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Jerry Cotton - 0515 - Ein Moerder macht Musik

Jerry Cotton - 0515 - Ein Moerder macht Musik

Titel: Jerry Cotton - 0515 - Ein Moerder macht Musik Kostenlos Bücher Online Lesen
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kann Ihnen leider nicht helfen, Mr. Decker«, sagte er und stieß den Rauch aus. Er vermied es dabei, Phil anzusehen.
    Phil spürte, daß etwas nicht stimmte. »Sind Sie gewarnt worden, Charly?« Forster beugte sich mit einem Ruck nach vorn. »Sie wissen, daß ich zu Ihnen halte. Aber was hätten Sie oder ich davon, wenn ich diese Haltung plötzlich mit meinem Leben bezahlen müßte?«
    »Wer hat Sie angerufen, Charly?« Forster lehnte sich wieder zurück. Er betrachtete das glimmende Ende seiner Zigarre. »Ein Freund«, sagte er ausweichend. »Die Sache hat die Runde gemacht. Ich kenne den Mann nicht, hinter dem Sie her sind. Ich weiß nur, daß es sich empfiehlt, nicht über ihn zu sprechen. Ich bin leider gezwungen, mich daran zu halten.« Er schaute Phil bittend an. »Verstehen Sie mich, G-man! Jedem Wollen sind Grenzen gesetzt. Vielleicht kann ich Ihnen ein anderes Mal helfen…«
    , »Geben Sie mir wenigstens ein paar Tips, Charly. Der Mann ist gemeingefährlich. Er ist brutal. Ein Mörder ohne Skrupel…«
    »Eben«, sagte Forster bitter. »Mit so einem legt man sich nicht an.«
    »Das ist das erste Mal, daß Sie kneifen, Charly«, stellte Phil fest.
    Forster stand auf. »Ich möchte noch ein bißchen leben, G-man. Das ist alles.«
    »Arbeitet der Mann für Ganzetti?«
    »Weiß ich nicht«, meinte Forster ungeduldig. »Ich muß zurück ins Lokal, G-man i«
    Phil erhob sich. »Kennen Sie einen gewissen McNeal?« fragte er.
    »MNeal? Nee, nie gehört!«
    »Okay«, sagte Phil resignierend. »Bis zum nächsten Mal, Charly!«
    Forster stieß erleichtert die Luft aus. »Ich bin nicht feige, G-man«, sagte er, als er den Türvorhang zur Seite schob, »aber es gibt eine Art von Mut, die der Selbstvernichtung gleichkommt. Sie werden verstehen, daß ich keine Lust habe, auf diese idiotische Weise mutig zu sein.«
    »Schon gut, Charly«, sagte Phil.
    Eine Minute später stand er auf der Straße. Er hielt nach einem Taxi Ausschau und bewegte sich dabei auf die nächste Straßenkreuzung zu.
    Die Straße war dunkel und schmal. Es schien fast so, als fehlte den Laternen die Kraft und die Courage, in die vielen Alleys und Hauseingänge, in die Winkel und Ecken zu leuchten. Es gab Leute, die eine solche Straße nach Einbruch der Dunkelheit mieden und sicherlich gut daran taten.
    Phil merkte, daß er nicht allein auf der Straße war. Jemand folgte ihm. Es schien sich um zwei Männer zu handeln. Sie kamen rasch näher. Da sie nicht miteinander sprachen, hatte ihr Näherkommen etwas Bedrohliches. Phil spannte unwillkürlich die Muskeln. Mannhaft widerstand er der Versuchung, sich umzudrehert.
    »He… haben Sie Feuer?« sagte Sekunden später eine rauhe männliche Stimme zu ihm. Phil blieb stehen und drehte sich um. Genau in diesem Moment erhielt er einen Schlag in den Unterleib.
    Es war ein harter, mit äußerstem Schwung geführter Haken, dem Phil nichts entgegensetzen konnte. Ihm blieb die Luft weg. Er brach in die Knie und hob instinktiv den Ellenbogen schützend vor das Gesicht.
    Irgendein stumpfer schwerer Gegenstand sauste auf ihn herab und traf seine Schläfe. Phil merkte, wie sich ein flammender Schmerz in seinem Kopf über den Hals auf das gesamte Kreuz verteilte und in das Dunkel einer Ohnmacht einzumünden drohte.
    Phil kam irgendwie auf die Beine, getrieben von den Kräften, die sich aus Zorn und Selbsterhaltung zusammensetzten und die ihn mit allem kontern ließen, was er in seinem angeschlagenen Zustand zu vergeben hatte.
    Er sah kaum etwas. Er schlug einfach wild darauf los. Er traf einige Male und hörte das Keuchen und das unterdrückte Fluchen seiner Gegner. Dann erwischte es ihn erneut am Kopf.
    In Phils Mund war plötzlich der salzige Geschmack von Blut. Er spürte, wie ihn ein Gefühl jäher Übelkeit übermannte. Noch ehe er es schaffte, dieses Empfinden und seine Ursache richtig zu definieren, stürzte sein Bewußtsein in einen dunklen Strudel, aus dem es kein Emporkommen zu geben schien.
    ***
    Gegen dreiundzwanzig Uhr fuhr ich nach Hause.
    Als ich das Apartment betrat, klingelte das Telefon. Ich nahm den Hörer ab und meldete mich. Phil war am Apparat. »Fehlanzeige«, sagte er. Seine Stimme klang abgespannt und seltsam fremd, aber es gab keinen Zweifel, daß ich mit Phil sprach. »Wir sehen uns morgen im Büro. Gute Nacht, Jerry!« Er hängte auf, ohne meine Antwort abzuwarten. Ich ließ den Hörer aus meiner Hand sinken, nachdenklich und etwas erstaunt. Es war nicht Phils Art, Erschöpfung oder

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