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Jenseits Der Schatten

Titel: Jenseits Der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
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überwinden und Dorian als einen Mann zu sehen. Er würde sie nicht dazu zwingen, irgendetwas zu tun, das sie nicht tun wollte.
    Er kämpfte den Impuls nieder. Nicht auf diese Weise. Wenn Jenine ihn nicht aus freien Stücken erwählte, war alles umsonst.
    »Bleibt«, sagte Dorian. »Seid meine Königin. Ich liebe Euch, Jenine. Ihr seid der Grund, warum ich nach Khalidor gekommen bin. Ohne Euch bedeutet mir dieser Thron nichts. Ich liebe Euch und werde Euch immer lieben. Eine Königin ist es, was Ihr seid, was zu sein Euch bestimmt ist, und hier gibt es viel Arbeit für Euch. Meine Väter hatten keine Königinnen; sie hatte Vieh, Harems, Spielsachen. Das Volk Khalidors ist nicht schlimmer als jedes andere, aber seine Kultur ist krank. Ich dachte einmal, ich könnte weglaufen. Jetzt sehe ich, dass das nicht genug ist. Ich habe mein Lebenswerk gefunden: die Anbetung der Macht gegen die Anbetung des Lebens einzutauschen. Ihr habt keine Ahnung, was Eure bloße Anwesenheit bewirken wird. Unsere Ehe wird die Ehe für dieses ganze Land neu definieren. Das ist keine geringe Leistung, und es wird den Frauen und den Männern hier kein geringes Maß an Glück bringen.«
    »Ihr wollt, dass ich Euch heirate, weil ich Euch bei Eurem Werk helfen werde?«
    »Jenine«, erwiderte er leise. »Liebende wollen immer eine private Welt schaffen. Nur Ihr und ich, und nichts anderes zählt. Die Wahrheit ist, alles andere zählt durchaus. Eure Familie, meine Familie, die unterschiedliche Art unserer Erziehung, die Verpflichtungen, die wir haben, die Arbeit, die wir tun - es ist alles wichtig. Eine Ehe kann eine Zuflucht sein, aber ich wäre ein Narr
zu ignorieren, was und wer ich jetzt bin und was und wer Ihr seid. Aber die Antwort ist Nein, ich will Euch nicht heiraten, weil ich Eure Hilfe will. Ich will Euch . Ihr seid mehr wert als der gesamte Rest. Ich würde lieber in einer armseligen Hütte mit Euch leben, als ohne Euch die Welt zu beherrschen.«
    Sie wandte den Blick ab. »Ihr erweist mir eine große Ehre, mein Herr.«
    »Ich liebe Euch.«
    Jetzt sah sie ihm in die Augen, aber ihre Züge spiegelten noch immer Unsicherheit wider. »Ihr seid ein guter Mann, Dorian Ursuul, und ein großer Mann. Darf ich einige Tage darüber nachdenken?«
    »Natürlich«, antwortete er. Sein Herz starb ein wenig. »Lasst mich darüber nachdenken« ist nicht die Antwort, die ein Mann auf seinen Antrag hören will. Natürlich brachten die meisten Männer ein klein wenig Romantik zustande, bevor sie ihre Frage stellten.
    Einerseits war er schrecklich enttäuscht von sich selbst. Andererseits war er zufrieden. Er wollte, dass Jenine dieser Verbindung auch mit dem Kopf zustimmte, nicht nur mit dem Herzen. Romantische Gefühle würden kommen und gehen. Er wollte nicht, dass sie in Hast wählte und mit Muße bereute.
    Sie entschuldigte sich, und die Wachen ließen die nächste Person ein, die eine Audienz bei Dorian wünschte. Es war Hopper. Der Mann kam hastig hereingehumpelt und warf sich zu Boden. Auf halbem Weg zur Tür hinaus zögerte Jenine. Sie hatte Dorian gesagt, dass es etwas über Hopper gebe, das sie ihm erzählen wolle, aber sie waren nicht dazu gekommen.
    »Euer Heiligkeit«, begann Hopper, »die Frauen sind in Aufruhr. Sie haben mich angefleht zu fragen, ob Ihr irgendwelche von ihnen in Euren Harem nehmen werdet.«

    Jenine wandte sich ab, als sei es ihr peinlich zu lauschen, aber sie hatte auch keine Eile, den Raum zu verlassen.
    »Natürlich nicht«, entgegnete Dorian. »Keine einzige von ihnen.«

32
    Terah Graesin hatte die Krönung vorverlegt. Es spielte keine Rolle, dass eine Armee die Stadt belagerte und dass es angesichts ihrer bereits schwindenden, mageren Vorräte ungeheuer unpassend war, ein Fest zu geben; Terah hatte beschlossen, dass sie keine zwei Monate warten konnte. Ihre Krönung würde in drei Tagen stattfinden. Also war Momma K in die Burg gekommen, um den neuen Hofbarden kennenzulernen. Sie klopfte an seine Tür.
    Er öffnete, blinzelte und schien ungefähr so erfreut zu sein, wie Momma K es erwartet hatte. Sie hatte bei ihrer letzten Begegnung ein Stück bei ihm in Auftrag gegeben - für den Geburtstag der Königin. Sie hatte nicht erwähnt, dass die Krönung am selben Tag stattfinden würde. Zur Vergeltung hatte er dafür gesorgt, dass er als Hofbarde verpflichtet wurde, was bedeutete, dass sie für ein Stück zahlen würde, das er ohnehin komponiert hätte.
    »Wisst Ihr, wer ich bin, Quoglee Mars?«, fragte Momma K. Als sie an

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