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Jenseits

Jenseits

Titel: Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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Geschrei scheint zwar keine Einigung darüber in Sicht, was während des Zwischenfalls passierte, aber die Polizei – ganz zu schweigen von Hannahs Eltern – ist doch einigermaßen fasziniert von Mr. Muellers Äußerungen, bevor er anfing zu schreien.
    Und dann gibt es auch noch meine Aussage.
    »Warum wohl hat Mr. Mueller versucht, mir den Mund zuzuhalten?«, hatte ich die Polizisten noch am Schauplatz des Geschehens gefragt. Ich stand immer noch unter Schock, aber das wäre jedem so gegangen. Und ich hatte Johns Worte, die mich trösteten: Hannah war jetzt bei Menschen, die sie liebten. »Wenn er nichts Unrechtes tun wollte, warum hatte er dann solche Angst, dass ich schreien könnte?«
    »Das ist eine ziemlich gute Frage«, hatten die Polizisten geantwortet.
    Es war nach diesen Geschehnissen gewesen, dass Mrs. Keeler meinen Eltern vorgeschlagen hatte, sie sollten sich doch nach einer »alternativen Ausbildungseinrichtung« für mich umsehen, nach einer Schule, die besser für Mädchen mit meinen »Problemen« geeignet war. Noch während sie das sagte, hatte ich vor meinen Eltern lauthals losgelacht.
    Probleme . Klar.
    »Dich verteidigen ist eine Sache!«, hatte Dad mich bei unserem nächsten Mittagessen angebrüllt. »Das verstehe ich. Oder habe ich je zu dir gesagt, du sollst dich nicht verteidigen, wenn es nötig ist? Nein, habe ich nicht. Aber musstest du ihn unbedingt für den Rest seines Lebens zum Krüppel machen? Ich habe so viel Geld für diese Mädchenschule ausgegeben – ganz zu schweigen von dem Geld für deine Therapeuten –, und was bekomme ich dafür?«
    Ich zuckte die Achseln. »Eine Zivilklage über einen siebenstelligen Betrag?«
    »Ich habe dir sogar dieses verdammte Pferd gekauft!«, brüllte er weiter und ignorierte mich. »Den Changs abgekauft, weil du es so gerne haben wolltest. Und was hast du getan? Hast es gleich darauf irgend so einer Einrichtung für psychisch Kranke geschenkt!«
    »Einer Schule für autistische Kinder, Dad«, erwiderte ich ganz ruhig und spielte mit dem Strohhalm in meiner Limo. »Mutprobe ist dort ein wichtiger Teil des Pferde-Therapieprogramms, und er wird viele Kinder sehr, sehr glücklich machen. Außerdem bekommt er jede Menge Streicheleinheiten und wird jeden Tag geritten. Du kannst deine Ausgaben bei der Steuer absetzen, und die Changs müssen kein Pferd mehr unterhalten, auf dem keiner mehr reitet.«
    »Und nicht zu vergessen«, polterte Dad weiter, so laut, dass all die anderen Geschäftsmänner in ihren feinen Anzügen sich umdrehten und uns anstarrten, »was du mit meinen Schuhen gemacht hast! Alle meine Fransenschuhe sind weg! Was soll ich denn das nächste Mal wegsperren, wenn du mich besuchen kommst? Jetzt sind es also nicht mehr die Wurfsterne, sondern meine Schuhe! Bitte, sag’s mir. Weißt du, manchmal mache ich mir wirklich Sorgen um dich, Pierce. Bist du überhaupt in der Lage, die Konsequenzen deines Tuns abzusehen?«
    »Ich weiß es nicht, Dad«, antwortete ich. Doch in Wirklichkeit fühlte ich mich zum ersten Mal seit langer, langer Zeit wieder einigermaßen gut. Selbst während mein Dad mich in einem schicken Restaurant mitten in Manhattan über eine Schüssel Salat hinweg anbrüllte.
    Natürlich war ich von der Schule geflogen, ich konnte kaum länger als eine Stunde ohne einen koffeinhaltigen Energy-Drink durchhalten, und ein Typ, den ich kennengelernt hatte, als ich tot war, war unerwartet wieder aufgetaucht und hatte mir eine Zivilklage über einen siebenstelligen Betrag eingebracht.
    Und trotzdem blickte ich durchaus positiv in die Zukunft.
    »Du kannst nicht behaupten, dass das Ganze nicht auch positive Seiten hätte«, erklärte ich ihm.
    »Nenn mir eine«, fuhr Dad auf und hielt seinen wurstigen Zeigefinger hoch, »nur eine positive Seite an dieser Geschichte.«
    Ich zuckte die Schultern. »Endlich kann ich mich mal wieder richtig für eine Sache begeistern«, sagte ich, »und noch dazu für was Nichtakademisches.«
    Dad fand meine Bemerkung überhaupt nicht witzig.
    Und wahrscheinlich hatte er in einem recht: Manchmal war ich einfach nicht in der Lage, die Konsequenzen meines Tuns abzusehen.

Dies Alles wogte tosend stets, als sei’s
    Sandwirbel, von den Stürmen umgeschwungen,
    Durch dieser ewig schwarzen Lüfte Kreis.
    Dante Alighieri, Göttliche Komödie , Dritter Gesang
    F arah ging gleich in die Vollen. »Hey, Leute, das ist Pierce Oliviera«, verkündete sie in bedeutungsschwangerem Ton.
    Ein Junge mit blondem

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