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Jenseits des Spiegels

Jenseits des Spiegels

Titel: Jenseits des Spiegels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Markstoller
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Finger auf meinem Rücken, dass es nur so kribbelte.
    Ich fasste ihm scharf ins Auge. „Was machst du da?“ Nicht das es unangenehm war, ganz im Gegenteil, irgendwie gefiel es mir, trotzdem hätte ich gerne einen Blick in seinen Kopf erhascht.
    Er rückte noch näher. Nicht zu nahe, nicht aufdringlich, sondern einfach nur näher. „Ich hab dich seit Wochen nicht gesehen“, sagte er ganz ernst, ohne die Spur seines Lächelns, „und ob du es nun glaubst oder nicht, ich habe dich vermisst.“
    Freunde dich nicht zu sehr mit Pal an. Du weißt dass du gehen musst, und er nimmt sowas immer sehr schwer.
Das hatte Fang beim Tanz am Feuer zu mir gesagt. Ob es stimmte? Aber viel wichtiger, was bedeutete das genau? Ich war kein Teil des Rudels.
    Pal sah mir so intensiv in die Augen, dass ich wusste, er wartete auf eine Reaktion meinerseits, doch durch das abrupte verstummen der beiden Streithähne, rückte das Gespräch mir Pal sofort in Hintergrund.
    Julica hatte von dem Kleinen abgelassen, und fixierte die Tür.
    Auch ich wandte mich um.
    Mit einem leichten Lächeln um den Mund, lehnte Erion am Rahmen, und beobachtete unsere illustre Runde neugierig. Heute trug er eine Grüne Robe mit einem goldenen Gürtel. Und schon wieder hatten wir die gleichen Farben am Leib, wie kam das nur immer? „Störe ich?“
    Ich schüttelte den Kopf. „Natürlich nicht.“
    „Lewis hat mir mitgeteilt dass du mich sprechen möchtest.“ Er ließ den Blick noch einmal über die Wölfe in Menschengestallt schweifen. „Und ich denke, ich habe jetzt auch eine ungefähre Vorstellung warum.“
    Dafür bekam er ein schüchternes Lächeln. „Wer ist Lewis?“
    „Unser Buttler.“
    Ah, der Satyr. Na wurde ja auch mal Zeit, dass ich seinen Namen kannte.
    Erion stieß sich vom Rahmen ab, und schlenderte in unsere Mitte. Dabei wurde er von keinem der drei Wölfe auch nur für den Bruchteil einer Sekunde aus den Augen gelassen. Mir gegenüber lehnte er sich an die Kochinsel. Dabei wirkte er nicht im mindestens eingeschüchtert. Entweder war er einfach nur mutig, oder die Zeit mit Kaj gab ihm eine Sicherheit, von der ich nur träumen konnte. „Ich hatte nicht erwartet, dass du deine Freunde mitbringst.“
    „Das hatte ich ursprünglich auch nicht vor, es hat sich kurzfristig ergeben.“
    Er neigte neugierig den Kopf. „Wie das?“
    Jetzt nur keinen Fehler machen.
Ich hatte mir mit Tyges Hilfe auf dem Weg hierher bereits eine Geschichte zusammengebastelt, jetzt musste ich sie nur noch glaubhaft rüberbringen. „Naja, die Lykaner wollten die nächsten Tage sowieso in die Stadt kommen, um ein paar Besorgungen zu machen, die sie im Wald nicht bekommen können, da hab ich sie eingeladen mich zu begleiten, und so lange hier zu bleiben, wie sie in Sternheim sind.“ Mein Blick war schüchtern, vorsichtig. „Ich hoffe du bist mir nicht böse.“
    Er guckte etwas zweifelnd. „Ich nicht. Mich stört es nicht, wenn ihr ein paar Tage hier bleibt, aber mein Papá wird das, fürchte ich, ein wenig anderes sehen.“
    Ich riss meine Augen zu meinem schönsten Hundeblick auf, den ich zustande brachte, und hoffte dass er ihm nicht wiederstehen konnte. „Kannst du da nicht irgendwas tun?“ Ob ich leidig genug klang, damit er mir auf dem Leim ging?
    „Ich weiß nicht.“
    „Bitte, Erion.“ Oh man, ich kam mir gerade so richtig verabscheuungswürdig vor, seine Gutmütigkeit so auszunutzen, aber es ging nicht anders. „Nur dieses eine Mal. Ich verspreche auch, dass ich sowas nicht wieder tun werde.“
    Nach einem kurzen Moment seufzte er geschlagen. „Ich werde sehen was ich tun kann.“
    Vor Freude sprang ich von der Anrichte, und fiel ihm um den Hals, um ihn einmal kräftig an mich zu drücken. Im ersten Augenblick schien er etwas überrascht, nahm mich dann aber seinerseits in die Arme. „Danke, du bist der Beste.“
    „Aber ich kann nichts versprechen.“
    „Das weiß ich doch.“ Ich löse mich ein wenig von ihm, und grinste ihn an. „Aber allein dafür dass du es versuchen willst, ist dir mein Dank schon sicher.“
    Daraufhin grinste auch er, und wandte sich dann den Wölfen zu, die seltsam grimmig guckten. Und Pal erst, der fixierte Erions Arm auf meinem Rücken, als wollte er ihn notfalls mit Gewalt von meinem Körper trennen. Hastig machte ich einen Schritt zurück. Zwar war mir nicht ganz klar, was das zu bedeuten hatte, aber ich wollte nicht schuld an einem möglichen Blutvergießen sein. Man, meine Phantasie spielte wirklich mal wieder

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