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Jerry Cotton - 0512 - 40 Cent fuer Garrys Leiche

Jerry Cotton - 0512 - 40 Cent fuer Garrys Leiche

Titel: Jerry Cotton - 0512 - 40 Cent fuer Garrys Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
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hätten!«
    »Wir haben Enten, Gänse, vier Katzen, zwei Kanarienvögel und einen Hund«, zählte Helsmoor auf. »Für einen Einzelposten ist dieser Privatzoo eigentlich groß genug. Aber wenn du meinst, von mir aus auch Hühner. Füttern mußt du sie sowieso.«
    Helsmoor überlegte, wo er das Lineal hingelegt hatte, auf dem sich außer der gebräuchlichen Zolleinteilung auch noch die Milümeterskala befand. Noch bevor es ihm eingefallen war, ertönte die Haustürklingel. Jemand läutete Sturm.
    »Ich habe dienstfrei!« rief Helsmoor verzweifelt aus. »Geh du an die Tür und wimmle alles ab, was abzuwimmeln geht. Sag, sie sollen Mac anrufen, der vertritt mich heute.«
    »Ich will es versuchen«, rief seine Frau, und Helsmoor hörte, wie sie hinaus in den Flur ging.
    Undeutlich konnte er ihre Stimme und eine helle Kinderstimme hören. Na, dachte er zufrieden, das kann nichts Welterschütterndes sein, sonst hätten sie kein Kind geschickt. Schwere Autounfälle oder solche Dinge wurden gewöhnlich nicht von Kindern gemeldet. Er nahm die Lupe erneut zur Hand und betrachtete eine Marke, die am Ausgabetag vierzig Mark und ein paar Wochen später nach dem neuen Wertaufdruck zwanzig Millionen gekostet hatte. So etwas -Verrücktes, dachte er. Zwanzig Millionen für eine Marke, die einen gewöhnlichen Brief freimachen soll!
    »Rod, ich fürchte, das mußt du dir selber anhören.«
    Helsmoor hob den Kopf. In der Wohnzimmertür stand seine Frau und hatte die Hand auf die Schulter des kleinen Wilson gelegt, der seine Pfadfinderuniform trug und noch immer außer Atem war.
    »Hallo, Freddy«, sagte der Sergeant und zeigte auf den Stuhl neben dem Radio. »Setz dich erst einmal. Du scheinst ja völlig außer Atem zu sein. Was ist denn los?«
    »Mr. Helsmoor«, stieß der Kleine heftig hervor. »Sie müssen sofort mitkommen! Sonst bringen sie die Frau um!«
    »Was für eine Frau? Und wiesö umbringen? Erzähl doch mal der Reihe nach!«
    Der Junge schluckte, nickte und holte tief Luft. Seine Sätze überstürzten sich, so eilig stieß er sie hervor:
    »Wir haben drüben an der Klippe gespielt, Mister Helsmoor. Unsere Pfadfindergruppe. Auf einmal kam ein Auto quer über die Wiese auf die Klippe zu. Unten hielt der Wagen an, und zwei Männer sprangen heraus. Sie zerrten eine Frau aus dem Wagen.«
    Helsmoor war ein praktisch denkender Mensch. Er griff bereits nach seinen Stiefeln, während er den Jungen aufforderte weiterzuerzählen.
    »Die Frau wehrte sich und schrie um Hilfe. Sie schrie ganz laut, Mr. Helsmoor. Das hätten Sie hören sollen. Uns ist es durch und durch gegangen. Aber die beiden Männer haben sie nicht losgelassen. Sie haben sie hinter sich hergezerrt.«
    »Wohin?«
    »Die Felsen ’rauf. Wir lagen oben und konnten alles sehen. Tom war genauso aufgeregt wie wir alle, aber er ist eben ein richtiger Gruppenleiter. Er befahl mir, an der Westwand hinabzuklettern. Dort konnten mich die Männer ja nicht sehen. Und dann sollte ich sofort zu Ihnen laufen. Ich bin vielleicht gerannt! Junge, so schnell bin ich noch nie gelaufen. Inzwischen wollen die anderen die Männer aufhalten. Tony soll sehen, daß er den Zündschlüssel aus dem Wagen kriegt, damit sie nicht abhauen können, bevor Sie kommen, Mister Helsmoor.«
    »Hör mal«, brummte der Sergeant, knöpfte den Kragen zu und griff bereits nach seinem Jackett. »Du bist ganz sicher, daß das nicht irgendein Spaß ist?«
    »Huuje«,- meinte der Junge treuherzig, »so schreit bestimmt niemand aus Spaß, Mr. Helsmoor.«
    »Dann komm«, rief der Sergeant. »Dann wollen wir uns diese beiden Männer mal genauer ansehen.«
    Er schnallte seinen Gürtel mit dem schweren Polizeicolt im Hinauslaufen um. Vor dem Haus riß er die Tür des Hundegatters auf und rief:
    »Los, Harry, es gibt Arbeit für uns!« Aus dem Gatter sprang ein kräftig gebauter, fast schwarzer deutscher Schäferhund heraus und war mit drei Sätzen schon neben dem Dienstwagen, der Helsmoor zur Verfügung stand. Der Hund schien genau seinen Platz zu kennen, denn er wartete mit hechelnder Zunge vor der Beifahrertür.
    »Steig hinten ein, Freddy«, sagte der Sergeant. »Harry ist es gewöhnt, vorn neben mir zu sitzen.«
    »Ja, Mr. Helsmoor«, erwiderte der Junge und streifte den großen Hund mit einem respektvollen Blick.
    »Rod!« ertönte die Stimme von Helsmoors Frau, als der Sergeant gerade in den Wagen klettern wollte. Er drehte sich um. Seine Frau kam herausgelaufen und brachte den Karabiner. »Nimm lieber das Gewehr

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