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Jenseits des Meeres

Titel: Jenseits des Meeres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Langan
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von Kastell O’Mara
    und ganz Killamara zu werden.“
    Megan war wie gelähmt von James’ Ausbruch, obwohl ihr seine Worte doch zu denken gaben. Sie entsann sich, wie sanft Hugh stets zu Lady Katherine gewesen war. Natürlich. Wenn man sich die Zeit genommen hätte, einmal genau hinzusehen, hätte man es schon längst bemerkt.
    Hugh Cleary liebte Lady Katherine. Und sie teilte seine Gefühle. Lady Katherines Gesicht, sogar ihre Stimme wirkte weicher, wenn sie mit Hugh sprach. Megan schalt sich selbst. Weshalb war ihr das nicht schon früher aufgefallen?
    Die anderen Anwesenden waren still geworden.
    „Ist das alles, was für Euch und Euren Vater zählt?“ fragte Hugh scharf. „Diese Veste? Dieser Landbesitz?“
    James’ Miene war hassverzerrt, und einen Moment vergaß er seine Vorsicht. „Sie hat viel mehr ...“
    „James.“
    Als er den barschen Ton seines Vaters hörte, fuhr er herum. Mit größter Mühe beherrschte er sich, und schließlich wurde sein Gesicht ausdruckslos.
    „Hast du gerade unsere Gäste unterhalten?“
    „Jawohl,Vater.“ James warf einen Blick auf die anderen, die ihn bestürzt ansahen. „Wir sprachen von deiner bevorstehenden Trauung.“
    „Zwei Tage noch.“ Sir Cecil drehte sich um, als Lady Katherine, gefolgt von dem Bischof und dessen Schar schwarz gekleideter Priester in den Saal trat. „Wenn es doch nur schon heute Abend sein könnte, meine Liebe.“
    Sir Cecil führte ihre Hand an den Mund, und Lady Katherine zwang sich, keinen Abscheu zu zeigen. Doch als er sich zu ihr beugte, um mit seinen Lippen ihre Wange zu berühren, wandte sie sich rasch ab.
    Diese Reaktion entging Megan nicht. Kieran dagegen hatte sich gerade abgewandt, um Terence O’Byrne und dessen Sohn zu begrüßen.
    Terence wirkte besorgt. „Hast du Cara heute schon gesehen?“
    „Ich nicht.“ Kieran drehte sich zu Megan um. „Habt Ihr Cara getroffen?“ In der Öffentlichkeit sprachen sie sich weiterhin förmlich an.
    Sie schüttelte den Kopf.
    „Auch niemand sonst sah sie“, murmelte Terence. „Selbst das Dienstpersonal hat weder Cara noch Colin seit dem frühen Morgen
    zu Gesicht bekommen.“
    „Wo sah man die beiden denn zuletzt?“
    „Auf dem Weg zur Kapelle.“
    „Da hast du’s.“ Kieran entspannte sich. „Was könnte ihnen schon im Hause Gottes zustoßen?“
    Terence seufzte. „Wahrscheinlich führe ich mich auf wie ein alter Narr. Nur seit ihrer Rückkehr aus dem Kloster war meine Tochter nicht mehr sie selbst.“
    „Vielleicht fehlt ihr ja das geregelte Leben mit Gebeten und Meditationen.“
    „Ja. Mag sein. Doch das Kloster verließ sie aus freiem Willen.“ Terence nahm einen Kelch Wein vom Auftragebrett eines Dieners und lächelte. „Sie war immer schon ein so stilles, nachdenkliches Mädchen. Ich wusste nie, was in ihr vorging.“
    „Sie ist eine prächtige junge Frau.“ Kieran schlug Conor mit der freien Hand auf die Schulter und lachte. „Ich dachte oft, wir würden eine einzige Familie werden, sobald Colin und Cara erwachsen wären und dann heirateten. “
    Conor blieb merkwürdig schweigsam.
    „Ja, das dachte ich auch.“ Terence trank seinen Kelch leer. „Das hätte mich sehr glücklich gemacht.“ Er reichte den Pokal einem Diener und fragte: „Wann bricht Colin eigentlich wieder zum Kloster auf?“
    Kieran zuckte die Schultern. „Das hat er mir nicht gesagt. Der Bischof will jedenfalls übermorgen abreisen.“
    „Gewiss. Sobald die Trau...“ Als er Kierans Gesichtsausdruck sah, sprach er nicht weiter. Niemand sollte ihn an die Eheschließung seiner Mutter erinnern.
    „Das Abendessen ist fertig, Mylord“, verkündete Mistress Peake, knickste vor Kieran und übersah Sir Cecil geflissentlich.
    „Danke.“ Kieran bot Megan den Arm und ging, gefolgt von den anderen, zum Speisesaal.
    Hinter ihnen mahnte sich Sir Cecil zur Geduld. Übermorgen würde er ja hier der Hausherr sein, und dann hatte die Haushälterin ihn anzusprechen.
    Bei ihrem Eintritt fanden sie zu ihrer Verblüffung Colin und Cara vor, die sie bereits erwarteten. Das junge Paar stand dicht beieinander vor dem großen Kamin. Als Erstes bemerkte man, dass sie sich bei den Händen hielten und strahlend lächelten.
    „Cara.“ Terence O’Byrne lief sofort hinzu und gab seiner Tochter einen Kuss auf die Wange. „Ich hatte mir schon Sorgen um dich ge-macht. Wo bist du denn gewesen?“
    „Bei Colin.“ Sie lächelte dem jungen Mann an ihrer Seite scheu zu und räusperte sich dann. „Wir haben dir etwas zu

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