Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jenseits von Raum und Zeit

Jenseits von Raum und Zeit

Titel: Jenseits von Raum und Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
Vom Netzwerk:
– eine Person hat zwei Arme und zwei Beine und …«
    »Die Gestalt hat nichts damit zu tun«, fiel ihm der Vorsitzende ins Wort. »Bären können auch auf zwei Beinen gehen. Dave Zawocky hat seine beiden Beine im Krieg verloren. Affen haben Hände …«
    »Jede intelligente Kreatur …«, begann die Frau.
    »So geht es auch nicht. Melvin, der Sohn meiner unglücklichen Kusine, wurde als Schwachsinniger geboren. Also, Gentlemen, wir haben keine Zeit zu verlieren. Es wird sehr schwierig sein, eine zufriedenstellende Definition zu finden, wenn sie auf Überlegungen wie den soeben gehörten basiert. Wie dem auch sei, ich glaube, wir können das Problem lösen, indem wir Begriffe bilden, die die Grundlage einer künftigen Gesetzgebung sein könnten. Es wird einige große Veränderungen geben. Die Jäger werden nicht begeistert davon sein, und die Fleischindustrie wird davon betroffen sein. Aber wie es scheint, nähern wir uns einer Ära, in der wir Kontakte mit – eh – Wesen von anderen Sternen aufnehmen werden. Und dann sollte bei uns alles geregelt sein.«
    »Und wie wollen Sie das machen, Senator?« rief eine Stimme.
    »Ich denke, wir überlassen das besser dem Kongreß!« schrie eine aridere.
    »Aber wir müssen doch etwas unternehmen …«
    Der Senator hob beschwörend die Hände.
    »Ruhe, bitte! In wenigen Minuten werden die ersten Reporter eintreffen. Vielleicht wird unser Beschluß vor dem Kongreß nicht bestehen können, aber er wird sie wenigstens zum Nachdenken anregen. Und dann steht Willow Grove trotz dieses Vorfalls wieder gut da vor den Augen der Nation.«
    »Was haben Sie vor, Senator?«
    »Ganz einfach«, sagte der Senator feierlich. »Eine Person ist – jede unschädliche Kreatur …«
    Füßescharren. Jemand hustete.
    »Und was ist ein Mann, der eine Gewalttat begeht?« fragte Richter Gates. »Was ist denn der, he?«
    »Das ist doch ganz offensichtlich, Gentlemen«, sagte der Senator schlicht. »Ein solcher Mensch ist Ungeziefer.«
     
    Cecil Stump stand auf den Stufen des Amtsgebäudes, die Hände in den Hosentaschen, und sprach mit dem Reporter einer großen Zeitung in Mattoon. Eine Menge Zuspätgekommener umdrängte ihn, die die Ereignisse im großen Saal versäumt hatten. Stump beschrieb jedes Detail seiner fünf Schüsse, die Geräusche, die die Kugeln verursacht hatten, als sie in den violetten Wurm eingedrungen waren, und das drollige Schauspiel, das letzterer in seinem Todeskampf geboten hatte. Er winkte einem rothaarigen Mann in Overalls, der in der ersten Reihe der Zuhörer stand und in der Nase bohrte.
    »Ich glaube, es wird eine Zeitlang dauern, bis wieder irgend so ein verdammtes Reptil hier hereinschneit und sich so benimmt, als würde ihm die ganze Stadt gehören«, schloß Stump seinen Bericht.
    Das Tor des Amtsgebäudes öffnete sich weit. Erregte Bürger drängten ins Freie und schoben sich an Cecil Stump vorbei. Die Menge, die sich um ihn versammelt harte, löste sich auf und strömte den Menschen entgegen, die neue, sensationelle Nachrichten aus dem großen Saal brachten. Der Reporter suchte sich ein neues Opfer.
    »Vielleicht könnten Sie mir einige Details über die Beschlüsse des – hm – Spezialkomitees mitteilen, Sir?«
    Senator Custis kräuselte die Lippen.
    »Der Stadtrat hat eine Sitzung einberufen«, sagte er. »Wir haben definiert, wer in dieser Stadt als Person gilt …«
    Stump stand wenige Schritte von ihm entfernt und schnarrte: »Mit solchen selbstgestrickten Gesetzen können Sie mich nicht schrecken.«
    »… und auch, welche Kreaturen als Ungeziefer klassifiziert werden müssen«, fuhr Custis fort.
    Stump riß den Mund auf.
    »He, das soll wohl eine Intrige gegen mich sein, Custis? Ich schwöre Ihnen, bei der nächsten Wahl …«
    Das Tor öffnete sich wieder. Ein hochgewachsener Mann in einer Lederjacke trat heraus und blickte sich um. Die Menge wich zurück. Senator Custis und der Reporter traten zur Seite. Langsam stieg der Neuankömmling die Stufen herab. Er hielt Cecil Stumps mit Nickelplatten besetzten ‚44er Revolver in der Hand. Stump stand wie erstarrt und beobachtete ihn.
    »Wer sind Sie?« Seine Stimme klang plötzlich etwas mühsam.
    »Ich bin der neue Insektenvertilger.«
     

 
Jenseits von Raum und Zeit
     
1.
     
    Es waren noch nicht ganz sechs Stunden verstrichen, seit er sich für eine Mission gedopt hatte. Aber Vanderguerre verspürte bereits das wohlbekannte, schwindelnde Gefühl hoch in der Brost – die ersten tastenden Nadelstiche

Weitere Kostenlose Bücher