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Jerry Cotton - 0512 - 40 Cent fuer Garrys Leiche

Jerry Cotton - 0512 - 40 Cent fuer Garrys Leiche

Titel: Jerry Cotton - 0512 - 40 Cent fuer Garrys Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
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erzählen, was zu erzählen ist.«
    »Aber es heißt, daß ihr beide vor ihm hier gewesen seid!« rief ein besonders hartnäckiger Kerl, der eine randlose Brille trug und mit einer langen spitzen Schnabelnase aussah wie ein Pelikan.
    »Stimmt«, gab ich zu. »Wir wollten MacGarry festnehmen auf Grund eines richterlichen Haftbefehls. Eine Frau hat gegen MacGarry Anzeige erstattet wegen des Verkaufs von Rauschgift. Dazu wollten wir ihn vernehmen. Als wir mit ihm aus der Haustür traten, schoß ein Wagen mit hoher Geschwindigkeit auf uns zu. Wir gingen in Deckung. Mac Garry dagegen lief auf den Wagen zu. Er schien zu glauben, daß ihn irgendwelche Freunde vor der Verhaftung retten wollten. Aber das war ein Irrtum. Sie erschossen ihn mit einer Maschinenpistole. Das ist der Tatbestand, soweit er uns betrifft. Mehr kann euch vielleicht Lieutenant Easton sagen. Und nun laßt uns durch, Jungs!«
    Wir mußten meiner Bitte mit unseren Ellenbogen ein wenig Nachdruck verleihen und außerdem pausenlos den Kopf schütteln, um anzüdeuten, daß wir weitere Fragen nicht mehr zu beantworten gedächten, bis wir endlich die Haustür in unserem Rücken hatten.
    Im Treppenhaus hatte sich das Bild noch immer nicht geändert. Es schien, als hätten sich sämtliche Hausbewohner auf den Stufen zusammengedrängt. Wir gingen an ihren neugierigen Gesichtern vorbei nach oben.
    »Häuser ohne Fahrstuhl müßten gesetzlich verboten werden«, seufzte Phil, als wir in der fünften Etage ankamen.
    Lieutenant Easton war allein in Mac Garrys Zimmer, als wir eintraten. Easton blickte uns fragend entgegen. Wir gaben ihm einen Bericht über das, was wir im Hafen herausgefunden hatten, und ich fügte meine Vermutung hinzu, daß der Seemann Ericson vielleicht hier in der Gegend auftauchen könnte.
    Easton steckte seinen Kopf zum Fenster hinaus, stieß einen scharfen Pfiff aus und rief zur Straße hinab:
    »Emton soll heraufkommen! Sofort!«
    Ich ließ mich auf einen Stuhl fallen und zeigte auf das Häufchen Banknoten und Münzen, das auf dem Tisch lag. »MacGarrys Bargeld?«
    »Ja. Zweiundachtzig Dollar und sechzig Cent. Nicht gerade viel. Vor allem, wenn man in Betracht zieht, daß er vier Maßanzüge bestellt hat. Es geht aus einem Zettel hervor, den wir in seiner Brieftasche fanden. Bestellt bei Hackly — was ja bekanntlich nicht die billigste Firma ist. Da kosten vier Anzüge mindestens tausend Dollar.«
    Ich stieß einen leisen Pfiff aus. Diese Bestellung paßte in meine Überlegungen.
    »Wann sollten die Anzüge fertig sein, Harry?« fragte ich.
    »Übermorgen. Warum?«
    »MacGarry nahm also an, daß er übermorgen wenigstens tausend Dollar besitzen würde«, murmelte ich. »Nach aller Wahrscheinlichkeit rechnete er sogar mit viel mehr Geld, denn wer würde schon jeden Pfennig ausgeben, nur um Anzüge zu kaufen? Wann hat er die Anzüge bestellt? Steht das auf dem Zettel?«
    Easton ging zur Kommode, blickte auf einen dort liegenden Zettel und rechnete kurz.
    »Heute vor sechs Tagen«, sagte er. »Sieh mal an! Heute vor einer Woche erhält er ein Telegramm, das ihm die Ankunft eines Seemannes aus Hongkong mitteilt. Und einen Tag später bestellt er für wenigstens tausend Dollar Maßanzüge!«
    Lieutenant Easton grinste schlau. »Kapiert«, sagte er. »Dieser Seemann bringt eine neue Ladung Rauschgift mit. Das ist es doch, was Sie vermuten, Jerry. Oder?«
    »Genau. Und deshalb müssen wir sehen, daß wir diesen Seemann auftreiben, bevor er die Möglichkeit hat, seinen Stoff anderweitig loszuwerden.«
    Es klopfte an die geschlossene Zimmertür. Easton schob sie auf. Der Mann, den er heraufgerufen hatte, kam herein. Ich beschrieb ihm das Aussehen des gesuchten Seemannes so gründlich, wie wir es gehört hatten, also nicht übermäßig detailreich. Dafür konnten wir annehmen, daß Ericson vielleicht seinen Seesack bei sich haben würde. Außerdem sind Seeleute gewöhnlich an der Art ihrer Kleidung leicht zu erkennen.
    »Sorgen Sie dafür, daß unsere Leute unauffällig nach einem solchen Burschen Ausschau halten, Emton«, fügte Easton meiner Beschreibung hinzu. »Was soll mit dem Mann geschehen, wenn er tatsächlich gesichtet werden sollte?«
    »Auf der Stelle festnehmen«, sagte ich. »Unter dem dringenden Tatverdacht des Rauschgiftschmuggels. Wenn er nichts bei sich hat, können wir ihn immer noch laufenlassen.«
    Eastons Mitarbeiter nickte und verließ das Zimmer wieder, um die übrigen Detektive von Eastons Kommission zu informieren. Der Lieutenant,

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