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Jerry Cotton - 0508 - Die Bombe tickt

Jerry Cotton - 0508 - Die Bombe tickt

Titel: Jerry Cotton - 0508 - Die Bombe tickt Kostenlos Bücher Online Lesen
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dabei.«
    »Welche Erklärung haben Sie für das Geschehen im Hotel?« fragte Phil.
    »Das habe ich bereits zu Protokoll gegeben«, meinte Chapman. Er inhalierte tief und starrte an Phil vorbei ins Leere. »Ich habe nicht die leiseste Ahnung, was hinter dem Anschlag stecken könnte. Bestimmt war es eine Verwechslung!«
    »Und was ist mit der Bombe?«
    »Das meine ich ja gerade! Der Mann, der sie in mein Zimmer gelegt hat, entdeckte wohl buchstäblich in letzter Minute, daß er sie am falschen Ort deponiert hatte. Folglich kehrte er zurück, um sie wieder abzuholen. Ich bekam einen Schreck, als ich ihn durch das Fenster klettern sah, und machte, daß ich davonkam. Sekunden später ging die Bombe hoch. Man hat mir erklärt, daß der Tote ein berüchtigter Gangster war. Sie werden zugeben müssen, daß ich für ihn kein lohnendes Objekt gewesen sein kann!«
    »Die Polizei hat genau untersucht, wer neben und wer unter Ihnen wohnte. Niemand kommt als Opfer für einen Bombenanschlag in Frage.«
    »Und wieso komme ich in Frage?« meinte Chapman. »Ich bin ein Handelsvertreter der mittleren Einkommensklasse. Ich bin nicht vorbestraft und hatte niemals irgendeinen Kontakt zur Unterwelt. Es gab und gibt für andere Leute keinen plausiblen Grund, mich umzubringen!«
    Phil stellte fest, daß Chapman sehr hastig sprach. Es klang wie einstudiert. Aber gegen die Logik seiner Worte ließ sich nichts einwenden.
    »Wann wird Ihre Frau vom Einkauf zurückkehren?« fragte Phil.
    »Keine Ahnung!«
    »Verläßt sie das Haus immer durch die hintere Tür?«
    Chapman gab sich Mühe, erstaunt auszusehen. »Sie stellen aber Fragen!« Phil lächelte. »Das gehört zu meinem Beruf. Wie lange sind Sie schon verheiratet, Mr. Chapman?«
    »Drei Jahre. Die Ehe ist in Ordnung… falls Sie darauf hinauswollen.«
    »Waren Sie Soldat, Mr. Chapman?«
    »Gewiß.«
    »Bei welcher Einheit?«
    »Ich war bei den Pionieren.«
    »Vielen Dank, Mr. Chapman. Wir sprechen uns gelegentlich noch einmal.« Phil erhob sich. Chapman brachte den Besucher zur Tür. »Ich möchte mich nochmals bei Ihnen entschuldigen, Sir«, sagte Chapman. »Sie müssen vorhin gedacht haben, bei mir sei eine Sicherung' durchgebrannt. Aber wenn man nur knapp dem Tode entronnen ist und solche Gefahren nur aus Büchern kennt, reagiert man auf eine vermeintliche Bedrohung leicht mit einem Kurzschluß…«
    Phil lächelte dünn. »Das ist begreiflich. Sie sagten, daß der Bombenanschlag eine Verwechslung war und nicht Ihnen gegolten haben könnte, Wenn das zutrifft, stellt sich die sehr naheliegende Frage, weshalb Sie auf das Erscheinen eines harmlosen und Ihnen dazu völlig unbekannten Besuchers wie ich es bin, so reagiert haben.«
    »Ich kann nur wiederholen, daß es ein Kurzschluß war«, murmelte Chapman.
    Phil verabschiedete sich und ging. Er glaubte fest, daß Chapman gelogen hatte. Chapman war kein routinierter Gangster, aber er stand fraglos unter einem Zwang, den er verbergen wollte.
    Auf der gegenüberliegenden Straßenseite arbeitete eine Frau in ihrem Vorgarten. Phil stellte sich vor. »Darf ich Sie einen Augenblick sprechen, Madam?« fragte er.
    Die Frau bat ihn ins Haus. Sie hieß Lucille Raggers und war mit einem Anwalt verheiratet, der sein Büro in der City hatte. Phil ging geradewegs aufs Ziel los. »Sie wissen, was Mr. Chapman zugestoßen ist, nicht wahr? Er ist in einem Chicagoer Hotel mit knapper Not einem Bombenanschlag entkommen.«
    »Ich weiß«, nickte die Frau. Sie zupfte an ihrem Kopftuch herum und bedauerte es ganz offensichtlich, daß sie gezwungen war, den Besucher nur in ihrem Gartenkleid zu empfangen. »Die ganze Straße spricht davon. Der arme Mr. Chapman! Er ist allgemein beliebt, wissen Sie. Ein ganz reizender Mensch!«
    »Die Chapmans sind ja praktisch Ihre Nachbarn…«
    »Man sieht sich fast täglich, aber wir pflegen keinen gesellschaftlichen Kontakt mit ihnen, wenn Sie das meinen«, sagte Frau Raggers.
    »Woran liegt das?«
    »Oh, ich kann es nicht genau sagen. Mr. Chapman ist sehr viel unterwegs.«
    »Kommen Sie schon einmal mit Vivian Chapman zusammen?« fragte Phil.
    »Nein.« Lucille Raggers Gesicht verschloß sich. »Die junge Frau ist wenig gesprächig. Sie ist ganz anders als Mr. Chapman!«
    »Was heißt anders?«
    »Sie scheut den Kontakt mit ihren Nachbarn. Fragen Sie mich nicht nach dem Grund. Ich kenne ihn nicht. Manchmal glaube ich, Mrs. Chapman hält sich für etwas besseres. Sie macht, um es geradeheraus zu sagen, einen reichlich

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