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Jerry Cotton - 0523 - Ich war das As der Unterwelt

Jerry Cotton - 0523 - Ich war das As der Unterwelt

Titel: Jerry Cotton - 0523 - Ich war das As der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
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heran.
    »Er hat sich im Dachgeschoß verbarrikadiert«, schrie er. »Und er ballert unentwegt nach allen Seiten. Wir kommen ans Haus nicht heran. Ich fürchte, mit Tränengas kommen wir auch nicht weiter.«
    Ich sah ihn wild an.
    »Sagen Sie Ihren Leuten, sie sollen mir Feuerschutz geben!« sagte ich.
    »Das ist Selbstmord, Sir. Der Bursche hat da oben Maschinenpistolen.«
    »Los, Mann, beeilen Sie sich«, schrie ich.
    Er sah mich an und nickte. Das Weiße in seinen Augen trat hervor.
    Gleich darauf begann hinter mir eine Feuerorgel zu spielen. Die Cops überschütteten das Haus mit einem wahren Kugelhagel.
    Ich sprang auf und begann, gebückt zu laufen. Keuchend erreichte ich die Haustür, warf mich dagegen und hatte es geschafft.
    Die Knallerei draußen ebbte ab.
    Ich sah mich um. Vor mir, im Dämmerlicht, lag eine große Halle. Die Möbel waren mit weißen verstaubten Schonbezügen abgedeckt. Im Hintergrund führte eine Treppe nach oben.
    Ich stieg langsam hinauf, die Waffe schußbereit in der Hand. Nach dem Lärm draußen hatte die Stille etwas Bedrohliches an sich.
    Oben erreichte ich eine Galerie, von der mehrere Türen abgingen. Am Ende des Ganges war eine zweite Treppe, die auf den Dachboden führte. Da oben steckte Paladino.
    Ich sah mich um. Die Treppe führte oben um eine Biegung. Es gab nichts, was hätte Deckung bieten können.
    Lautlos betrat ich die erste Stufe, die zweite. Das Schießen hatte inzwischen vollkommen aufgehört. Die Stille war unheimlich.
    Plötzlich dröhnte draußen ein Lautsprecher los: »Tony Paladino — hier spricht FBI-Agent Phil Decker. Das Haus ist umstellt. Sie haben keine Chance mehr. Ergeben Sie sich.«
    Ich nahm rasch drei Stufen, erreichte jetzt die Biegung.
    »Sie haben genau eine Minute Zeit«, dröhnte der Lautsprecher. »Dann kommen wir und räuchern Sie aus!«
    Ich brachte den Kopf um die Biegung und hatte jetzt den Dachboden vor mir. Langsam schob ich mich in die Höhe.
    Und dann sah ich Paladinö.
    Der Gangster wandte mir den Rücken zu. Er hielt eine Maschinenpistole schußbereit in der Hand und stand seitlich von einer Dachluke, durch die er auf die Straße blicken konnte.
    Ich hob meine Waffe.
    Ich weiß nicht, ob es Instinkt war oder Gedankenübertragung. Jedenfalls wirbelte Paladino plötzlich herum. Ich sah in sein verzerrtes Gesicht und ließ mich fallen.
    Seine Maschinenpistole orgelte los. Die Kugeln schlugen über mir in die Wand. Und dann erstarb das Geräusch ebenso plötzlich, wie es gekommen war.
    Fassungslos starrte Paladino mich an. Die Waffe entglitt seiner Hand, polterte zu Boden. Er ging langsam auf die Knie.
    Ich war mit zwei Sätzen bei ihm, fing ihn auf. Mein Blick fiel auf den großen dunklen Fleck unter seinem linken Arm, der rasch größer wurde, und mir wurde klar, was passiert war.
    Ein verzerrtes Grinsen erschien auf seinem Gesicht.
    »Komisch«, keuchte er. »Ich muß jetzt wegen einer Sache dran glauben, an der ich wirklich unschuldig bin. Ich habe Marvin Steele nicht umgebracht. Ist doch ein Witz, oder?«
    Sein Kopf fiel vornüber.
    Tony Paladino war tot.
    ***
    Wir saßen in gedrückter Stimmung im Gang des Parkland-Hospitals von .Massany. Immmer wieder sahen wir auf die Tür mit der Leuchtschrift »Operation — Zutritt verboten.« Dahinter mühten sich die Ärzte, Lawlors Leben zu retten.
    »Er allein hat das Leben des Jungen gerettet«, sagte Phil. »Paladino hätte den Jungen bedenkenlos umgebracht. Was Lawlor getan hat, war verrückt. Aber nur ein Verrückter konnte da helfen.«
    »Er hat auch mein Leben gerettet«, sagte ich. »Als Paladino auf mich feuern wollte, war sein Magazin leer.«
    »Es muß tief unter der Schwelle der Überlegung sitzen«, sagte Phil. »Lawlor hat Paladino gehaßt. Äber er hat dabei nie etwas Unvernünftiges getan. Vorhin, das war das erste Mal. Man sollte ihm ein Denkmal setzen.« Phil sah mich an. »Und man sollte vergessen, daß es Menschen wie Paladino gegeben hat. Der Bursche war schlimmer als ein normaler Verbrecher — er war ein Sadist, eine Bestie in Menschengestalt.«
    »Ein Lawlor hilft uns, den Gedanken an einen Paladino zu ertragen«, murmelte ich.
    »Jetzt ist mir auch klar, wie die Geschichte am Cross Peak in Wahrheit verlaufen ist«, sagte Phil. »Das Untersuchungsergebnis aus New York liegt vor. Die Patrone, die du abgefeuert hast, war nicht scharf. Jemand hatte vorher die Kugel entfernt und durch einen Papierpfropfen ersetzt.«
    »So etwas hatte ich schon geahnt«, sagte ich. »Mike

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