Jenseits der Finsternis - Eine Vampir Romanze (German Edition)
geben, was ich brauche?“ fragte sie und ein Funke blitzte in ihren schwarzen Augen auf.
Ohne zu zögern reichte Jay ihr die beiden Behälter mit Lindas Blut.
Valeria streichelte ihm über den Kopf. „Leb wohl“, flüsterte sie.
Jay sah sie verständnislos an. „Was meinst du damit?“
Valeria lächelte und streckte einen Arm aus. „Da...“, sagte sie. „Ein neuer Tag.“
Jay blickte hinter sich. Er sah, wie die Morgendämmerung über der Skyline von New York erschien. Gleichzeitig spürte er das Brennen auf seiner Haut. Es steigerte sich zu einem Feuer. Er schrie auf, legte die Hände an sein Gesicht und wandte sich von der Sonne ab. Aber es war zu spät. Er fiel auf seine Knie, spürte, wie die brennende Berührung der Sonne seinen Körper packte und verlor sich dann in flammender Hitze. Aber tief in seinem Inneren, nur Sekunden bevor er im Jenseits der Finsternis verloren ging, spürte er auch die Macht eines Giftes, von dem er nicht ahnte, dass es Lindas Blut war.
Etwas isst mich von innen auf , dachte er. Er fühlte sich schwindlig. Aber dann erkannte er, dass die Welt des Todes gar nicht schwarz war. Sie war glühend rot, und er wurde von Schreien und Seufzern gerufen.
Valeria sagte nichts. Sie ließ ihn vergehen, ohne zu wissen, was ihn wirklich tötete.
"Es ist das Sonnenlicht", flüsterte sie und grinste. Sie wußte es besser.
Er fiel auf die Knie, spürte, wie der brennende Hauch des Sonnenlichtes seinen Körper erfasste und verlor sich in der gleißenden Hitze.
Valeria sagte nichts. Sie ließ ihn vergehen, ohne zu wissen, was ihn wirklich tötete.
„ Es ist nicht das Sonnenlicht“, flüsterte sie nur. Sie wusste es besser.
Dann sackte er in sich zusammen. Sein Mantel und seine Kleidung fielen auf den schmutzigen Boden des Kais. Ein Windhauch streifte über seine Reste und verwehte die Asche.
Valeria machte eine beiläufige Handbewegung. Die Wölfe folgten ihr. Sie erhob sich einige Zentimeter in die Luft und schwebte über dem Boden.
In ihren Händen hielt sie Lindas Blut.
Das ist der Schlüssel zum Jenseits der Finsternis , dachte sie. Nichts kann mich jetzt mehr aufhalten.
Die Wölfe folgten ihr, und am Himmel, im Licht des anbrechenden Morgens, formierten sich Scharen von schwarzen Vögeln.
18. Kapitel
„ Selbst der erlesenste Wein ist nur ein billiger Ersatz für Blut“, sagte Valeria, als sie auf Damons Penthouseterrasse landete. Er war nicht da. Sie fragte sich, ob er wieder einmal auf Beutezug war. Schließlich war er immer noch der alte Bursche, der den süßen Verlockungen des Blutes nicht widerstehen konnte. Sogar ein so machtvolles Wesen wie Damon Adrian war unfähig, seine Durst auf Blut ständig zu unterdrücken. Der Hunger nach neuer Lebensenergie war stärker als alles andere. Letztlich war es genau dieser Hunger, der sie alle antrieb. Das und die Furcht vor der anderen Welt, die auf sie wartete, wenn sie nicht in der Lage waren, diesen Hunger zu stillen. So verwandelte sich der elegante Mann von Zeit zu Zeit in eine blutdurstige Bestie.
Er macht es mir wirklich leicht, dachte sie und faltete ihre Schwingen zusammen. Ihr Lederkleid war am Rücken offen, und sie konnte die Flügel verschwinden lassen. Nur ein sehr sorgfältiger Beobachter konnte die sich bewegenden Formen unter ihrer Rückenhaut sehen. Dann betrat sie seine Wohnung durch die geöffnete Tür. Selbst ein so mächtiges Geschöpf der Finsternis wie Damon Adrian konnte seinen Durst auf Blut nicht für immer unterdrücken. Der Hunger nach neuer Lebensenergie war stärker als alles andere. Letztlich war es genau dieser Hunger, der sie alle antrieb. Dies und die Furcht vor der anderen Welt, die auf sie wartete, wenn sie den Hunger nicht zu stillen vermochten.
Bald wird deine Macht vergehen, Damon. Sie wird absterben , dachte Valeria. Dann werde ich die Heiligtümer der Finsternis verwalten. Trotzdem spürte sie ein Gefühl der Melancholie. Vor langer Zeit hatte sie ihn geliebt. Aber sie hatte dieses Gefühl tief in ihr Inneres verdrängt und es gegen nicht unterdrückbaren Hass ersetzt. Er hatte ihre Weiblichkeit verschmäht und sie dann in das verwandelt, was sie jetzt war. Dafür würde er seine Rechnung bekommen. Dennoch hatte sie nie dieses verhasste Gefühl der Hoffnung aufgegeben, eines Tages mit ihm vereint zu sein. Sie wollte ihn verletzen, sogar töten, aber sie wollte auch, dass er sie liebte.
Aber momentan wischte sie all diese Gedanken weg.
Sie bewegte sich auf den kleinen Tisch mit den
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