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Jenseits Der Schatten

Titel: Jenseits Der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
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betrachtete die Tiefe der Schnittwunden und schaute Kylar in die Augen. Da war großes Leiden, aber da war keine Furcht.
    Mit zwei weiteren schweren Schlägen brach Logan Kylar die Unterarme.
    Kylar schrie erneut. Ohne die Stärke dieser Knochen hing sein Körper unnatürlich weit durch. Mit jedem Atemzug spuckte er Blut, und sein ganzer Körper war rot davon.
    Logan hörte, dass mehrere seiner Gefolgsleute sich übergaben, aber er selbst wandte sich keinen Moment lang ab.
    Nach sieben Drehungen des Rades hörte Kylar auf zu husten. Der Blutfluss verlangsamte sich, und die Spannung in den verzerrten Muskeln ließ nach. Logan gab zwei Männern der königlichen Wache ein Zeichen. Das Rad hielt an. Sie suchten nach einem Puls. Da war keiner. Sie begannen den Leichnam abzunehmen.

    Logan wandte sich zu Tertulus Martus um, dem es trotz all seiner diplomatischen Ausbildung noch immer nicht gelungen war, seinen weit geöffneten Mund zu schließen oder seine großen Augen wieder schmal werden zu lassen.
    »Vor fünf hundertdreiundvierzig Jahren«, sagte Logan, »wurde ein Mann von einem khalidorischen Vürdmeister gefangen und drei Monate lang gefoltert. Dieser Mann verlor nicht den Verstand oder den Mut, und am Ende dieser drei Monate floh er. Er begründete einen Orden, der sich dem Ziel verschrieb, schwarzer Magie zu widerstehen und sie zu vernichten - khalidorische Magie. Mit der Zeit dehnte sich diese Mission auf die Vernichtung aller Magie und all jener aus, die sie benutzen. Sein Orden jedoch - die Laetunariverissiknaught, die Bringer der Freiheit des Lichts - hegt noch immer einen besonderen Hass auf jene, die Vir benutzen.«
    »Euer Majestät verraten bemerkenswerte Kenntnisse der -«
    »Schweigt!«, brüllte Logan und hielt das blutverschmierte Tischbein hoch, so dass es nur noch einen Zoll von Tertulus’ Nase entfernt war. Der Mann brach ab. »Während der letzten achtzehn Jahre habt Ihr Lae’knaught auf cenarischem Land gesessen. Das wird nun enden. Hier sind Eure Möglichkeiten. Erstens, Ihr könnt packen und sofort abziehen. Zweitens, Ihr könnt gegen uns kämpfen. Ihr habt jüngst fünftausend Mann verloren, und ich habe eine schlachtenerprobte Armee, die sich langsam langweilt - und eine ceuranische Armee, der ich eine Schlacht versprochen habe, die in die Geschichte eingehen wird. Wir werden Euch zermalmen. Oder drittens, Ihr könnt Eure Armeen bereitstellen und an unserer Seite gegen Khalidor marschieren. Auf diese Weise könnt Ihr gegen jene kämpfen, die Ihr angeblich wahrhaft hasst, und Ihr hättet eine Chance, sie zu besiegen. Wenn Ihr an unserer Seite kämpft, werde ich Euch die Länder, die Ihr jetzt besetzt haltet,
für weitere fünfzehn Jahre zur Verfügung stellen. Aber, und ich kann dies nicht genug betonen, nach den fünfzehn Jahren werdet Ihr cenarisches Land für alle Zeit verlassen. Wie Ihr Euch auch entscheidet, meine Armeen werden im Frühjahr marschieren. Wir werden uns zuerst nach Osten wenden. Wenn Ihr Euch uns nicht anschließt, werden wir Euch auslöschen, und wir werden nicht an unseren eigenen Grenzen Halt machen. Wir werden jedes Königreich verständigen, in dessen Ländern Ihr Euch möglicherweise versteckt, dass wir kommen werden. Vielleicht mag sich eins dieser Königreiche Euch im Kampf gegen uns anschließen. Aber andererseits entscheiden sie sich vielleicht auch dafür, sich uns anzuschließen. Es hängt davon ab, wie viel guten Willen Ihr bei Euren Nachbarn im Laufe der Zeit aufgebaut habt.«
    Tertulus Martus lachte nervös. »Diese Bedingungen sind offenkundig nicht akzeptabel, aber ich bin mir sicher, dass unsere Unterhändler etwas finden werden, das für beide Seiten -«
    »Wenn Ihr Euch nicht dafür entscheidet, an der Seite Cenarias zu kämpfen, entscheidet Ihr Euch dafür, gegen Cenaria zu kämpfen. Ich gewinne Kriege auf eine Weise, dass ich sie nicht zweimal auszufechten brauche.«
    »Ihr könnt nicht gegen uns kämpfen, nicht mit Eurer vollen Stärke, nicht mit Khalidor im Norden.«
    »Khalidor hat eine große Niederlage erlitten, und es gibt verteidigungsfähige Pässe zwischen unseren Grenzen. Khalidor hält nichts von meinem Land besetzt. Ihr schon. Ich habe Lantano Garuwashi einen Eid geschworen, dass er im nächsten Frühjahr eine große Schlacht haben wird. Gemeinsam können er und ich Euch auslöschen. Ein solcher Sieg, möchte ich sagen, würde ihm bei den Ceuranern daheim große Beliebtheit bescheren. Was uns ohne Euch nicht gelingen kann, ist die

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