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Jerry Cotton - 0500 - Sterben will ich in New York

Jerry Cotton - 0500 - Sterben will ich in New York

Titel: Jerry Cotton - 0500 - Sterben will ich in New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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orientalischer Teppich. Die Wände waren mit Bildern von Filmgrößen vollgehängt, wobei eine der Wände den ›harten‹ Männern, die andere den schönen Frauen reserviert war.
    Die Einrichtung verriet viel von den romantischen Vorstellungen, in denen Elmer Pastry lebte.
    Jane legte die Fotos auf den Klubtisch und wollte gehen.
    Gegen ihren Willen schrak sie zusammen, als in dieser Sekunde die Türklingel anschlug. Sie hörte im Laden Schritte. Offenbar war Pastry zurückgekommen, und Jane empfand es als peinlich, von ihm beim Schnüffeln in seinen Privaträumen ertappt zu werden.
    Sie setzte ihr charmantestes Lächeln auf und schickte sich an, in den Laden zurückzugehen.
    Sie erreichte ihn nicht. Es geschah, als sie den Vorhang zwischen Wohnraum und Küche zurückschlug, und es geschah so schnell, dass sie das Gesicht des Mannes nicht erkennen konnte, der links von der Türöffnung auf sie gelauert hatte. Sie wurde herumgerissen.
    Ein Arm schlang sich um ihre Taille, eine Hand presste einen großen, feuchten Wattebausch auf Nase und Mund. Der süße Geruch von Äther nahm ihr den Atem. Sie versuchte zu schreien, um sich zu schlagen, zu treten. Die Arme des Mannes umklammerten sie wie ein Schraubstock.
    Mit jedem Atemzug drang mehr Äther in ihre Lungen. Ihr Bewusstsein versank in graue Wolken. Als Letztes hörte sie den Mann sagen: »Bleib ruhig, meine Süße. Du willst doch Ripper II kennen lernen! Das hier ist der kürzeste Weg!«
    Jane vernahm ein Gelächter, das aus riesiger Entfernung zu dringen schien. »Sie kennt ihn doch längst«, sagte jemand, aber Jane vermochte nicht zu unterscheiden, ob ein anderer gesprochen hatte. Bewusstlos sank sie zusammen.
    ***
    Sie mussten dem jungen Neger mindestens ein halbes Magazin in die Brust gejagt haben. Ich fragte mich, wann und warum er getötet worden war.
    Ich ging zum Wagen zurück, die Eisenstange noch in der Hand. An Fawess' Whiskytransport glaubte ich nicht mehr.
    Ich vernahm ein Geräusch. Jemand stieß von außen gegen das Tor. Gleich darauf knarrten die Angeln. Der rechte Torflügel wurde aufgestoßen. In breiter Bahn fiel das Licht in die Halle. Die Gestalt eines Mannes zeichnete sich in der Öffnung ab.
    Als der Mann mich sah, schlug er die Jacke zurück und zog eine Pistole, die er am Gürtel trug. Ich erkannte John Derrik an der Art, wie er seine Waffe zog, bevor ich sein Gesicht gesehen hatte. In der linken Hand hielt der Detective-Sergeant eine Taschenlampe.
    Derrik gehörte zu den Leuten, die ihre Gemütsregungen zu unterdrücken pflegen, aber bei dieser Begegnung zeichnete sich ein triumphierendes Lächeln auf seinen Lippen ab.
    »Du machst 'ne schnelle, aber schlechte Karriere, Grason«, sagte er.
    »Halten Sie den Aufenthalt in diesem Schuppen für strafbar, Sergeant?«
    Er machte eine Kopfbewegung in Richtung Lieferwagen. »Dieser Wagen wurde in der vergangenen Nacht gestohlen.«
    »Nicht von mir.«
    Sein Blick glitt an mir vorbei auf die Papierrollen. Seine Augen weiteten sich. Er hatte Doghursts Leiche entdeckt.
    »Höchste Zeit, dass du die Arme hochnimmst!«, stieß er zwischen den Zähnen hervor, und als ich nicht sofort reagierte, fauchte er: »Hände hoch, zum Teufel!«
    Ich hob die Hände.
    »Umdrehen!«, befahl er. Ich gehorchte. Er trat von hinten an mich heran und klopfte mich ab.
    »Geh vorwärts.« Er dirigierte mich zu den Papierrollen, beugte sich zu dem Toten hinunter und berührte ihn. »Das bringt dir eine Anklage wegen Mordes ein, Grason«, sagte er leise.
    »Sergeant, als ich diesen Schuppen betrat, wusste ich nicht, dass ein Toter hier liegt. Begreifen Sie doch, dass man mich hier reingelotst hat, um mir diesen Mord anzuhängen.«
    »Ich halte mich an Tatsachen, Grason. Dieser Mann wird vermisst, und du trafst als Letzter mit ihm zusammen.«
    Er schaltete die Taschenlampe ein, leuchtete den Toten ab. Der Lichtstrahl blieb auf einen Gegenstand gerichtet, der links von Doghursts Kopf lag: eine schwere Castor-Pistole vom Kaliber 40.
    Sie hatten an alles gedacht. Selbst die Mordwaffe hatten sie mitgeliefert.
    »Wenn wir deine Fingerabdrücke auf der Mordwaffe finden, wirst du einsehen, dass es keinen Sinn hat, länger zu lügen«, sagte Derrik.
    »Wenn Sie keine Abdrücke finden, werden Sie behaupten, ich hätte Handschuhe getragen.«
    Seine grauen Augen beobachteten mich mit kalter Ausdruckslosigkeit. »Selten, dass wir alles gleichzeitig finden den Ermordeten, die Waffe, mit der er umgebracht wurde, den Wagen, mit dem der

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