ab. Neben ihr nahm er Platz und sah sie an.
Der Schönheit ihres Gesichts konnte das fahle Mondlicht nichts anhaben. Ihre Wangenknochen waren ausgeprägt, nahmen ihren Zügen aber nicht die weibliche Sanftheit. Ihre Lippen waren voll und elegant geschwungen. Auch im Ausdruck ihres Mundes lag ein Hauch
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