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Jenseits Der Unschuld

Jenseits Der Unschuld

Titel: Jenseits Der Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
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Angst um.
    »E... Edward. Wir ... wir können später ... «, stammelte sie.
    Bevor sie wusste, wie ihr geschah, hatte Edward sie an seine Seite gezogen. Erschrocken keuchte sie auf.
    »Später?« fragte er aufgebracht. »Seit Wochen bin ich hinter dir her, und du sagst mir, wir können später reden?«
    Seine Miene war eisig. »Nein. jetzt auf der Stelle werden wir die Angelegenheit regeln.«
    Sofie nickte hilflos. Was wollte er regeln? Wollte er ihr Vorhaltungen machen, weil sie mit Edana die Flucht ergriffen hatte? Wollte er sie zur Heirat zwingen?
    Henry trat vor. »Nehmen Sie die Hände weg, Delanza«, befahl er mit belegter Stimme.
    Sofie erschrak über Henrys Mut.
    Edward verzog verächtlich die Mundwinkel. »Scheren Sie sich zum Teufel.«
    Henry straffte die Schultern. »Nehmen Sie die Hände weg, Delanza, bevor ich mich gezwungen sehe, Sie bloßzustellen.«
    Edward ließ Sofie los und ballte die Fäuste. »Nur zu«, knurrte er. »Nur zu, Marten.
    Es wird mir ein Vergnügen sein, Ihnen die Zähne auszuschlagen.« Henry erbleichte.
    Sofie fand ihre Fassung wieder. »Hört sofort auf damit! «zischte sie und stellte sich zwischen die Kampfhähne. Die beiden Männer waren im Begriff, sich zu prügeln. Ihretwegen? »Henry, beruhigen Sie sich bitte. Es ist alles in Ordnung, wirklich.« Sie versuchte zu lächeln, was ihr kläglich misslang.
    »Sie müssen nicht mit ihm gehen, Sofie.« Henry versuchte immer noch, sie zu beschützen.
    »O doch«, entgegnete Edward und hielt Henry die Faust unter die Nase. »Sie muss mit mir gehen, Marten. Sie hat keine andere Wahl. Als sie mitten in der Nacht die Flucht ergriff mit meiner Tochter, mir meine Rechte an meinem Kind verweigerte, hat sie ihre Rechte verloren.«
    Sofie schluckte, befeuchtete die Lippen und errötete schuldbewusst. Wie schrecklich das klang - die Flucht ergriffen mit seiner Tochter! Als habe sie seine Tochter entführt. Gütiger Himmel, wie entsetzlich. Wenn er nur einen Funken Verständnis gezeigt hätte, statt anmaßende Forderungen zu stellen! Wenn sie ihn nur nicht so sehr lieben würde!
    »Sie haben kein Recht, Sofie gegen ihren Willen zu einem Gespräch zu zwingen«, stieß Henry hervor, dem nun der Schweiß auf der Stirn stand.
    Edward lachte humorlos. »Sie reden wie ein verdammter Rechtsanwalt. Sie wissen also Bescheid? Dann wissen Sie auch, dass Sie keinerlei Rechte an Sofie haben. Ich aber habe jedes Recht als Vater ihres Kindes!«
    Sofie blickte verstört von Edward zu Henry. Wieso hörten die beiden nicht auf, sich zu streiten? Und dann wurde ihr bewusst, dass sie bereits die Aufmerksamkeit der umstehenden Gäste erregten. Die feindselige Haltung der beiden Männer war eindeutig genug, ebenso Sofies verwirrtes Gesicht.
    Hatten die Gäste, die nun neugierig herüber starrten, trotz der lauten Musik den Streit mit angehört? Sofies Magen krampfte sich zusammen.
    »Ich habe sehr wohl Rechte«, entgegnete Henry mit großer Würde und gedämpfter Stimme. »Da ich die Absicht habe, Sofie zu heiraten.«
    Edward wurde kreidebleich und starrte ihn an. Nach langem Schweigen presste er zwischen den Zähnen hervor:
    »Dann sind wir zwei.«
    Sofie sah Henry an, der mit gesenktem Kopf dastand wie ein wütender Stier. Ihr Blick flog zu Edward, der immer noch die Fäuste geballt hatte. Wenn es zu einem Zweikampf käme, würde Henry nach dem ersten Faustschlag blutüberströmt zu Boden gehen.
    »Henry, es ist alles in Ordnung, glauben Sie mir«, versuchte Sofie ihn zu beschwichtigen. »Edward will nur mit mir reden. In ein paar Minuten bin ich zurück. Edward, mach bitte keine Szene. Ich rede mit dir im Salon.«
    Edward verneigte sich mit einer ausladenden Armbewegung, wütend und spöttisch zugleich. Sofie nickte Henry zu, eilte an Edward vorbei und verließ den Ballsaal. Ihr Puls raste.
    Ihr banges Gefühl beim Betreten des Hauses hatte sie nicht getrogen. Es war eine Vorahnung der bevorstehenden Katastrophe.
    Die Nacht war finster und kalt. Nur die Sterne blinkten vom wolkenlosen Nachthimmel. Sofie zuckte zusammen, als Edward sie mit eisenhartem Griff am Ellbogen nahm. Sie hatte Mühe, Schritt mit ihm zu halten.
    Der helle Kies im Halbrund der Auffahrt schimmerte im Schein der Gaslampen. Karossen und Automobile säumten den Weg, und auf der Straße vor den hohen Eisentoren standen Wagen und Pferdegespanne in langen Reihen.
    Edward führte sie zu einer schwarz glänzenden Limousine mit weißen Lederpolstern, öffnete den Wagenschlag und schob Sofie auf den

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