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Jenseits Der Grenze

Jenseits Der Grenze

Titel: Jenseits Der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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benötigte keine weiteren Erklärungen, um zu erkennen, wie viel Ärger ihm diese Desorientierung bescheren konnte. »Ich werde mit ihnen als Gruppe reden. Das Treffen wird in zehn Minuten stattfinden.«
    »Diese Leute erwarten, dass Sie mit Ihnen Gespräche unter vier Augen führen. Ich habe bereits viele von ihnen sinngemäß sagen hören: ›Ich bin davon überzeugt, dass ich in kürzester Zeit einen angemessenen Kommandoposten übertragen bekomme.‹ Einige von ihnen rechnen fest damit, das Kommando über diese Flotte zu übernehmen.«
    »Ich verstehe das, aber ich habe vor dem Sprung nach Hasadan keine Zeit für individuelle Gespräche.« Die Unmöglichkeit, im Sprungraum zwischen den Schiffen mehr als nur extrem kurze Nachrichten auszutauschen, war üblicherweise ein Ärgernis, aber in diesem Fall stellte diese Tatsache einen wahren Segen dar.
    »Dieses Treffen dürfte sehr interessant verlaufen«, merkte der Arzt an. »Dürfte ich dabei anwesend sein?«
    »Aber sicher.« Das gibt Ihnen die Gelegenheit, Geary dabei zu erleben, wie er mit einem Haufen Geary-Syndrom-Geschädigter redet. Das dürfte einen schönen Aufsatz für Ihre Medizinerkollegen ergeben. »Weisen Sie jedoch das System an, Sie auszublenden, damit niemand sonst von Ihrer Anwesenheit weiß.«
    Einige Minuten später wuchs der Konferenzraum in seinen Dimensionen massiv an, da über zweihundert ehemalige Gefangene mit ihrer virtuellen Präsenz am Tisch Platz nahmen. Sogar diejenigen unter ihnen, die sich an Bord der Dauntless befanden, nutzten die Software, da der reale Raum zu klein war, um ihnen allen Platz zu bieten. Geary hatte mit den befreiten Gefangenen eigentlich allein reden wollen, aber während er wartete, sah er, dass auch die virtuellen Präsenzen von General Carabali, Captain Tulev, Rione und General Charban Gestalt annahmen. »Captain Desjani deutete an, dass Sie mich dabeihaben wollten«, erklärte Carabali, woraufhin die anderen drei bestätigend nickten.
    Also gut, Tanya. Vielleicht ist es gar nicht so verkehrt, jemanden zu haben, der mir den Rücken stärken kann. Von einem plötzlichen Verdacht erfasst, überprüfte er die Software und stellte fest, dass Desjani selbst im ausgeblendeten Modus an der Sitzung teilnahm.
    Geary ließ seinen Blick über den Tisch schweifen. Er wusste längst, dass sich unter den Befreiten kein Michael Geary befand, dennoch musste er sich persönlich davon überzeugen.
    Gerade eben erhob er sich von seinem Platz, um zu den Anwesenden zu sprechen, da sprang ein Admiral auf und platzte heraus: »Es ist unbedingt notwendig, Kommandofragen zu behandeln, damit …«
    Es war nicht das erste Mal seit dem Beginn eines langwierigen Rückzugs aus dem Syndik-Heimatsystem, dass Geary mit so etwas konfrontiert wurde. Sein Finger ruhte vorsorglich auf den entsprechenden Kontrollen, und im nächsten Moment war die Tonübertragung dieses Offiziers verstummt. »Ich bin Admiral Geary«, sagte er, als hätte niemand einen Ton von sich gegeben. »Ich befehlige diese Flotte.«
    Rione machte eine knappe Geste, als könnte sie sich nicht beherrschen, was Geary einen Moment lang innehalten ließ. Erst dann wurde ihm klar, dass er mit dieser Pause seinen Worten mehr Nachdruck verliehen hatte. Will sie mir helfen?
    Schließlich redete er weiter, hieß die befreiten Allianz-Angehörigen willkommen und erläuterte ihnen seine Mission: »Zwar verdienen Sie es alle, so schnell wie möglich ins Gebiet der Allianz zurückgebracht zu werden, aber dafür befinden wir uns schon zu tief im Syndik-Territorium. Ich kann keinen Sturmtransporter zurückschicken, weil der von einer schlagkräftigen Streitmacht aus Kriegsschiffen begleitet werden müsste. Weil wir aber nicht wissen, was uns bei den Aliens erwartet, gefällt mir der Gedanke nicht, auf einen Teil meiner Schiffe zu verzichten. Ebenfalls ist es mir bedauerlicherweise nicht möglich, mit jedem Einzelnen von Ihnen unter vier Augen zu reden. Wir werden in Kürze zum Sprung zurück nach Hasadan ansetzen und anschließend das Hypernet-System der Syndiks benutzen, um nach Midway zu gelangen. Daher wird für eine Kommunikation zwischen den Schiffen kaum Gelegenheit bleiben.« Nach einer kurzen Pause fügte er das hinzu, was er am liebsten vermieden hätte: »Gibt es irgendwelche Fragen?«
    Mehr als zweihundert Männer und Frauen redeten gleichzeitig drauflos, aber zum Glück blockierte die Software von sich aus den Ton und kennzeichnete jedes Individuum, damit Geary entscheiden konnte,

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