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Jerry Cotton - 0503 - Rascher Tod durch Jimmy Brown

Jerry Cotton - 0503 - Rascher Tod durch Jimmy Brown

Titel: Jerry Cotton - 0503 - Rascher Tod durch Jimmy Brown Kostenlos Bücher Online Lesen
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gedacht.
    Wortlos übergab ich Hywood die Papiere und legte meinen Finger auf die Stelle, auf die es ankam.
    »Also Pete Sniders heißt der Mann«, bellte der Captain los. »Und ausgerechnet heute hat er abgemustert, ohne seine Heuer mitzunehmen. Wie wollen Sie mir das erklären, Mr. Evello?«
    Der Steuermann zuckte die Schultern. »Gar nicht. Ich weiß nicht, was der Alte mit Sniders ausgemacht hat. Da müssen Sie schon den Kapitän fragen.«
    Während sich Hywood mit dem Steuermann auseinandersetzte, winkte ich einen von seinen Leuten heran, von dem ich wußte, daß er sich mit Spurensicherung befaßte.
    »Kratzen Sie den feuchten Schmutz aus den Planken, aber möglichst unauffällig. Könnte sein, daß Sie Blutspuren finden mit der Blutgruppe, die ein gewisser Pete Sniders in seinem Heuerbuch eingetragen hatte.«
    Der Mann stellte keine unnötigen Fragen. Er schaffte es auch, ohne daß Evello oder der Matrose etwas bemerkten.
    Ganz beiläufig fragte ich den Steuermann: »Was haben Sie eigentlich geladen?«
    »Zuckerrohr.«
    »Sind die Frachtpapiere in Ordnung?« fragte ich Hywood.
    »Die habe ich noch nicht gesehen.«
    »Vielleicht erleben wir eine Überraschung. Zuckerrohr ist eine ziemlich ungewöhnliche. Ladung für so einen Trampdampfer. Sind Sie nicht auch meiner Meinung, Mr. Evello?«
    Er starrte mich aus blutunterlaufenen Augen an. Dann drehte er sich plötzlich um und wollte im Zwischendeck verschwinden.
    Hywood war auf einmal hellwach und auf dem Posten. »Einen Augenblick noch, Steuermann. Ich komme mit!«
    ***
    Tom Ginnuy verließ Johnnys Bar und blickte sich um.
    Phil stand auf der anderen Straßenseite. Sie nickten sich unauffällig zu.
    Tom ging langsam weiter.
    Kurze Zeit später tauchte der Werkmeister auf. In seiner Begleitung befand sich ein hagerer hochgewachsener Mann mit slawischen Gesichtszügen. Sie gingen auf einen schwarzen Cadillac zu, den der Hagere ganz in der Nähe geparkt hatte.
    Phil bestieg einen Chevy, eine Spezialanfertigung unseres Hauses, den wir erst seit drei Wochen in unserem Besitz hatten. Er war so ziemlich mit allen Schikanen ausgestattet, die man sich denken konnte. Neben einer tadellosen Funkanlage, schußsicheren Scheiben, Reifen mit Lamellenkammern und einem verstärkten Motor, verfügte er noch über ein paar Kleinigkeiten, die bei der Jagd auf Verbrecher gute Dienste zu leisten versprachen.
    Unauffällig setzte er sich hinter den Caddy.
    »Hier ist Decker. Ich rufe die Einsatzzentrale!«
    »Hier Zentrale, — wir hören Sie.«
    »Ich verfolge einen schwarzen Cadillac, Kennzeichen Ny-N 3536 L, Insassen Werkmeister Szosnaj und ein Unbekannter, dem der Wagen anscheinend gehört. Beschreibung: ca. sechs Fuß groß, hager, graumeliertes Haar, hervorstehende Backenknochen, wahrscheinlich slawischer Abstammung. Er trägt einen dunkelblauen Anzug mit feinem Fischgrätenmuster. Wir fahren die Madison Avenue in Richtung Norden. — Wenn möglich, sofort Rückfrage bei der Zulassungsstelle wegen des Eigentümers.«
    »Verstanden. Brauchen Sie Verstärkung?«
    »Im Augenblick nicht. Ich rufe wieder.«
    Phil steuerte den schweren Wagen geschickt durch den Verkehr. Er paßte auf, daß sich immer wieder ein paar andere Wagen zwischen ihn und den Caddy schoben.
    Plötzlich bog der Caddy nach rechts weg und hielt vor einem riesigen Grundstück. Die beiden Männer stiegen nicht aus, sondern warteten, bis sich das Tor auf ein Lichtsignal hin geräuschlos öffnete.
    Mit abgeblendeten Lichtern führen sie den Parkweg entlang.
    Phil orientierte sich. Dann drückte er auf die Sprechtaste.
    »Hier Decker —, ich befinde mich in der Schley Street, nordwestlich des Ferry Point Park. Der Cadillac ist soeben in ein Grundstück eingefahren. Es trägt die Nummer 14. Das Gelände scheint bis hinunter zum Westchester Creek zu gehen. Wahrscheinlich ist ein Bootshaus vorhanden. Könnt ihr feststellen, wem der Palast gehört?«
    »Schneller als du denkst, Phil«, sagte Bob in der Zentrale. »Die Anschrift, die du uns eben durchgegeben hast, deckt sich mit der Adresse des Cadillac-Besitzers. Ist das ganze Arbeit?«
    »Beeilt euch«, meckerte Phil ungeduldig. »Ich will keine Wurzeln schlagen.«
    »Also der Name: Wagen und Grundstück gehören einem Mr. Colbert Diunesko. Er ist Präsident einer etwas zweifelhaften Vereinigung vertriebener Osteuropäer. Sagt dir das etwas?«
    »Nein«, antwortete er enttäuscht. »Aber vielleicht kommt es noch!«
    Phil schloß den Wagen ab und ging die Straße entlang.

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