Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jenseits von Timbuktu

Jenseits von Timbuktu

Titel: Jenseits von Timbuktu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gercke Stefanie
Vom Netzwerk:
dass so ein Mann wie dieser … Pienaar sich durch den Busch schlägt, um …« Er verstummte und zuckte vielsagend mit den Schultern. »Aber Kiras Bodyguard muss immer dicht bei ihr bleiben. Sie ist schlimmer als ein Sack Flöhe. Ständig ist sie da, wo man sie nicht haben will.« Er grinste.
    Anita erwiderte das Lächeln nicht. »Bodyguards, abgerichtete Hunde, schwer bewaffnete Patrouillen«, murmelte sie, während sie das Spray in ihrer Tasche verstaute. »Das klingt mir immer mehr nach Krieg.«
    Bevor sie sich jedoch zum Gehen wenden konnte, flog auf einmal die zum Hof auf, und Kira schoss mit fliegenden Locken heraus, verfolgt von einem deutlich gestressten, komplett kahlköpfigen Mann in schwarzen Jeans und schwarzem T-Shirt. Der Knauf einer Pistole ragte aus seinem Gürtel. Sie baute sich breitbeinig vor ihrem Vater auf und stemmte ihre Fäuste in die Hüfte.
    Â»Daddy, das nervt tierisch! Ich will das nicht! Sag ihm, er soll mich in Ruhe lassen!« Sie zeigte auf den Mann, der den Knopf seines Funkgeräts, der ihm aus dem Ohr gefallen war, eben wieder einsetzte.
    Nils betrachtete seine wütende Tochter, dachte, dass sie wohl das Schönste war, was er je gesehen hatte, und beugte sich zu ihr hinunter. »Jetzt hör mal zu, meine Süße. Ich habe Zak engagiert, um dich zu beschützen. Er ist dein Bodyguard, und ein Bodyguard muss immer bei dir sein …«

    Zak war deutlich ungemütlich zumute. Sein Blick irrte umher. Er trat von einem Fuß auf den anderen und wusste offenbar nicht, was er mit seinen muskelbepackten, oberschenkeldicken Armen anfangen sollte. Schließlich faltete er sie vor der Brust und erstarrte in napoleonischer Haltung.
    Kira war rot vor Zorn geworden. »Wozu brauch ich einen Bodyguard? Der steht ja sogar vorm Klo, wenn ich drin bin!« Sie richtete sich kerzengerade auf. »Das ist Belästigung von Kindern, und das muss man der Polizei sagen, das sagen die Lehrer in der Schule. Wogegen soll er mich überhaupt beschützen? Jetlag?«
    Nils hatte seine liebe Mühe, das Lachen zu unterdrücken, das ihm in der Kehle kitzelte. Er suchte nach Worten, um Kira zu erklären, dass es zu diesem Zeitpunkt notwendig war, sie zu beschützen. Gleichzeitig wollte er unter allen Umständen vermeiden, dass seine mutige, furchtlose Tochter später zu einem ängstlichen Mädchen wurde, wie es so häufig bei Mädchen der Fall war.
    Kira, die ihn mit einer gewissen Unruhe beobachtet hatte, legte den Kopf schief. »Ist es wegen den Wilderern, die wir auf Inqaba haben?«, fragte sie auf einmal sehr ernst, hatte ihre Hände so fest zu Fäusten geballt, dass die Knöchel weiß erschienen. »Hast du Angst, die können uns kidnappen?«
    Nils schaute sie ebenso erschrocken wie konsterniert an. Ihm war nicht klar gewesen, wie viel die Kinder doch mitbekamen. Vermutlich hatten die Ranger untereinander darüber diskutiert, und Kira, die sich ständig bei den Ranger-Unterkünften herumtrieb, schnappte dort oft Dinge auf, die nicht für ihre Ohren bestimmt waren. Bestürzt wog er ab, was für sie leichter zu verkraften wäre. Ein Mann wie Len Pienaar oder Wilderer. Wilderer gehörten zu einem Wildreservat, sagte er sich. Das würde sie verstehen, und deswegen würde es sie nicht zu sehr belasten und hätte den von ihm erwünschten Effekt.

    Hoffentlich, dachte er, denn ihr plötzlich so angespanntes Gesicht, der vor Schreck offen stehende Mund, die verkrampften kleinen Fäuste ließen ihn daran zweifeln. Etwas musste vorgefallen sein, was ihr Angst machte. Wie sollte er Kira beschützen können, wenn sie das verheimlichte? Auch Jill hatte sie bisher nicht dazu bewegen können, etwas preiszugeben.
    Er ging vor ihr in die Hocke. »Du hast recht, Liebling. Es ist wegen der Wilderer …«
    Â»Die hab ich schon gesehen, und die kriegen mich nicht!« Mit einer trotzigen Bewegung, die auf komische Weise der ihrer Mutter ähnelte, warf sie ihren Haarschopf aus dem Gesicht und verschränkte ihre Hände auf dem Rücken. »Die Blödmänner nicht! Also, schickst du Zak wieder weg?«
    Â»Nein, das tue ich nicht«, antwortete er fest, hätte seine Kleine am liebsten hochgehoben und festgehalten, und ihr gesagt, dass es ihn umbringen würde, wenn ihr etwas passiere. Aber natürlich tat er das nicht. Es würde lautes Geschrei und Gestrampel

Weitere Kostenlose Bücher