Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0508 - Die Bombe tickt

Jerry Cotton - 0508 - Die Bombe tickt

Titel: Jerry Cotton - 0508 - Die Bombe tickt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
ich das Nachbarhaus sehen. Der Mann war vom Dach verschwunden.
    Ich entspannte mich. Offenbar hatten es die beiden Burschen vorgezogen, zu verduften.
    Ich schaute mich nochmals in der Wohnung um, diesmal etwas gründlicher. Auf einem Sidebord stand ein gerahmtes Foto von Roger Fulham. Daneben waren einige Bilder von Rita Felloni aufgestellt, typische Glamourfotos. Das Girl wirkte darauf wie ein Geschöpf aus der Retorte.
    Rita Felloni war auch nicht in der kleinen Schlafkammer. Ich mußte telefonieren. Aber das Kabel im Wohnzimmer war aus seiner Verankerung gerissen. Im Haus begegnete mir nur ein alter Mann. Er würdigte mich keines Blickes.
    Ich erreichte die Straße. Mein Jaguar stand noch an seinem Platz. Zu meiner Überraschung steckte der Zündschlüssel. Im Schlüsselring entdeckte ich einen kleinen zusammengerollten Zettel. Ein Satz stand darauf, in großen Druckbuchstaben geschrieben:
    VERGISS ODER STIRB!
    Den Zettel steckte ich in meine Brieftasche. Es war nicht meine Absicht, zu vergessen. Ich zog den Schlüssel ab uncl nahm aus dem Handschuhkasten eine Taschenlampe.
    Ich mußte Rita Felloni in diesem verkommenen Haus suchen. Warum war sie so plötzlich aus ihrer Wohnung verschwunden?
    Mit brennender Taschenlampe ging ich die Kellertreppe hinab. Über die aus ihren Angeln gestürzte Eisentür betrat ich den Heizungskeller. Dort fand ich die abgeschraubte Stahlluke des in der Erde ruhenden Heizöltanks. Ein penetranter Ölgeruch erfüllte die Luft. Ich trat an die offene Luke und leuchtete hinein.
    Der Lichtstrahl traf ein ölglänzendes Gesicht.
    Es war das Gesicht eines Mädchens!
    ***
    »Den Namen!« sagte Rex Chapman.
    »Hör auf damit, es hat doch keinen Zweck!« murmelte die junge Frau.
    »Ich muß wissen, wer es ist!«
    »Ich liebe ihn. Ich werde ihn nie verraten!«
    »Willst du allein sterben?« fragte Chapman höhnisch.
    »Tu, was du willst!«
    »Darauf kannst du dich verlassen!« meinte Chapman grimmig. Er trat dicht an seine Frau heran. Vivian blickte aus dem Fenster nach draußen. Sie schaute über den kleinen gepflegten Vorgarten hinweg auf die Straße, die sie so sehr haßte. Dieser langweilige Vorort! Vivian biß sich auf die Unterlippe, so fest, daß es schmerzte. Wie hatte sie sich darauf gefreut, von hier wegziehen und in der Stadt ein neues Leben beginnen zu können!
    Chapman legte seine Hände plötzlich um Vivians Hals. Er drückte zu, ganz kurz nur. Dann ließ er den Hals los. Er zitterte am ganzen Leib. Nein, er durfte es nicht selbst tun, auch wenn es ihm noch so sehr in den Fingern zuckte.
    Vivian drehte sich verwundert um. Sie starrte ihren Mann an. Er war niemals brutal gewesen. Zum erstenmal, ließ er sich in dieser Weise gehen. Sie erschrak, als sie seine Augen sah. Das waren nicht die Augen des Mannes, den sie geheiratet hatte. Es war der Blick eines Fremden.
    Vivian faßte sich an den Hals. Bis jetzt hatte sie geglaubt, daß es für Rex nur darum ging, seiner Enttäuschung Luft zu machen. Sie kannte ihre Macht über ihn. Vivian hatte geglaubt, daß es ihr trotz allem gelingen würde, die Situation zu retten. Jetzt aber zweifelte sie an ihrer Kraft. Dieser Mann haßte sie mit tödlicher Konsequenz!
    Vivian dachte an den anderen. Warum meldete er sich nicht? Er mußte doch wissen, daß sie in Gefahr war. Hatte er Angst vor der Polizei? Ich muß zu ihm, dachte Vivian.
    »Sag mir endlich seinen Namen!« preßte Chapman durch die Zähne.
    Vivian wandte sich wieder dem Fenster zu. Sie zitterte kaum merklich und registrierte voller Erstaunen, daß sie sich plötzlich vor Rex fürchtete.
    Vor dem Haus hielt eine dunkelblaue unauffällige Fordlimousine. Ein Mann stieg aus. Vivian sah ihn zum erstenmal. Wahrscheinlich ein Reporter, dachte sie. Der Fremde kam direkt auf das Haus zu.
    »Das ist er!« log die junge Frau in plötzlicher Panik.
    Chapman starrte durch das Fenster. »Du lügst!« murmelte er.
    Vivian blickte ihn herausfordernd an. »Warum glaubst du mir nicht? Frage ihn doch!«
    »Du lügst«, wiederholte Rex unsicher.
    »Sieht er dir zu gut aus? Zu seriös? Zu klug? Zu intelligent?« fragte die Frau voller Spott. »Hattest du eine Bestie mit häßlicher Visage erwartet?«
    Es klingelte. Chapman straffte sich. Er wußte nicht, wie er zur Tür gekommen war, welche Gedanken ihn dabei bewegt hatten. Aber plötzlich stand er dem Besucher Auge in Auge gegenüber.
    »Guten Tag, Sir«, sagte Phil mit seinem zurückhaltenden Lächeln, das so schnell Kontakt zu schaffen

Weitere Kostenlose Bücher